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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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Leben verwirkt.«
    »Der Sohn des Kometen ist in den Bann der Schlange Yhr geraten, wie ihr alle«, sagte der Jüngling traumverloren. »Aber während ihr nur Gefangene seid, soll er sterben.«
    »Führe uns zu Mythor!« verlangte Burra.
    Dorema legte ihr die Hand auf die Schulter und meinte:
    »Dieser da, so schwächlich er auch ist, gehört zu unseren Feinden. Er will uns in eine Falle locken.«
    Der Jüngling schüttelte den Kopf.
    »Wir kämpfen nicht mehr gegen euch«, sagte er. »Ich heiße Tobar und bin mondsichtig. Ich spüre es schmerzhaft, wie die Schlange Yhr den Mond verschlingt, bis er schwarz ist. Der Nykerier hat mich ausgeschickt, um euch zu warnen.«
    Burra stieß Dorema heftig von sich und fragte den Jüngling:
    »Tobar, kannst du uns zu Mythor führen?« .
    »Vertraut mir und folgt mir«, sagte Tobar und wandte sich in Richtung des Wabenbaues. »Ich lasse mich von den Mondstrahlen leiten, die immer dunkler werden. Hoffentlich ist der Sohn des Kometen der magischen Schwelle noch fern. Wir müssen ihn erreichen, bevor er sie überschreitet, sonst…«
    Tobar krümmte sich auf einmal, und sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. Burra war sofort bei ihm und stützte ihn.
    »Danke«, sagte der Jüngling und richtete sich auf. »Es geht schon wieder.«
    Tobar drang durch jene Wabe, durch die er gekommen war, in den Quaamenbau ein und suchte sich zielsicher seinen Weg. Der Gang war so niedrig, daß sich Burra und ihre Amazonen bücken mußten, um sich nicht die Köpfe anzuschlagen.
    »Wie kommt es, daß ihr uns plötzlich helfen wollt, obwohl ihr uns zuvor bekämpft habt?« wollte Burra wissen, während sie Tobar folgte.
    »Der Nykerier hat erfahren, daß Darkon, der Herr der Finsternis Mythor in Carlumen eine Falle stellen will«, erklärte Tobar, dessen Stimme immer noch wie abwesend klang. »Nur um seiner Sicherheit willen wollte er ihn darum von Caerylls Fliegender Stadt fernhalten. Da dieser Versuch gescheitert ist, sandte er mich aus, euch um Unterstützung zu bitten. Mit Weißer Magie ist nichts mehr auszurichten. Da du die beste Kämpferin und Mythor treu ergeben bist, setzt der Nykerier seine ganze Hoffnung in dich, Burra.«
    Sie kamen aus dem Wabenbau, ohne auch nur einer einzigen Quaame begegnet zu sein. Nun befanden sie sich innerhalb des treppenförmigen Kegelbaues, der ausgehöhlt war. Burra erkannte verschiedene Bauwerke, Mauern mit Zinnen und Palisaden, doch reichte ihr Blick nicht weit, weil spinnennetzartige Fäden alles umspannten und die Sicht einengten.
    »Nun befindet ihr euch in Carlumen « , erklärte Tobar und suchte sich einen Weg durch die Silberweben, »Horeka beherrscht die Fliegende Stadt mit ihren Schicksalsweben, und sie hat auch Mythor damit bestrickt. Sie will den Sohn des Kometen ins Verderben schicken.«
    »Sage endlich, was mit ihm geschehen soll«, verlangte Burra, während sie Tobar, der seltsame Irrwege ging, dichtauf folgte.
    »Wenn die Schlange Yhr alles Mondlicht geschluckt hat und der Schwarze Mond herrscht, soll der Sohn des Kometen die magische Schwelle überschreiten und nach stong-nil-lumen gelangen«, erklärte Tobar keuchend. »Und dort… soll er mit offenen Armen in das Schwert eines vermeintlichen Freundes laufen…«
    Burra stieß einen Laut aus, der ihre Wut und die Sorge um Mythor ausdrückte.
    »Mach schneller, Tobar!« rief sie. »Lauf zu, damit wir Mythor an der magischen Schwelle abfangen können!«
    Der Jüngling schien durch ihre Worte tatsächlich beflügelt zu werden. Aber das Gespinst aus schwarz-magischen Silberfäden wurde immer dichter, der Weg, den sie nehmen mußten, immer verwinkelter. Die Umgebung erschien immer unwirklicher.
    »Yhr hat den Mond verschluckt!« schrie Tobar plötzlich und brach mit einem Schrei zusammen.
    Burra sah, wie der Vorhang aus Silber zusammenbrach und eine schwarze Wolke alles verschluckte. An der Seite ihrer drei Amazonen stürzte sie sich in diese Wolke der Finstermächte.
*
    Mythor war, als hätte er das alles schon einmal erlebt. Dabei hatte er dieses Geschehen nur als Erscheinung durch Crytons Körperbilder zu sehen bekommen. Aber es kam alles so, wie der Götterbote es ihm gezeigt hatte.
    Der Mond in der Schale über dem steinernen Tor verfinsterte sich. Obwohl dem menschlichen Auge unsichtbar, glaubte Mythor einen häßlichen Schlangenschädel zu sehen, in dessen Rachen der Mond verschwand.
    Und es wurde eine Finsternis, in der das Böse körperlich spürbar war.
    Dennoch konnte Mythor das

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