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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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weitaus verblüffenderen Anmerkung.
    Wie ein Universitätsprofessor, der zu Beginn des Semesters routinemäßig die Seminareinteilung verliest, fuhr Dihn Ruuu fort: „Es ist mir ein großes Vergnügen, feststellen zu dürfen, daß die Heimatwelt der Mirt Korp Ahm tatsächlich nach wie vor existiert. Weder sie noch ihre Sonne ist zerstört worden, trotz der Unmöglichkeit, ihre Position ausfindig zu machen, die ich erfahren mußte. Nach den Mitteilungen zu urteilen, die hier vor 13 595 486 Jahren empfangen wurden, haben sich die Mirt Korp Ahm damals einem Projekt gewidmet, das die Umwandlung ihres Heimatsystems in eine geschlossene Sphäre vorsah und ihnen die volle Nutzung der Sonnenenergie erlaubte. Ein unbewohnter Planet des Systems wurde als Massequelle für dieses Projekt verwendet. Innerhalb von einhundertfünfzig Jahren, nachdem die erste Nachricht hier empfangen wurde, wurde das Unternehmen erfolgreich beendet. Deshalb kann die Heimatsonne der Mirt Korp Ahm mit Hilfe konventioneller, optischer Beobachtung natürlich nicht mehr ausgemacht werden.“
    Ich versuchte, dieses Paket rätselhafter Bemerkungen zu entwirren. Für Saul Shahmoon jedoch schienen die Erläuterungen des Roboters sofort einen Sinn zu ergeben.
    „Natürlich!“ rief er. „Eine Dyson-Sphäre!“
    Ohne sich um die Unterbrechung zu kümmern, fügte Dihn Ruuu gelassen hinzu: „Seit der erfolgreichen Beendigung des Einschließungsprojekts sind keine weiteren Nachrichten von der Heimatwelt empfangen worden“, sagte der Roboter. „Es gibt jedoch allen Grund zu glauben, daß die Mirt Korp Ahm ihr heimatliches Sonnensystem nach wie vor bewohnen. Da ich mich von meiner ursprünglichen Aufgabe als entbunden betrachte, habe ich die Absicht, unverzüglich nach diesem Sonnensystem abzureisen und um neue Anordnungen zu bitten. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich dorthin begleiteten.“
     
    Keine Zeit mehr für Erklärungen. Jetzt brauche ich selbst welche. Nach Sauls Schilderung ist das Konzept der Dyson-Sphäre zuerst von einem amerikanischen Physiker namens Freeman Dyson entwickelt worden, etwa zu Beginn der Energetischen Revolution. Dyson lebte in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, nach der Nutzbarmachung der Atomenergie, aber vor der Kolonisation der erdnahen Planeten.
    Nach Dysons zentraler Aussage ist ein Sonnensystem in seiner natürlichen Form eine furchtbar verschwenderische Angelegenheit. Der größte Teil der Energie, die das von einer Handvoll Planeten umgebene Zentralgestirn freisetzt, strahlt nutzlos in den Raum ab. Die Planeten sind zu weit verstreut, um mehr als nur einen kleinen Bruchteil der von der Sonne erzeugten Energie zu empfangen. Und deshalb spritzt der energetische Ausstoß der Sonne in alle Richtungen davon, wobei die Strahlung allein im sichtbaren Spektrum so intensiv ist, daß ihr Licht noch Tausende von Lichtjahren entfernt gesehen werden kann.
    Das hat den ästhetischen Vorteil, auf fernen Welten romantische, sternübersäte Nächte hervorzurufen, aber ansonsten ist das kaum von Nutzen.
    Dyson behauptet, eine wirklich sparsame Zivilisation sammele alle Energie seiner Heimatsonne, bevor sie vergeudet ist. Er schlug eine Möglichkeit vor, das zu bewerkstelligen: Man könnte Jupiter zerschmettern und seine Masse dazu verwenden, eine Schale zu errichten, die die Sonne etwa in Höhe der Umlaufbahn der Erde umgibt. Es erfordert eine recht beträchtliche Energiemenge, den größten Planeten unseres Sonnensystems zu zerbrechen und seine Trümmer auf diese Weise wieder zusammenzufügen: etwa soviel, wie die Sonne innerhalb von achthundert Jahren freisetzt. Aber sobald das erledigt ist, empfängt diese Schale jedes einzelne Energiephoton, das von der Sonne ausgestrahlt wird, wodurch die Sphäre als eine Art unerschöpfliche Allzweck-Energiequelle genutzt werden könnte.
    Die Menschheit sollte die Erde verlassen, die schon zu seiner Zeit ein ziemlich kleiner und übervölkerter Ort war und darüber hinaus unbefriedigend in Hinsicht auf die Absorption von Sonnenenergie – zu jeder gegebenen Zeit empfängt der halbe Erdball überhaupt keine derartigen Strahlungen. Statt dessen sollten wir unsere Zelte auf der Innenwand der künstlichen Sphäre aufschlagen. Diese Oberfläche habe nicht nur in jedem Augenblick vollen Zugang zum Sonnenlicht, sie sei außerdem auch etwa eine Milliarde mal größer als die Oberfläche der Erde. Nähme man alle dafürsprechenden Punkte zusammen, dann stellte man fest, daß die Sphäre bequem eine

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