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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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des Unsichtbaren…«
    Mythor stieß einen dumpfen Laut aus, gemischt aus Wut und Verzweiflung.
    »Yhr!« murmelte er grimmig. »Warte, Schlange!«

4.
    »Kein Zweifel, der Bursche war Orphal, der Herrscher des Reiches Nebenan«, sagte Robbin. »Er genießt einen mehr als üblen Ruf, keine Frau ist vor ihm sicher, kein Weinkeller, kein Braten. Unersättlichkeit ist sein Lebensgrundsatz, und er schreckt vor keiner magischen Schändlichkeit zurück, wenn er ein Ziel im Auge hat.«
    »Wie kann ich diesen Burschen erwischen?« fragte Mythor. Er hatte Alton quer über die Knie gelegt, ein deutliches Zeichen, in welcher Stimmung er war.
    Er beriet sich mit nur wenigen. In diesem Spiel hatte er bislang keine sehr gute Rolle abgegeben, und er dachte nicht daran, dieses schmähliche Ereignis mutwillig bekanntzumachen.
    Gerrek musterte den Freund von der Seite. Mythors Kiefermuskeln waren angespannt. Die Untätigkeit zerrte an seiner Laune, er hätte am liebsten auf der Stelle etwas unternommen.
    »Du wirst ihn in seinem eigenen Reich aufsuchen müssen«, versetzte Robbin. »Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht, zumal er jetzt Fronja in seiner Gewalt hat. So bald wird er sein Reich nicht wieder verlassen.«
    Mythor ballte die Linke zur Faust. Sadagar, der nur ein paar Schritte entfernt war, starrte auf den Boden. Er schämte sich.
    Scida hatte einen Speer in den Boden gerammt und hielt den Schaft umklammert. Außerdem waren noch Mokkuf und Hukender anwesend. Mit diesen Leuten wollte Mythor den Vorstoß unternehmen.
    »Also auf ins Reich Nebenan«, sagte Mythor. »Wie kommen wir dorthin?«
    »Nur durch Magie«, antwortete Robbin sofort. »Ich will dir aber sofort sagen, daß unsere Mittel höchstwahrscheinlich nicht wirksam genug sind, uns einen Weg hinüber zu bahnen. Ich sehe nur ein Mittel – Yhr.«
    »Ich müßte mich sehr täuschen, wenn die Schlange mit diesem Anschlag nicht etwas zu tun hätte«, murmelte Mythor. »Erst dieses seltsame Taktieren, dann Fronjas Verschwinden…«
    »Ich fürchte, du hast keine andere Wahl«, gab Robbin zu bedenken. »An den Grenzen des Reichs Nebenan findet auch Pfaderkunst ihre Grenzen.«
    Mythor lächelte bitter.
    »Ich habe Yhr bereits gefragt, und wie ich es nicht anders erwartet habe, hat sie sich bewegen lassen, uns eine Brücke in Orphals Reich zu bauen. Ich rieche eine Falle.«
    »Und du willst dennoch gehen?«
    Mythor zuckte mit den Schultern.
    »Habe ich eine andere Wahl? Wenn ich Fronja nicht in Orphals schmierigen Händen lassen will, muß ich jedes Wagnis eingehen.«
    »Robbin, du und der Kleine Nadomir habt mir eure Hilfe angeboten. Yhr hat sich aber beharrlich geweigert, auch für euch diese Brücke zu schlagen. Ich brauche euch nicht zu sagen, was das bedeutet – seid in ganz besonderem Maß auf der Hut. Yhr plant einen Schurkenstreich, womöglich mit Orphals Hilfe. Ihr seid also gewarnt.«
    »Kann ich dich begleiten?« fragte Sadagar, ohne aufzusehen. »Ich habe wohl etwas gutzumachen.«
    »Einverstanden«, bestimmte Mythor. »Jetzt folgt mir. Yhr will von dem Liebesnest eine metaphysische Brücke schlagen in Orphals Reich – dort werden wir Fronja suchen.«
    »Und sie auch finden«, beteuerte Gerrek.
    Innerlich schalt er sich selbst einen Narren. Was hatte er mit der Sache zu tun? Mythor war die Geliebte abhanden gekommen, gewiß, aber das war Mythors Problem, nicht das eines Beuteldrachen.
    Es war bitter für den einzig lebenden Beuteldrachen, der einmal ein hinreißend schöner Mann gewesen war, für einen anderen Mann die Geliebte zurückzuerobern und dabei genau zu wissen, daß dieser Freundschaftsdienst niemals entgolten werden würde – es sei denn, in den Weiten der Schattenzone fand sich ein weiblicher Beuteldrache. Im Grunde war Gerrek fast schon froh, daß es keine weiblichen Beuteldrachen gab – er wollte lieber einsam in seiner Art leben, als vor der entsetzlichen Möglichkeit zu stehen, daß es zwar eine mögliche Gefährtin, aber dazu keinerlei Wahl gab.
    Und jetzt ging es also in Orphals Reich, ein Land der Sinnenfreude und Genußsucht – ein gräßlicher Gedanke, jedenfalls für Gerrek. Wahrscheinlich würde man ihn seiner Gestalt wegen wieder scheel ansehen und blöde Witze reißen. Gerrek kannte das zur Genüge, aber er war über solche Anfeindungen immer noch nicht erhaben. Wahrscheinlich würde es ihn bis ans Ende seines Lebens quälen, wenn man dumme Witze über ihn zum besten gab.
    Das Reich Nebenan konnte sich Gerrek gut vorstellen –

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