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Mythor - 084 - Stadt der Amazonen

Mythor - 084 - Stadt der Amazonen

Titel: Mythor - 084 - Stadt der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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bringen.
    Darüber hinaus bewies Frote immer wieder einen eigenwilligen Geschmack bei der Zusammenstellung ihrer Kampfgruppe, des öfteren verfügte sie über recht skurrile Gestalten. Die Zaubermütter mochten wissen, woher sie diese Wesen bekam, die manchmal mehr Tier als Mensch waren. Frote indessen verriet ihr kleines Geheimnis nicht, und so gehörten »ihre« Einlagen bei den Kämpfen zuweilen zu begeistert beklatschten Vorführungen. Frote war immer für eine Überraschung gut.
    Spät in der Nacht verließ sie dann die Arena, suchte ihre Stammschänke auf und ließ sich vollaufen, um dann heimwärts zu schwanken und bis in den kommenden Mittag ihren Rausch auszuschlafen.
    Auch an diesem Abend war sie wieder unterwegs, um in ihrer Stammschänke »Zum heiteren Aasen« berauschende Rebensäfte aus dem Weinfaß in ihren Bauch umzufüllen. Hätte sie sich bereits auf dem Rückweg befunden, wäre ihr die Hektik vor dem Tor des Traumpalasts gar nicht bewußt geworden, jetzt indessen war sie noch nüchtern.
    Frote kicherte leise. »Hat man die Arenakämpfe jetzt ins Freie und in die Nacht verlegt?« murmelte sie und sah, wie eine Horde Amazonen die drei Wächterinnen niederschlug. Denen gönnte sie diese Niederlage, weil die Matria-Kriegerinnen zuweilen eine beispiellose Arroganz an den Tag legten und sich wie etwas Besseres fühlten.
    Trotzdem billigte Frote nicht, was da geschah.
    Der »trunkene Aase« lief ihr nicht fort. Sie entschloß sich also, bis zum Tor der Weisheit, dem untersten und ersten des Matria-Palasts, weiterzueilen und dort kundzutun, was hier geschehen war. Immerhin war es mehr als dreist, den Tempel der Traumverlorenen zu nächtlicher Stunde zu überfallen.
    Frote tat ihre Pflicht; was danach geschah, ging sie nichts mehr an, und so kehrte sie um und betrat mit etwas Verspätung die Schänke. Dort kannte man sie, weil sie schon so gut wie mit zur Einrichtung gehörte, und überschüttete sie mit Fragen. Frote berichtete mit erheiternden Kommentaren, was geschehen war.
    Ein paar Herzschläge später hatte sie den »trunkenen Aasen« für sich allein. Selbst die Wirtin eilte auf ihren breiten Säulenbeinen hinaus und zum Traumpalast, um sich das Gemetzel, das jetzt unweigerlich folgen mußte, aus der Nähe anzusehen. Frote interessierte es nicht. Sie freute sich, daß diesmal niemand feststellen konnte, wieviel Krüge Wein sie sich einverleibte, und sprach dem Trunk zu wie eh und je.
    Singend kehrte sie in den frühen Morgenstunden heim und war überzeugt, ein gutes Werk vollbracht zu haben.
*
    Weitaus weniger lustig war es den Amazonen Burras zumute, dieweil sie plötzlich auch in den Korridoren des Traumpalasts auf erbitterten Widerstand trafen. Auch im Innern des Tempels gab es Wächterinnen, und alsbald klirrten die Waffen. Vorsorglich hatte Tertish dafür gesorgt, daß sie unkenntlich waren; sie wußten alle sehr genau, worauf sie sich einließen. Ruß färbte ihre Gesichter dunkel und machte sie unkenntlich, und die Zeichen Zaems an ihren Helmen waren verdeckt, so daß niemand feststellen konnte, woher und in welchem Auftrag sie kamen. Zwar gab es viele Zaem-Amazonen auf Ganzak - lag die Insel doch in Zaems Bereich - , aber auch aus allen anderen Teilen Vangas kamen Kriegerinnen hierher, um sich in Spayol zu vergnügen oder neue Arbeit zu finden.
    Die Überraschung half den Angreiferinnen. Die Wächterinnen hatten niemals ernsthaft mit einem Überfall gerechnet. Wozu auch? Die Eaden waren unantastbar, und Schätze gab es im Traumpalast nicht zu holen. In gewohnter Schnelle räumten die Burra-Amazonen auf und schlugen die Verteidigerinnen zu Boden. Besinnungslos sank eine Matria-Kriegerin nach der anderen nieder.
    Tertish, Gudun und Gorma stürmten an der Spitze ihrer Gruppe voran. Eine verwirrende Anzahl von Korridoren zweigte nach überall ab. Aber irgendwann schafften sie es dann doch, zu den Meditationsräumen vorzudringen.
    Rechts und links des Ganges befanden sich Öffnungen in den Wänden, lediglich mit Fellen verhangen. Dahinter lebten die Eaden in geradezu kärglich ausgestatteten Räumen. Harte Ruhelager, ein Sitzkissen - das war alles. Mehr benötigte eine Trägerin des Hexons nicht.
    »Durchsuchen!« ordnete Tertish an. »Und ausfragen! Wir müssen erfahren, wo sie Mythor gefangenhalten und wo Sosona steckt!«
*
    Währenddessen geschah es, daß die von Frote zum Palast der Matria überbrachte Meldung von einem der sieben Tore zum anderen weitergebracht wurde und schließlich an das

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