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Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Titel: Mythor - 055 - Luftgeister greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa
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leicht daran schneiden.
    Ramoa schnitt sich nicht. Das Gras interessierte sie auch erst, als sie versuchte, die Grenzen der Fläche zu erkennen, die sich unter ihr bewegt hatte. Als sie wieder aufstand und mit einem Fuß diese Fläche betrat, fühlte sie wieder, wie diese sich bewegte.
    Eine Falltür im Boden, dicht neben der Mühle?
    Sie tastete das Gras ab. Unter den zum Teil flach liegenden Halmen fühlte sie plötzlich den schmalen Spalt und verfolgte ihn. Ihr Verdacht, es mit einer Falltür zu tun zu haben, bestätigte sich. Sie maß etwa fünf Schritte in jeder Richtung und war dabei knapp zwei Ellen von der Außenwand der Mühle entfernt.
    Und von Erde bedeckt, also gut getarnt! Nur, weil sie direkt mit beiden Füßen darauf getreten war, hatte sie sie überhaupt durch die schwache Zitter-Bewegung bemerkt.
    Eine Falltür, die nach unten führte… Sie mußte zur Mühle gehören. Eine andere Möglichkeit konnte Ramoa sich nicht vorstellen.
    Aber unter ihrem Gewicht hatte die Falltür nur gezittert, war aber nicht nach unten weggeklappt. Um sie zu öffnen, wurde also ein größeres Gewicht benötigt.
    Das schlanke Tau-Mädchen erhob sich wieder und begann zu überlegen. Vielleicht bot sich ihr mit dieser Falltür eine Möglichkeit, die Ruinen-Mühle zu betreten und Honga herauszuholen oder ihm anderweitig zu helfen. Ein starkes Gewicht mußte also her, das in der Lage war, die Falltür zu öffnen, und möglichst noch ein Gegenstand, um die geöffnete Tür zu verkeilen, damit sie nicht selbsttätig sofort wieder hochschwang, wie das die meisten Falltüren so an sich haben.
    Ramoa sah sich um. Die Mühle befand sich auf einer Ebene, die nur mit Gras und niedrigen Büschen bewachsen war. Größere Bäume, deren Äste man verwenden konnte, gab es erst in größerer Entfernung, und dort würden wohl auch die Fischköpfe lauern. Es war also fast unmöglich, Hilfsmittel von dort zu holen.
    Aber größere Steinbrocken lagen ringsum, die aus der oberen, teilzerstörten Hälfte der Mühle heruntergekracht sein mußten. Einer davon hatte das passende Gewicht, das Ramoa benötigte. Blieb nur noch etwas, um die Falltür im geöffneten Zustand festzukeilen.
    Nachdenklich sah sie zu, wie sich die Flügel der Mühle drehten. Einige von ihnen existierten nur noch zur Hälfte, andere waren aufgesplittert.
    Holz von ihnen…
    Da hatte sie schon einen Steinbrocken aufgehoben, der gut in der Hand lag, wartete, bis ein Flügel herunterkam, der schon ziemlich zerstört aussah, und hieb mit dem Stein kraftvoll zu.
    Holz splitterte und flog krachend davon!
    Fast hätte sie einen triumphierenden Schrei ausgestoßen, weil der Flügel sich leichter von einem Teil seines Materials getrennt hatte, als sie geglaubt hatte.
    Sie hob eines der abgespalteten Holzstücke auf, prüfte es auf seine Festigkeit und war zufrieden. Das Holz würde standhalten und die Falltür offenhalten können.
    Jetzt brauchte sie nur noch etwas, um dann in die Tiefe zu kommen. Falltüren lagen meist über hohen Räumen, um jenem, der in sie hineinstürzt, die Rückkehr aus eigener Kraft zu verwehren. Sie hatte also damit zu rechnen, daß der Boden des unterirdischen Raumes tiefer lag, als ein Mensch hochspringen kann.
    Ein Seil…
    Wehmütig erinnerte sie sich an den abgestürzten Flugdrachen. Die Seile, mit denen seine einzelnen Teile zusammengehalten worden waren, hätte sie jetzt gut gebrauchen können. Aber als sie von der Absturzstelle aufbrachen, waren diese Schnüre nur überflüssige Last gewesen.
    Woher also ein Seil nehmen?
    Wieder sah sie zu den weit entfernten Bäumen entgegen. Es mochte dort Lianen geben, weil der Wald schon nach ein paar Steinwürfen Dschungelcharakter erhielt, aber Fischköpfe wie auch fleischfressende Dschungelpflanzen sorgten für Gefahr.
    Trotzdem mußte sie hin. Sie brauchte etwas zum Hinab klettern, und Seile lagen hier nicht herum. Auch war es unmöglich, ein so großes Stück von einem der Mühlenflügel abzubrechen, daß sie es als behelfsmäßige Leiter verwenden konnte.
    Sie mußte also hinüber.
    Entschlossen umklammerte sie das Holzstück und machte sich auf den Weg. Sie konnte nur hoffen, daß zumindest die Fischköpfe die Hoffnung auf Beute endgültig aufgegeben hatten und ins Wasser zurückgekehrt waren, in dem sie sich im Normalfall aufhielten.
    Den Schatten in der Ferne sah sie nicht.
    Nach einer Weile kehrte sie zur Mühle zurück, in der Hand eine zusammengerollte Liane, die, wie sie hoffte, lang genug war. Es hatte

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