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NachSchlag

NachSchlag

Titel: NachSchlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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modellierte mich in Ton, etwa 25 cm groß, und als Knebel diente später eine schwarze Perle, die sie dem Figürchen zwischen die Lippen steckte … Die Klammern nahm sie mir nach zehn Minuten wieder ab, was noch schmerzhafter war als das Anlegen. Meine Tränen küsste sie weg.
    Das war unser dritter Adventssonntag 2007, an welchem ich feststellte, dass zur Dekoration des Adventskranzes golden lackierte Wäscheklammern hinzugekommen waren. Es sah äußerst bizarr aus. Ach ja, nachdem sie mich losgebunden hatte, folterte sie mich noch mit den drei Adventskerzen, die dieses Mal brennen durften … und es war ganz gut, dass ich noch immer den Knebel trug, denn das Wachs der dritten Kerze bekam ich auf die hochempfindliche linke Brust. Damit verglichen, war es für mein Gesäß diesmal ein fröhliches Fest gewesen.
    Der vierte Advent kam, so sicher wie das Amen in der Kirche, und als ich erwachte, war ich bereits an Händen und Füßen kunstvoll mit Seilen gefesselt … im Halbschlaf hatte ich es gespürt und murmelnd akzeptiert, weil ich Josy vollkommen vertraute … und weil es mich geil machte … morgens war ich meistens besonders empfänglich für das Geschenk der Lust.
    »Ich liebe unsere Spiele«, sagte Josy und gab mir einen langen tiefen Kuss; mehr musste sie nicht sagen, und auf ihre Frage, ob ich bereit sei, nickte ich nur.
    Sie hatte unsere Dachwohnung verdunkelt, um eine mystische Atmosphäre zu schaffen und um die vielen entzündeten und golden leuchtenden Kerzen … viel mehr als vier … zur Geltung zu bringen. Stimmungsvolle Mittelaltermusik, gemischt mit modernen Elementen, tönte leise im Hintergrund. Herbe und würzige Räucherharze verbreiteten ihren die Sinne stimulierenden und die Phantasie anregenden Duft.
    Es war soweit.
    Ich durfte noch einen Blick auf den Adventskranz werfen, ehe es losging. Seine Kerzen brannten noch nicht.
    Er war jetzt zusätzlich mit Miniaturweidenrutenbündeln und kleinen dünnen Bambusstäbchen geschmückt, und auch eine winzige silberne Peitsche fehlte nicht.
    Ach ja … und es gab auch einen frischen grünen Pinienzweig.
    Und als Josy die Rolläden hochzog, nachdem wir uns erholt hatten, und als wir dann engumschlungen am Fenster standen, sahen wir staunend Tausende von fedrigen Schneeflocken, die von einem seidengrauen Himmel schwebten.
    Es schneite!
    Noch ein weiteres Wunder in dieser Nacht.
    Ich schmeckte noch immer den Nachklang jener herrlichen Empfindungen, die unser Spiel in mir geweckt hatte, und ich sah meine Gefühle in ihren tiefblauen Augen gespiegelt. »Bald ist schon Whynachten, Süße«, sagte sie. »Freust du dich darauf?«, fragte sie mit einer ganz speziellen Betonung, und ich erwiderte: »Ja! Ja!«
    Mein Gesäß pochte dabei, es war übersät mit Spuren, die ich voller Stolz trug, purpurfarbene Striemen waren darunter und andere, beglückende Male, die ich in qualvoller Lust empfangen hatte.
    Wir wollten uns außerdem, ausnahmsweise einmal einem gesellschaftskonformen Klischee folgend, an diesem Tag, am 25. Dezember, verloben. Um bald darauf das einzugehen, was hierzulande sperrig »eingetragene Lebenspartnerschaft« genannt wird.
    Aber erst einmal schwang in mir nur der tiefe volle Klang der Lust wie ein bronzener Gong, der mich vollkommen tönend ausfüllte, mich erzittern ließ.
    Und ich freute mich vor allem aus diesem
anderen Grund
auf Weihnachten.

    Tic-tac, tic-tac. Schon gleitet die Zeit vorüber, mit Rosen aus Eis und Nektarkristallen.
    Heiligabend war vorüber, und wir hatten uns »Spiel mir das Lied vom Tod« auf DVD angesehen. Wir kannten den Film in- und auswändig, fanden ihn nach wie vor wunderbar anregend, und allmählich glitten wir beim Schauen wieder in unser Spiel hinein, so dass ich auf einmal auf dem Boden kauerte, meine Wange an Josys in Lederhosen steckende Beine geschmiegt.
    Anfangs machte ich es mir bequem, bis ich ihre strenge Hand im Nacken fühlte.
    »Knien.«
    Rasch gehorchte ich, legte auch die Hände auf dem Rücken zusammen, wie sie es gern sah.
    Eine Stunde später – der Film war vorüber und meine Knie taub – spielte sie genießerisch an meinen Brüsten, um dann in mein Ohr zu flüstern, ob ich ihr vertrauen würde.
    Ich nickte scheu.
    »Vertraust du mir wirklich?«
    »Ja, Josy.«
    Ich schaute lächelnd zu ihr auf.
    Bald darauf waren wir im Auto unterwegs, und ich hatte willig, wenn auch mit gemischten Gefühlen, die neue Kostümierung hingenommen, die Josy für mich auswählte: einen Harness aus Metallringen und

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