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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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Gestalten. Nottr und eine lorvanische Kriegerin, das Riesenkind und vier Amazonen – in einer von ihnen erkannte Mythor Burra. Die rasenden Schleier verdichteten sich immer mehr, verschluckten die beiden Lorvaner und die Amazonen. Schließlich blieb nur noch das riesenhafte Kind übrig. Es stürzte, schwebte für einen Moment und fiel dann schwer neben Mythor nieder.
    Damit war der Spuk beendet. Mythor schüttelte den Kopf, zwinkerte, aber er suchte vergeblich nach dem steinernen Tor, nach Nottr und Burra mit ihren drei Begleiterinnen. Nur das Riesenkind konnte er nicht verscheuchen. Es lag zusammengekauert und mit zuckendem Körper da, ein schrilles Schluchzen von sich gebend.
    Plötzlich erhob sich ein furchtbares Donnergrollen und ließ den Boden unter Mythor erbeben. Ein Ächzen und Krachen, ein Knistern und Knirschen kam von überall, so als würde die Schattenzone in ihren Grundfesten erschüttert.
    Das Riesenkind hob sein pausbäckiges, verweintes Gesicht und blickte Mythor ängstlich an. Aber Mythor konnte es nicht trösten und ihm nicht die Angst nehmen, denn er wußte selbst nicht recht, woher das Beben rührte.
    Er fürchtete nur, daß die Dunkelmächte zum endgültigen Vernichtungsschlag ausholten und dies der Anfang ihrer aller Ende war.

8.
    stong-nil-lumen
    »Es ist geschehen. Der Mond ist verschlungen. Die Finsternis regiert. Die Falle ist bereit.«
    Thonensen hörte die triumphierenden Worte Donahins. Er verstand nicht, was vorging. Er hatte Nottr in einer unwirklichen Landschaft verschwinden sehen.
    Er hatte Taurond hinterherlaufen sehen und hatte nicht verhindern können, daß Lella ihm halb von Sinnen folgte. Die Priester hatten versucht, sie aufzuhalten, doch ihre Kräfte unterschätzt.
    Alle drei waren in etwas verschwunden, das Donahin Yhrs labyrinthischen Garten nannte. War das die Falle, von der er sprach?
    Thonensen wußte, daß er nichts für sie tun konnte. Nichts – außer diesen unerreichbaren Keilstein zu lösen. Aber auch das würde wohl nicht ihr Leben retten, nur einen sauberen Tod garantieren. Doch das war bereits viel in einer Welt, die immer mehr den Schattenmächten verfiel.
    Aber dann wuchs auch in ihm ein Triumph. Die schwebenden Priester an den Monolithen hatten ihm den Gedanken eingegeben. Warum an einem Ort verzweifeln, an dem soviel magische Kraft bereitlag für den, dem die eigene Kraft nicht mehr weiterhalf?
    Wieder mußte er erst das Wie herausfinden. Er konnte die Kraft in kleinen Grenzen lenken, konnte sein Auge heilen, konnte sich abschirmen vor der bannenden Magie stong-nil-lumens. Aber wie sollte ein Körper mit ihr schweben?
    Doch dann wußte er es plötzlich, und er lenkte die Kraft, und er fühlte, wie sein Körper leicht wurde.
    Das war es, was den Triumph in ihm schwellen ließ.
    Da die Priester tief in die Geschehnisse in Yhrs Garten versunken waren, bestand kaum Gefahr, daß man ihn sah.
    Er erhob sich langsam vom Boden. Die Kraft war nicht in seinem Körper, sie war unter ihm. Wie ein Kissen trug sie ihn. Er hätte gern die Augen geschlossen, um sich innerlich ganz zu sammeln, doch das wagte er nicht. Auch lenkte ihn das Gefühl zu fallen immer wieder so sehr ab, daß er tatsächlich fiel und zu Tode gestürzt wäre, wäre er ein unerfahrener Magier gewesen.
    So aber schwebte er in halsbrecherischer Weise auf und ab. Vor allem die wachsende Höhe machte Thonensen zu schaffen. Aber schließlich entschwand er in die oberen Regionen der Halle, wohin kaum einer einen Blick warf.
    »Grimh und Aiser«, stöhnte er und dachte, daß er wirklich alt zu werden begann, alt und wunderlich, wenn ihm immer häufiger die Namen der Götter über die Lippen kamen, aus denen er sich nie viel gemacht hatte.
    Es mußte an den Lorvanern liegen und ihrem steten Gefluche um Imrirr und Tasman.
    Der Keilstein war nun direkt vor ihm. Er war größer, als es von unten ausgesehen hatte. Ein Taure mochte ihn mit einer Hand nehmen und herausreißen. Für einen Menschen, noch dazu einen, der nicht mehr der jüngste war, würde es ein gutes Stück Arbeit werden.
    »Grimh und…« Er unterdrückte es. Dann griff er nach dem Stein, vorsichtig darauf bedacht, nicht das Gleichgewicht zu verlieren oder sein magisches Kissen zu schwächen.
    »Grimh und Aiser! Aahhh…!«
    Der Stein war kalt – so unglaublich kalt, daß die Berührung wie Feuer brannte. Der Schmerz raubte ihm fast die Besinnung. Er begann zu stürzen und fing sich erst, als er bereits gut fünf Mannslängen gefallen war.
    Sein

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