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Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Titel: Mythor - 055 - Luftgeister greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa
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diese fremdartigen Augen saugten sich förmlich an dem Bild fest, das das im Augenblick fast hilflose Luftschiff bot.
    Über ihnen der große Schirm der Meduse, unter ihnen die peitschenden Fangarme. Und einige der Wesen aus der Schattenzone, die sich wie viele andere ihrer unterschiedlichen und gefährlichen Artgenossen in den Medusen eingenistet hatten, begannen diese zu reizen. Die Wut der Luftgeister wurde aufgepeitscht und verstärkt. Und sie sahen in dem Luftschiff ihren erklärten Feind. Die lenkenden Kreaturen redeten es ihnen ein.
    Befehle in fremder Zunge wurden gegeben. Böse glitzernde Augen verfolgten die Entwicklung. Schnelle Handzeichen hin und her, kurze, fast bellende Befehle…
    Der Anführer des Schwarms wußte nur zu gut, was es bedeuten konnte, wenn das Luftschiff ihnen entkam. Die Barriere würde gewarnt werden und…
    Dazu durfte es nicht kommen. Er gab den Befehl zum Angriff.
     
     
    *
     
    »Los, ’rein!« schrie Vina erregt. Nur zu deutlich sah sie, wie nah die ersten der Medusen bereits gekommen waren. Und an ihren Absichten gab es keinen Zweifel.
    Sie griffen an!
    »Hoch!« schrie Vina, als Gerrek ins Innere der Gondel turnte. Ramoas Hände flogen förmlich über die Hebel, die die Ballast-Körbe öffneten. Die Last stürzte hinaus. Jäh ruckte der Zugvogel empor. Gerrek stürzte, taumelte nach rückwärts – da war Mythors Hand da, die seinen Arm umklammerte und ihn zurückriß.
    »Tür zu…«
    Daß die Leiter draußen hing, war unwichtig. Im nächsten Moment ging ein heftiger Ruck durch das Luftschiff, in dessen Gondel es jetzt eng geworden war. Vina stürzte zu ihrem Platz an dem Lenkgestänge, aber auch sie konnte den Zusammenprall nicht mehr verhindern!
    Knapp über dem aufsteigenden Zugvogel hatte einer der fliegenden Pilze seinen »Sprung« beendet und segelte jetzt mit hoher Geschwindigkeit darüber hinweg. ZWEI Fangarme peitschten gegen den Ballon und schleuderten ihn herum. Der Zugvogel drohte abzustürzen. Gerrek schrie entsetzt. Ein zweiter Ruck riß das Luftschiff wieder hoch. Die Saugnäpfe an den Fangarmen schienen den Ballon gefaßt zu haben.
    Vina begann zu lenken. Mythor warf einen Blick in die Runde. Die Selbstverständlichkeit, mit der er Ramoa an der Steuerung gesehen hatte, bestürzte ihn ein wenig, noch mehr aber der ungleiche Kampf, der sich abzuspielen begann.
    Da hatte auch Ramoa nach draußen gesehen. Gellend schrie sie auf.
    »Tukken…«
    Jetzt erkannte auch Mythor sie, diese Ungeheuer mit ihren Fraßen. Einem solchen Fraß, der die Halteleine des Flugdrachens zerstört hatte, verdankten sie überhaupt, zu den Blutigen Zähnen getrieben und hier abgestürzt zu sein. Gegen Tukken und ihre Fräße hatten sie am Vulkan gekämpft, und jetzt…
    Neben einer Unzahl anderer vielgestaltiger Wesen, die Mythor in der Schnelligkeit des Geschehens nicht alle erkennen konnte, befanden sich auch Tukken unter dem Medusen-Schirm…
    »Gerrek! Schnell!«
    Das war Vina gewesen. Mit einem Sprung war der Mandaler am Steuermechanismus. Vina selbst erstarrte jäh. Ihre Steine in den Ringfassungen begannen hell zu glühen. Mythors helle Augen wurden schmal.
    Abermals ging ein jäher Ruck durch das Luftschiff. Er begriff nur, daß die Hexe irgend etwas mit ihrer Magie vollbracht hatte, dann konnte er gerade noch hinzuspringen und die ohnmächtig zusammenbrechende Vina auffangen. Vielleicht war der Zauber über ihre Kräfte gegangen.
    Aber jäh schoß der freiwerdende Zugvogel davon. Mythor sah, wie der Luftgeist wild mit seinen Fangarmen peitschte und langsam tiefer sank.
    »Das war knapp«, hörte er Gerrek zischeln, und dann jagte das Luftschiff mit hoher Geschwindigkeit nach Süden davon, der Großen Barriere entgegen…
     
    7.
     
    In der Enge der Gondel hockten sie beieinander, und entrüstet hatte Gerrek seinen leeren Bauchbeutel vorgewiesen, als Vina ihn beiläufig fragte, ob er aus der Brücke nicht etwas Regenbogen-Licht geklaut habe. Seit diesem Moment an war Gerrek wieder mürrisch.
    Sie hatten sich alles Nötige berichtet. Doch eisern hatte Mythor verschwiegen, wie er wirklich in diese Gegend verschlagen worden war. Für die drei anderen war er immer noch Honga, der Wiedergeborene.
    In etwa wußte er aber jetzt, was es mit der Großen Barriere auf sich hatte, der das Luftschiff entgegeneilte. Der Wind stand günstig, und Vina hoffte, daß sie mindestens einen ganzen Tag Vorsprung vor der Vorhut der Luftgeister herausholen würden.
    Die erste Zeit über hatte Vina

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