Na endlich Liebling
John bald heiraten. Miß McLean hat sie gern. Sie war froh, daß sie jemand bekam zur Unterstützung bei den Kleinsten. So paßte es allen gut in den Kram.« An diesem Abend schrieb Justin wieder an Elaine:
Drei Stunden verbrachte ich heute unter einem uralten Lieferwagen, mit dem ich morgen über Land soll, um Ware auszufahren. Als ich da im Dreck lag, vernahm ich ein melodisches Lachen. Es klang richtig musikalisch. Ich habe nicht gewußt, daß es so etwas gibt, obwohl Dein Lachen auch sehr melodisch ist, besonders für meine Ohren. Ich kroch hervor und erblickte eine sehr schöne junge Person. Beinah so schön wie Du, aber wie Du weißt, bin ich mehr für Blonde, und diese ist schwarzhaarig. Es ist kaum zu glauben, aber sie ist Lehrerin, leider schon verlobt, und zwar mit einem Farmer aus der Umgebung.
Jetzt muß ich noch Percys angebetete Sally kennenlernen, ein Mädchen, das wie ein Mann die gesamte Arbeit auf ihrer Farm verrichtet. Bekanntlich mache ich mir nichts aus solchen Typen, deshalb eilt es mir auch nicht mit der Bekanntschaft. Das ist dann wohl alles, was die Siedlung hier an Jugend und Schönheit zu bieten hat.
Elaine lächelte, als sie das las, und runzelte gleich darauf die Stirn. Es war doch albern, sich geschmeichelt zu fühlen! Besitzergefühle waren ihr verhaßt. Hoffentlich lernte Justin noch recht viele hübsche junge Damen dort kennen!
4
Am nächsten Morgen machte sich Justin, nicht gerade in der besten Stimmung, bereit, die Runden abzufahren, wie Percy das nannte.
Es waren an die fünfzehn Kunden, die alle auf ihre bestellten Waren warteten. Er mußte das Tal in seiner ganzen Länge durchfahren und auf einer anderen Route zurückkehren. Er hätte lieber erst das Durcheinander im Laden aufgeräumt, aber Percy meinte, das habe Zeit.
»Wenn’s so lange so war, kommt’s auf einen Tag mehr oder weniger nicht an.«
»Wie in aller Welt bist du nur so lange allein damit fertig geworden?«
»Manchmal hatte ich schon eine Halbtagshilfe. Ein Bursche, der in dem Hotel wohnte, kam regelmäßig jede Woche, fast ein ganzes Jahr. Ich komme schon rum, wenn ich nur jemand für die Schreibarbeit habe. Die macht mich ganz kaputt. Ich bin halt immer hintendran, aber daran bin ich gewöhnt. Das Dumme ist nur, daß einen das Telefon nicht in Ruhe läßt.«
»Eigentlich ist’s doch fast unmöglich, daß einer das alles allein macht.«
»Nicht so schlimm. Die Leute helfen sich gewöhnlich selber und schreiben es ins Buch, wenn ich aufgehalten bin. Sie schimpfen nicht lang, sie gehen einfach hinter und suchen selbst.«
Das war natürlich auch ein Grund für die Unordnung, dachte Justin. Das seien ja paradiesische Zustände, wo man den Menschen so vertrauen könne, bemerkte er laut.
Percy war erstaunt. »Wieso? Bei denen, die sie nicht kennen, nehmen sie’s vielleicht nicht so genau, aber ihren Freunden fügen sie keinen Schaden zu.«
Ihren Freunden! Allmählich kam Justin hinter das Geheimnis von Percys zwar ungeordneten, aber vielseitigen Geschäften. Das ging ihm durch den Kopf, als er sich gereizt mit dem Anlassen des alten Lasters abmühte. Das Geheimnis war die enge Gemeinschaft, die sie alle verband. Die großen Entfernungen und die unglaublich schlechten Straßen trennten sie von der übrigen Welt. Die Einwohner, Maori und Weiße, bildeten eine große Familie. Sie würden, manchmal vielleicht sogar unfair, gegen die anderen zusammenhalten, die für sie Außenseiter waren.
In diesem Augenblick begann der Motor ohrenbetäubend zu knattern. Flick jaulte vor Schreck laut auf und sprang hoch in die Luft. Justin stieß einen kräftigen Fluch aus. Es stellte sich aber heraus, daß dem Hund, abgesehen von einem gehörigen Schock, nichts geschehen war. Justin öffnete den Wagen, warf Flick hinein und brüllte: »Wenn du schon überall dabeisein mußt, dann kusch dich jetzt!« Der Hund wollte jaulend vor Freude und Aufregung gleich wieder herausspringen. Doch bei der nächsten Drehung der Anlasser-Kurbel reagierte der Motor mit Donnergetöse; Justin stieß Flick zur Seite und sprang schnell in den Wagen. Percy erschien in der Ladentür; er strahlte vor Stolz und Freude und versuchte den Lärm zu übertönen: »Was hab’ ich gesagt? Der Karren läßt einen nicht im Stich! Nie! Hast du die Liste? Die Häuser sind alle ganz leicht zu finden. Bei den meisten steht der Name auf dem Briefkasten am Zaun. Fahr erst zum Schulhaus und dann die Straße weiter zu Ross.«
»Ross? Der zahlt
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