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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Gastmahl auf Gastmahl, Gelage und muntere Zechgesellschaften. Orphal sorgte dafür, daß seine Untertanen nicht zu kurz kamen.
    Verdrossen trottete Gerrek hinter den anderen her. Seine Laune war übel, und er wußte im Augenblick kein rechtes Mittel, dem abzuhelfen.
    Mythor legte ein beachtliches Tempo vor. Er hatte es augenscheinlich sehr eilig, Fronja wiederzusehen.
    Gerrek hatte seine Zweifel, ob Fronja den Verführungskünsten des Herrschers Orphal lange widerstehen würde. Orphal galt als überaus rücksichtslos in der Anwendung seiner zauberischen Praktiken.
    An dem Liebesnest blieb die Gruppe ein paar Augenblicke stehen. In einem Wutanfall hatte Mythor eine Fackel in die Polster geworfen; jetzt zeugten nur noch ein paar stark duftende Brandflecken von Orphals kunstvoller Falle.
    Wenig später bildete Yhr, wie versprochen, eine Brücke hinüber ins Reich Nebenan. Ob es wohl für ein Wesen wie die Schlange Yhr einen Gefährten gab? Vielleicht waren Geschöpfe dieser Art von Natur aus zur Einsamkeit bestimmt.
    »Ich gehe voran«, sagte Gerrek. »Bringen wir die Sache hinter uns.«
    Schon nach wenigen Schritten spürte Gerrek, wie ein feines Ziehen durch seinen ganzen Körper ging. Schauer durchrieselten ihn, und er hatte das seltsame Empfinden, auf Metall zu beißen. Der Schmerz war zuerst gering, wurde dann stärker.
    Vermutlich hatte Orphal seinen Rückzug magisch abgesichert, aber Gerrek kümmerte sich nicht darum. Er stürmte einfach los.
    Der Schmerz schwoll kurz an und ebbte dann sehr überraschend schlagartig ab.
    »Na also«, murmelte der Beuteldrache.
    Er wandte den Kopf.
    Was er sah, ließ ihn flugs die Beine in die Hand nehmen. Hinter ihm waren plötzlich aus dem Nichts ein paar Gestalten erschienen, mit denen sich Gerrek gar nicht erst einlassen wollte – er sah nur irgend etwas sehr Großes, Braunes Pelziges, das auf ihn zustürmte. Gerrek nahm die Beine in die Hand und suchte zunächst einmal sein Heil in der Flucht.
    Hinter sich hörte er das wütende Brüllen der Bestien, es mochten drei oder vier sein, auf jeden Fall zu viele für Gerrek. Er lief weiter, solange er das gräßliche Brüllen hören konnte, dann erst endete er seinen Lauf. Schwer atmend blieb er stehen und sah sich um.
    Das Land war eben, grasbestanden. Es gab schattenspendende Bäume, von denen einige in voller Blüte standen. Das Gras unter den Kronen war gesprenkelt mit blauen und weißen Blüten.
    Es tat ungeheuer gut, nach dem tristen Grau der Schattenzone wieder einmal etwas Grünes zu sehen zu bekommen.
    Von den Ungeheuern war nichts zu sehen – vielleicht hatten sie sich über Gerreks Gestalt ebenso geängstigt wie er sich über ihre plumpen Körper.
    Gerrek wanderte ein paar Schritte weiter. Zwischen saftigen Wiesen plätscherte ein Bach, und beinahe sofort wurde Gerrek durstig.
    Er beugte sich nieder um zu trinken.
    Die Hand, die Wasser geschöpft hatte, verharrte in der Luft. Gerrek stieß einen Laut des Erschreckens aus.
    Hand?
    Gerrek spreizte die Finger. Das Wasser tropfte zurück in den Bach. Das Bild, das der Beuteldrache dort für einen kurzen Herzschlag gesehen hatte, zersprang in Stücke.
    Ungläubig starrte Gerrek auf die Hand. Sie gehörte ihm. Eine ganz normale, schlankgliedrige Menschenhand. Und jetzt war auch sein Spiegelbild im langsam strömenden Bach wieder zu erkennen.
    Gerrek verharrte kniend. Er konnte kaum glauben, was er sah. Erinnerungen an längst vergangene Zeiten stiegen in ihm auf.
    Er sah an sich herunter.
    Ja, das war der Körper, den er früher einmal besessen hatte. Ein wohlgeformter Männerkörper, der Ausdauer und Spannkraft verriet, mit Wohlgestalten, geschmeidigen Gliedern. Das Gesicht war für einen Mann fast schön zu nennen, ebenmäßig geschnitten, von weizenfarbenen Haaren umflossen.
    Gerrek stand langsam auf.
    Endlich war der Zauber von ihm genommen. Er besaß seine alte Gestalt wieder. Die Leidenszeit des Mandalers schien endlich beendet.
    Während er noch an dieser Einsicht zu kauen hatte, hörte er hinter sich ein Geräusch. Gerrek fuhr herum – die Ungeheuer waren ihm gefolgt. Fünf an der Zahl standen sie einen Steinwurf entfernt.
    Fünf?
    Gerrek unterdrückte seinen ersten Wunsch, die Flucht zu ergreifen.
    War das möglich?
    Hatte der Zauber, mit dem Orphal die Grenzen seines Reiches gesichert hatte, in dieser Art gewirkt – Gerrek vom Beuteldrachen zurückverwandelt in einen Menschen, Mythor und seine Freunde von Menschengestalt umgeformt in scheußliche

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