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NachSchlag

NachSchlag

Titel: NachSchlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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ein. Ich liebte den Rohrstock. Und hasste ihn.
    Mehrmals schnellte mein Oberkörper in die Höhe unter der Züchtigung, obwohl ich mir geschworen hatte, das nicht zu tun, und meine Wehlaute wurden jammernder, mein Stöhnen verwandelte sich in Schluchzen.
    Die Nummer 29 vergaß ich mitzuzählen, und ohne jegliches Erbarmen erhöhte Josy auf 35. Wohl wissend, dass sie damit meine Grenze berührte, so dass es leise knirschte … aber wir beide hielten durch.
    Mein Herz schlug wild, ich war unglaublich nass, eine leichte Übelkeit verflog augenblicklich, als Josy mich nach dieser Prüfung sanft in die Arme nahm.
    Und da spürte ich auch ihr eigenes Herz heftig klopfen. Eng kuschelte ich mich an sie. Wieder ein zeitloser bernsteinfarbener Moment.
    Er verstrich.
    Aber ich fühlte mich schon jetzt so reich beschenkt, dass meine Kräfte wuchsen wie dunkle Flügel.
    Nackt wie ich war, stand ich auf, mit glühendem Hintern trat ich an den Iglueingang heran.
    Diamanten glitzerte der Schnee, wie mit Messern durchschnitt mich die Kälte.
    Ich spürte Josy hinter mir stehen, spürte ihr gespanntes Warten.
    Würde ich das tun, obwohl ich wirklich echte, schnatternde, schaudernde Furcht davor hatte, Schnee an meine bloße Haut zu lassen? Nicht einmal eine Schneeballschlacht ertrug ich, wenn dabei das grässliche weiße Zeug in meinen Nacken rutschte oder mein Gesicht damit eingerieben wurde, und sei es auch nur ganz kurz!
    Jetzt aber sprang ich urplötzlich vor, eine wilde Musik toste durch meinen ganzen Körper, meinen Geist, meine Seele hindurch, und in meinem Evaskostüm warf ich mich aufschreiend in den jungfräulichen Schnee!
    Wälzte mich einmal heftig herum, auf den Rücken – schneeige, furchtbare, BLAUE Kälte prallte zusammen mit dem Brennen meines von Striemen übersäten Gesäßes – ich schrie laut, jubelnd, befreit, starrte in den flammend blauen Winterberghimmel und bewegte meine Arme kraftvoll auf und ab.
    Formte einen Engel im Schnee für sie. Für UNS.
    Dann sprang ich sehr sehr rasch wieder auf und flüchtete mich in die Geborgenheit von Josys Körperwärme, den Fellen, die sie mir gleich überwarf … sie setzte mich nah an den Heizlüfter und gab mir heißen Kräutertee zu trinken.
    Ich spürte alles unglaublich intensiv, fühlte mich wie neugeboren.
    Und an Josys hingerissener, erleichterter Reaktion sah ich, dass sie gefürchtet hatte, es würde schiefgehen und das Wagnis in einem Absturz enden. Langsam zog sie sich aus.
    Ich küsste sie zärtlich, dankbar, ich bot ihr meine Brüste dar.
    Vanilleduft um uns herum. Ihre Finger drangen in meinen Schoß ein. Nachdem sie mich mit kundigen Händen zum Höhepunkt gebracht hatte, leckte ich sie, und ich tat es wilder, leidenschaftlicher denn je. Bohrte meine Zunge in ihre Weiblichkeit hinein, nahm ihre zarteste Stelle in Besitz, und sie genoss es.
    »Mhmmm das hatte ich … mir … so gewünscht …«, stieß sie hervor und zuckte immer stärker … unsere Rollen, beinahe vertauscht, ein Gefühl zärtlicher Macht durchströmte mich und ich packte ihre Schenkel fester.
    Erst nach einer Weile schälten wir uns aus unserer Erschöpfung, und es kam für Josy und mich der richtige Augenblick, gemeinsam die kleine Samtschatulle zu öffnen.
    In der zwei Ringe aus Sterlingsilber lagen. Sie wirkten unscheinbar, waren aber etwas ganz Besonderes. Im Kerzenlicht schimmerten die eingravierten filigranzarten Triskelen, wie auch die beiden Frauenzeichen und die Buchstaben. Sie steckte mir schweigend den J-Ring an den Finger, während ich ihr stumm den A-Ring gab.
    Nur unsere Augen sprachen.
    Draußen heulte der Wind. Leise und fern.

Leseprobe aus dem Buch

Bittersüß
    von Antje Ippensen und Janet S.
    978-3-942602-29-7· 9,90 Euro
    »Schreiben ist wie Sex.« (Isabel Allende)

Rückblick als Vorspann.
    Tantalusqualen. Ich nehme mal an, dass die noch immer einigermaßen bekannt sind – und jeder und jede hat sie schon mal erfahren. Wer hier jetzt trotzdem »hä?« sagt, dem könnte ich ja nun erwidern, hey, schlag nach bei Wiki, aber gut, wieso nicht auch hier kurz und knackig meine ureigene Definition zum Besten geben. Tantalusqualen: Etwas unerreichbar Scheinendes beständig zum Greifen nahe und doch unberührbar vor sich sehen, weicht jedoch bei jedem Versuch, es zu erlangen, scheu zurück.
    Genau betrachtet, klingt das eigentlich nicht sooo schlimm. Nicht wie in der eigentlichen antiken Sage selbst, wo Tantalus, von den Göttern für einen Frevel bestraft, vor Hunger und

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