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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Merke dir das!«
    Robbin sah sich um. »Wo ist hier ein edler Mandaler? Ich sehe nur einen verlausten Betteldrachen.«
    »Infamer, nichtsnutziger Schurke!« fauchte Gerrek ihn an. »Wenn Mythor dich nicht brauchte, würde ich dich jetzt zum Duell fordern! Was ist das hier?« Er hielt Robbin den Gnomen entgegen.
    »Ein breiter Gnom, würde ich sagen«, überlegte Robbin und starrte das seltsame Wesen mit den riesigen Füßen an. »Wer hat ihn dir verkauft?«
    »Er ist mir zugeflogen«, behauptete Gerrek.
    »Um so besser. Er ist nämlich nichts wert. Das nur, falls du ihn weiterverkaufen willst. – Im Ernst, ich weiß es nicht. Ich habe so einen Burschen noch nie gesehen. Aber in der Schattenzone gibt es allerlei Leben und Unleben. Man kann ja nicht alles im Kopf behalten.«
    »Vor allem, wenn er so dumm aussieht wie deiner«, stellte der Mandaler fest.
    Im gleichen Moment kam wieder Leben in den Gnomen. Er besaß nicht nur riesige Füße, sondern sogar ein riesiges Maul mit einem noch riesigeren Zahn. Mit diesem biß er kräftig zu, nachdem er sich in Gerreks Hand gedreht hatte wie eine Schlange.
    »Au!« kreischte der Mandaler. »Ist das der Dank dafür, daß ich mich so rührend um dich kümmere?«
    »Du scheinst schmackhaft zu sein«, überlegte Robbin laut. »Ich werde mich daran erinnern, falls wir einmal mit Nahrung knapp werden sollten.«
    »Närrischer, ungebildeter Tropf«, schrie Gerrek, ließ offen, ob er damit Gnom oder Pfader meinte und warf ersteren nach dem zweiten. Robbin duckte sich, der Gnom flog über ihn hinweg, ging über Bord und wurde fortan nicht mehr gesehen.
    »Seid ihr endlich fertig mit eurem Blödsinn?« fragte eine Stimme hinter ihnen.
    Gerrek fuhr herum und hielt dem hochgewachsenen Gorganer den blutenden Finger entgegen, in den der Gnom seinen Zahn versenkt hatte. »Schau dir das an, Mythor!« regte er sich auf. »Ich, der friedlichste und zuvorkommendste aller Beuteldrachen, werde von einem unhöflichen Gnomen einfach gebissen! Ich verblute! Hilfe! Rette mich! Denke daran, welchen Verlust die Welt erleidet, wenn…«
    Mythor hob die Arme, umfaßte Gerreks Kiefer mit den Händen und drückte sie zusammen.
    »Sei still«, verlangte Mythor. »Wir haben Wichtigeres zu tun als uns deine Gesänge anzuhören. Robbin…«
    Er ließ Gerreks Maul wieder los.
    »… uaaaah!« setzte der Mandaler sein Protestgeschrei fort. »Du…«
    » Ruhe! «brüllte der dunkelhaarige Gorganer mit den hellen Augen. »Beuteldrachen haben zu schweigen, wenn erwachsene Männer sich unterhalten!«
    »Oh«, flüsterte Gerrek erschüttert und taumelte rückwärts. »Oh!«
    Es war das erste Mal, daß Mythor ihn wirklich sprachlos erlebte.
    »Robbin, was war das gerade für ein Durcheinander? Wurden wir angegriffen? War es ein Erdbeben? Kann es sich wiederholen?«
    Der Pfader zuckte mit den Schultern.
    »Ich hatte mich wohl geirrt«, gestand er. »Das hier ist keine Grotte.«
    »Was dann?« wollte Mythor wissen. »Laß dir nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!«
    Robbin sah an ihm vorbei in die Düsternis ringsum.
    »Wir befinden uns«, sagte er, »im Bauch eines Schattenwals.«
*
    »Das ist nicht wahr«, keuchte Gerrek entsetzt und verdrehte die Glubschaugen. »Sag, daß das nicht wahr ist! Im Bauch eines Schattenwals? Mittendrin?«
    »Ja«, erwiderte Robbin einsilbig.
    »Aaahhh!« schrie Gerrek. »Welcher Frevel! Man stelle sich vor: der Welt wichtigster Beuteldrache – verschlungen von einem dummen Wal, der nicht einmal lesen oder schreiben kann!«
    Robbin stemmte die Fäuste gegen die dürren Hüften. »Kannst du etwa lesen und schreiben?«
    »Zweifelst du daran?« fuhr Gerrek auf.
    »Ja.«
    »Ich manchmal auch«, gestand Gerrek unsicher, wurde aber sofort wieder laut und verlangend. »Man muß sofort etwas dagegen tun! Ich will nicht gefressen werden!«
    »Dafür, daß du gefressen wurdest, bist du noch ganz schön munter«, stellte Mythor gelassen fest.
    »Wichtiger ist es, ob uns Gefahr droht. Was ist ein Schattenwal? Was war das gerade für eine Erscheinung, die wir hinter uns haben?«
    Robbin setzte sich auf einen Steinbrocken, der verdächtig grün schimmerte.
    »Schattenwale«, sagte er, »sind sehr große und gefräßige Wesen, die es nur in der Schattenzone gibt – wie der Name schon sagt. Mit besonderer Vorliebe hängen sie sich mit ihren Rachen an die Austrittsstellen von solchen Wirbeln, wie wir durch einen geschleudert wurden. Einfacher können sie es nicht haben, denn sie brauchen bloß das

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