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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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jäh.
    Ein Fangarm!
    Mythors Arm fuhr herum. Die Klinge schnitt leuchtend durch die Dunkelheit und traf etwas. Wieder ein heftiges Herumwirbeln. Dunkle Flüssigkeit sprühte in einer hohen Fontäne aus einer Wunde. Das Gläserne Schwert durchtrennte den mächtigen Fangarm des Riesenkraken schon nach dem zweiten Hieb!
    Burra war schon tiefer hinabgestoßen. Mythor sah, wie sie beide Arme vorstreckte, die Schwerter voraus. Wie ein Pfeil jagte sie auf das Riesenauge des Kraken zu.
    Es schloß sich nicht schnell genug, und die Fangarme waren zu langsam, um die rasende Amazone aufzuhalten.
    Ein klagender Laut hallte durch den Bauch des Schattenwals. Mythor preßte die Hände gegen die Ohren, aber es dauerte lange Zeit, bis der furchtbare Schrei des Riesenkraken verwehte.
    Er wurde abgelöst vom Siegesschrei Burras.
    »Gerrek!« rief Mythor. »Wo bist du? Lebst du noch?«
    Die Antwort blieb aus. Der Beuteldrache meldete sich nicht.
    Mythor ließ sich tiefer treiben. Der Riesenkrake gab noch die letzten Zuckungen von sich. Im Dämmerlicht war es kaum zu erkennen. Wo war der Schnabel geblieben?
    »Ich habe ihn«, ertönte Burras Ruf von irgendwo her. »Göttin, ist der Kerl festgeklemmt… kommst du, Mythor? Allein bekomme ich ihn nicht los!«
    Mythor ließ sich in die Richtung treiben, aus der Burras Ruf erklungen war. Nach ein paar Herzschlägen tauchten die Gestalten aus der Dunkelheit auf. Gerrek schien ohnmächtig zu sein. Der Fangarm hatte ihn so fest umklammert, daß er losgeschnitten werden mußte. Und Burras Klingen waren zwar scharf genug, daß sie durch das verletzliche Auge hindurch der Bestie den Todesstoß hatten versetzen können, aber die Fangarme waren weitaus zäher. Hier half nur das Gläserne Schwert.
    Mythor säbelte an dem Fangarm. Nach einer Weile gelang es ihm, Gerrek herauszulösen. Er wußte, daß sie sich beeilen mußten. Niemand konnte sagen, welche bösartigen Überraschungen das Innere des Schattenwals noch für sie auf Lager hatte. Und an Bord der Luscuma waren sie zumindest etwas sicherer als hier draußen.
    Sie nahmen Gerrek zwischen sich und begannen sich an den Seilen zurückzuhangeln. Plötzlich fühlte Mythor, wie das soeben noch straff gespannte Tau ruckartig schlaff wurde. Sein letzter ziehender Ruck schleuderte etwas direkt auf ihn zu.
    Etwas hielt sich am Seil fest – etwas, das eben dieses Seil durchtrennt hatte und jetzt durch Mythors kräftige Armbewegung förmlich auf ihn zu katapultiert wurde.
    Übergangslos starrte er in die abscheuliche Fratze eines Shrouks!
    Ich bin das Schiff! Ich bin das Einhorn! ließ sich die Wetterhexe Luscuma vernehmen, die sich körperlos in der Galionsfigur des Luftschiffs befand und es von dort aus steuerte. Ich führe euch sicher ans Ziel, doch ist es vonnöten, die Schäden schneller zu beheben. Beeilt euch. Die Gefahr wächst!
    Scida, die alternde Amazone der Zeboa, verzog das Gesicht. Es war überflüssig, die Kriegerinnen zu noch schnellerer Arbeit anzutreiben. Sie kamen auch so rasch genug voran, und Scida sah auf mancher Stirn Schweißperlen. Gewiß, sie konnten nicht alle zugleich arbeiten, weil sie sich dann eher behindert hätten – was auch der Grund war, daß sowohl Scida als auch Lexa und einige andere momentan ohne Arbeit waren – aber selbst ein schnellerer Wechsel würde die Arbeiten nicht mehr rascher vorantreiben.
    Lexa stand breitbeinig auf dem Deck und sah zu. Hin und wieder gab sie Anweisungen, was Scida, die Lexas Ansichten nur zu gut kannte, immer wieder die Stirn runzeln ließ. Jemand mußte die Übersicht und das Kommando behalten – aber warum nicht Tertish, Burras Vertraute? Warum Lexa?
    Sie ist gefährlich, warnte etwas in Scida. Burras eigene Vorstellungen, wie der Wille der Zaubermütter schlußendlich zu erfüllen sei, riefen immer wieder Widerspruch unter den rund fünfzig Kriegerinnen der Luscuma hervor. Und Lexa war diejenige, die am lautesten wider Burra redete.
    Als Luscumas magische Stimme verhallt war, nickte Lexa. »Und sobald wir fertig sind, werden wir unverzüglich aufbrechen«, sagte sie laut.
    Scida fuhr herum. Ihre Stirn umwölkte sich.
    »Wir werden auf die Rückkehr Burras und Mythors warten!« verlangte sie.
    Lexa lachte hart. »Du hast vernommen, was Luscuma sagte! Wir werden uns beeilen. Hier sind wir nicht sicher!«
    »Vergiß nicht, daß Burra die Kriegsherrin an Bord ist«, glaubte Scida warnen zu müssen.
    Wieder lachte die jüngere Amazone, die streng auf alte Sitten und Gebräuche

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