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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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von Pilazinools Armen auf und befestigte ihn wieder, woraufhin Pilazinool sich verlegen beeilte, den Rest seiner Glieder anzuschrauben.
    Genau diese Unterbrechung hatten wir gebraucht. Jetzt waren wir wieder ruhig.
    „Dihn Ruuu hat uns aufgefordert, ihn zum Heimatplaneten der Erhabenen zu begleiten“, sagte Dr. Schein gelassen. „Ich bitte um eine Abstimmung. Alle dafür …?“
    Rate mal, wie die Abstimmung ausging.
    Aber gewisse praktische Schwierigkeiten hinderten uns daran, sofort nach Mirt abzudampfen – so heißt die Heimatwelt der Erhabenen. Wie etwa die Tatsache, daß Mirt achtundsiebzig Lichtjahre von McBurney IV entfernt ist und uns im Augenblick als Transportmittel nur Nick Ludwigs Fähre zur Verfügung steht, die nicht für einen Flug durch den Ultraraum ausgerüstet ist. Wenn wir mit Nicks Fähre morgen nach Mirt abfliegen, kann ich noch meinen hundertsten Geburtstag feiern, bevor wir dort ankommen.
    Und deshalb müssen wir die schwere Last auf uns nehmen, so lange zu warten, bis unser Ultraraum-Kreuzer auf dem zuvor arrangierten Kontrollflug hierher zurückkehrt. Das wird in einem Monat der Fall sein. Und dann buchen wir einen Flug nach Mirt – wenn wir das nötige Moos dazu haben.
    Aber eigentlich ist das nicht so übel. Dadurch haben wir ausreichend Zeit, McBurney IV zu erforschen, bevor wir zur nächsten Welt der Rätsel abzischen. Es ist ungesund, ein Übermaß an Wundern hinunterzuschlingen; das führt zu Verdauungsstörungen der Phantasie. Auf dieser Welt hätten Wissenschaftler ihr ganzes Leben verbringen können. Doch keine Archäologen, wie ich glaube. Die Geschichte der Erhabenen hat die Hülle der Archäologie längst gesprengt. Was sich hier auf McBurney IV befindet, ist eine Million Mal verwirrender und verblüffender, als es die Inhalte der Asteroidengruft im 1145591-System waren. Und die hatten wir für überwältigend gehalten!
    Die Roboter hier haben sich sehr kooperativ verhalten. Dihn Ruuu erklärte ihnen, daß wir hier so lange festsaßen, bis unser Ultraraum-Schiff uns abholte, und sie akzeptierten das. Woraufhin wir zu Ehrengästen und Touristen wurden anstatt zu Gefangenen. Die ganze letzte Woche über haben wir unsere Fähre als Basis benutzt und sind jeden Tag zu einer Besichtigungstour durch den hiesigen Vorposten der Mirt Korp Ahm aufgebrochen.
    Es ist jetzt klargeworden, warum sich dieser Ort in architektonischer Hinsicht von den Städten unterscheidet, die wir in den Kugelprojektionen gesehen haben. Jene Städte waren eine Milliarde Jahre alt. McBurney IV war noch bis vor weniger als hundert Millionen Jahren von den Mirt Korp Ahm bewohnt. Und über einen Zeitraum von Hunderten von Millionen Jahren hinweg kommt es selbst bei einer so konservativen Rasse wie den Erhabenen zu Veränderungen architektonischer Stilrichtungen. Vom Himmel herabhängende Städte waren hier einfach aus der Mode gekommen.
    Natürlich kratzen wir nur an der Oberfläche dieser Welt. Als die behaarten Primitiven, die wir sind, können wir das, was sich uns hier darbietet, kaum begreifen. Die Energieakkumulatoren etwa, die die Sonnenenergie von McBurneys Stern aufsaugen und in unterirdische Bereiche weiterleiten. Die automatischen Reparaturmechanismen, die sofort herbeieilen und unverzüglich jede mögliche Panne beheben. Die großen Abtaster, die den Himmel unermüdlich nach der Spur eines Signals der Mirt Korp Ahm absuchen – eines Signals, das leider nie eintreffen wird! Oder die Roboter selbst, die Dihn Ruuu, die sich selbst schmieren, selbst reparieren und offenbar unsterblich sind. Die Luftwagen: Fliegen sie mit Hilfe von Antigravitations-Triebwerken? Alles ist verwirrend und rätselhaft.
    Doch so phantastisch ihre Städte auch sind, die Mirt Korp Ahm sind uns mit ihrer technologischen Entwicklung eigentlich nicht eine Milliarde Jahre voraus. Wenn man den Vorsprung bedenkt, den sie uns gegenüber hatten, dann scheinen die Erhabenen sogar ein wenig zurückgeblieben zu sein – als hätten sie ihre Kultur vor langer Zeit, bewußt oder unbewußt, auf diesem Stand eingefroren. Ich meine, diese Super-Zivilisation sieht so aus, wie ich es von der Kultur der Erde im, sagen wir, Jahr 10000 erwarte. Vorausgesetzt, unsere technologische Entwicklung folgt der gleichen Wachstumskurve wie seit 1700 A. D. Aber sie ist nicht so beschaffen, wie die Erde im Jahre 1000002376 meiner Meinung nach aussehen müßte. Nicht einmal annähernd.
    Ich glaube, ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie eine Kultur aussehen

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