Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
Vom Netzwerk:
hielt.
    »Wenn Burra es für nötig hält, einem Tier nachzuspringen… und auf das Männchen können wir ohnehin verzichten.«
    In Scida begann das Blut zu wallen. Seit es ihr gelungen war, ihre Erzfeindin Lacthy zu besiegen und damit alle Schmach zu tilgen, lebte sie wieder auf. Ihr hohes Alter merkte man ihr kaum noch an. Lexas Verhalten gefiel ihr nicht. Und es war nicht nur, daß Lexa Burra opfern wollte – es ging auch um Scidas »Beutesohn« Mythor…
    »Treibe es nicht zu weit«, murmelte sie ergrimmt. »Es gibt auch noch genug Frauen an Bord, die deine Meinung nicht teilen.«
    Lexa warf ihr einen scharfen Blick zu. »Willst du mir drohen?«
    »Vielleicht«, sagte Scida, »auch das.« Sie wandte sich schulterzuckend ab und trat zur Reling, wo Robbin neben den beiden Seilen stand und in die Düsternis starrte, in der sie verschwanden. Sie waren straff gespannt.
    Dann aber lockerte sich die Spannung eines Seiles. Jener, der sich daran der Luscuma wieder entgegenarbeitete, mußte losgelassen haben.
    »Mythor«, flüsterte Robbin.
    Eine kalte Hand griff nach Scidas Herz.
*
    Mythor ließ Gerrek los. Burra und er hatten den Beuteldrachen gemeinsam zwischen sich dem Schiff entgegengezogen. Jetzt fiel Mythor zurück, während er den Gegner ungewollt zu sich riß, und behinderte dabei Burra.
    »Weiter!« schrie er, während er losließ.
    Burra antwortete nicht, sondern verstärkte ihre eigenen Bemühungen. Sie kannte Mythors Stärke und wußte, daß er sich durchaus behaupten konnte. Und wenn nicht, konnte sie immer noch von oben her eingreifen.
    Mythor zog Alton. Das Gläserne Schwert leuchtete wieder auf und erhellte die abstoßende Fratze des Shrouks mit dessen gebleckten, vorspringenden Reißzähnen. Mythor wußte um die Gefährlichkeit dieser Dämonendiener. Sie hatten schon mehrfach gegen sie kämpfen müssen.
    Der Schattenwal mußte gründlich zugepackt haben, daß es hier sogar Shrouks gab. Und vielleicht gar irgendwo einen Dämon. Denn es geschah selten, daß Shrouks sich allein herumtrieben…
    Oder doch? Hatte Robbin nicht erwähnt, daß es in der Schattenzone nur die eine Regel gab: es gibt keine Regeln!
    Noch ehe der Shrouk zupacken konnte, wirbelte Mythors Schwert heran, wie er es von Scida gelernt hatte. Der Shrouk wurde getroffen und verschwand mit einem gellenden Kreischen irgendwo in der Düsternis.
    Mythor sah sich um. Sein Gegner schien allein gewesen zu sein. Wo aber waren Burra und Gerrek?
    Da sah er sie als Schatten über sich.
    Er stieß sich kräftig ab und »schwamm« in der Schweren Luft höher empor, bis er wieder Anschluß bekommen hatte.
    »Ich denke, wir sollten uns beeilen, an Bord zu kommen«, sagte er. »Und dann müssen wir die Luscuma in Verteidigungsbereitschaft versetzen. Ich schätze, daß sich in diesem Bauch noch so einiges gefährliches Getier herumtreibt. Wir werden noch einige Überraschungen erleben.«
    »Das ist nicht auszuschließen«, sagte Burra ergrimmt. »Los, vorwärts! Zieh dich an meinem Seil voran! Deines findest du ohnehin nicht mehr!«
*
    Da standen sie nun auf dem Deck zwischen den verwinkelten Aufbauten versammelt, und über ihnen erhob sich die verwirrende Takelage und der halb erschlaffte, längliche Ballon, der die Luscuma für gewöhnlich zu tragen hatte – jetzt tat dies die Schwere Luft. Eine Erklärung für die Tragfähigkeit dieser Luftschichten konnte nicht einmal Robbin bieten. Es war einfach so, und damit hatte man sich abzufinden.
    Die Luscuma war nicht nur einem Schiff ähnlich geformt – sie schwamm jetzt auch wie ein Schiff.
    Scida, der die Erleichterung über Mythors Rückkehr anzusehen war, hatte sich hinter ihrem recht selbständigen Schützling aufgebaut. Gerrek lag irgendwo auf den Planken und versuchte aus seiner Bewußtlosigkeit zu erwachen, bevor der nächste Riesenkrake ihn erwischen konnte. Burra, die nach der Steuerhexe Luscurna den Befehl hatte, in Wirklichkeit aber auf Mythor hörte, hatte sich breitbeinig aufgebaut, hinter ihr Tertish, ihr gegenüber Lexa, die der Zaem bedingungslos ergebene Kriegerin. Die beiden Aasen fielen kaum auf. Irgendwo stolperte Siebentag herum und fand keinen richtigen Platz, weil die Amazonen, die einen Ring um ihre Anführer gebildet hatten, ihn einfach nicht nach vorn ließen.
    »Nicht so hastig«, sagte Robbin, der Pfader, und deutete auf den Ballon über ihnen. »Wir sollten ihn wieder füllen. Gase gibt es genug, leichte wie brennbare. Wir sollten die weniger brennbaren nehmen. Dann sind wir

Weitere Kostenlose Bücher