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Mythor - 049 - Der Drachensee

Mythor - 049 - Der Drachensee

Titel: Mythor - 049 - Der Drachensee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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nach rechts!«
    Auf der rechten Seite der Torburg hatten sich erneut zwei Boote herangearbeitet, um von dort aus zum Sturmlauf auf die Plattform anzusetzen. Von oben kamen schwere Steine heruntergeflogen, die manchem Angreifer den Garaus machten. Wenn die Drachentöter allerdings in dieser Art weiterkämpften, würden sie selbst ihre Festung Stein für Stein abtragen.
    »Dort ist Mythor!« gellte eine Stimme. Mythor erkannte Tjubals Organ, und heiße Wut stieg in dem Sohn des Kometen auf. Dieser Tor – dadurch, dass er seinem Jubel Ausdruck verlieh, verriet er jedem Drachenbändiger, wo Mythor zu finden war.
    Sadagar hatte den Nachen in die Nähe der Bändigerschiffe gelenkt. Noch gab es zwischen den Booten einen Spalt von mehr als vier Metern Breite. Mythor sah, wie die angreifenden Drachenbändiger sich umwandten und ihn erkannten.
    Es gab keine Zeit zum Zögern. Mit aller Spannkraft, die ihm zu Gebote stand, schnellte sich Mythor ab. Er erreichte die andere Bordwand, und der eigene Schwung trug ihn weiter, hinein in die Reihen der völlig überraschten Drachenbändiger. Eine Klinge blitzte auf, aber der Dolch glitt an Mythors Gürtel ab und ritzte ihm nur ein wenig die Haut.
    Alton sang sein Klagelied und lichtete die Reihen der Drachenbändiger. Mythor wusste, dass sie höchstwahrscheinlich von den Drachenanbetern magisch beeinflusst waren, daher scheute er sich, unter den Irregeleiteten ein Blutbad anzurichten. Es genügte ihm vollauf, wenn die Drachenbändiger aus dem Kampf ausschieden. Er schlug mit aller Kraft zu, und einmal mehr bewährte sich die unübertroffene Kraft des Gläsernen Schwertes. Ein breiter Spalt tat sich im Schiffsboden auf, Wasser quoll hervor und überschwemmte die Bodenbretter.
    Mythor wartete nicht länger, er sprang hinüber zum nächsten Schiff. Dort wartete man bereits auf ihn, aber keiner der Drachenbändiger hatte damit gerechnet, dass Mythor tollkühn mitten in die Schwerter springen würde: Die Waffen kamen gar nicht erst zum Einsatz. Rumpf prallte gegen Rumpf, das Boot schwankte heftig, einige Männer fielen ins Wasser, die anderen klammerten sich aneinander. So groß war die Scheu der Angreifer vor dem Wasser, dass sie sich sogar an Mythor festzuhalten versuchten.
    Mythor scheute sich nicht, Bekanntschaft mit dem Wasser zu machen. Er drängte die Gegner vorwärts, über die Bordwand hinweg. Dass er dabei ebenfalls im kalten Wasser landen würde, verdross ihn nicht. Im Gegenteil, es rettete ihm das Leben. Von irgendwoher kam ein Speer angesaust, der nur deshalb sein Ziel verfehlte und in der Bordwand des Nachens zitternd steckenblieb.
    Mythor spürte, wie das kalte Wasser über ihm zusammenschlug. Eisige Kälte griff nach seinem Leib.
    Mythor wusste, er hatte nur ein paar Augenblicke Zeit. Danach musste die Kälte ihre Wirkung entfalten, sie würde ihm den Atem nehmen und ihn hinabzerren in ein nasses Grab.
    Der Mann, der sich an Mythor geklammert hatte und mit ihm im Wasser gelandet war, ließ los, als Mythor ihm einen schmerzhaften Tritt versetzte.
    In den Lungen tobte es, feurige Ringe schienen vor Mythors Augen zu tanzen, schwer zerrten ihn die Waffen hinab in die Tiefe.
    Es schmerzte, als die kalte Luft nach dem nackten Gesicht des Mannes griff, aber Mythor spürte dieses schneidende Gefühl mit Behagen. Er riss den Mund auf und schöpfte tief Luft.
    Wieder hinab, weg von den Pfeilen, die nach dem Auftauchenden abgeschickt worden waren und mit lautem Platschen im Wasser landeten. Ein paar Schritte entfernt von jener Stelle tauchte Mythor wieder auf – unmittelbar vor einer Mauer.
    Zeit zu einem weiteren Tauchversuch gab es nicht. Mythor musste sofort handeln oder untergehen. Er spürte, wie die Kälte ihn zu lähmen begann. Mythor nahm Alton zwischen die Zähne und griff nach den Mauervorsprüngen.
    Er schaffte es. Es war unglaublich schwer und forderte Körperkräfte, die Mythor kaum bei sich vermutet hätte, aber es gelang. Ein paar keuchende Atemzüge später stand er auf einem schmalen Felsvorsprung, der in der Nähe des Wasserspiegels die Torburg umgürtete.
    Auf dieser Seite war niemand zu sehen. Es gab aber auch keine Möglichkeit, an der Wand in die Höhe zu klettern, schon gar nicht mit den allmählich kältesteif werdenden Fingern. Mythor hatte nur eine Möglichkeit, er musste sich auf dem schmalen Vorsprung seitlich entlangtasten, bis er irgendwo eine Lücke im Gemäuer fand, die es ihm möglich machte, in das Innere des Torturms einzudringen.
    Das ließ sich

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