Nacht Der Begierde
würde.»
«Möchtest du denn frei sein? Du hast mir gesagt, dass du gar keinen Gefährten willst.»
Ich legte ihm meine Hand aufs Herz. «Ich will dich. Ich möchte mit dir zusammen sein. Ich glaube, wenn ich das nicht könnte, würde irgendetwas in mir zerbrechen.»
So, wie mich Davids grobe Reaktion zerbrochen hat. Ich wusste nicht, wie ich es aushalten sollte, wenn Zach mich auch zurückweisen würde, aber wenn er mich so nehmen sollte, wie ich war, musste er auch wirklich alles wissen. «Da ist noch etwas.»
«Noch mehr? Kein Wunder, dass du fortgelaufen bist», murmelte Zach. Seine Hände bewegten sich auf mir, streichelten mich, beruhigten mich. «Und das alles hast du in dich hineingefressen.»
Halb lachte, halb schluchzte ich: «Es waren eben zwei ereignisreiche Tage.»
«Du bist ins kalte Wasser geworfen worden. Du hast die Situation gemeistert. Jetzt bist du einfach am Ende deiner Kräfte.» Die Bewunderung in Zachs Stimme tat mir gut. «Erzähl mir alles, was dir wichtig ist. Rede es dir von der Seele.»
Ich kuschelte mich an ihn. «Das könnte ein Grund für dich sein, mich aus deinem Bett zu werfen», warnte ich ihn.
«Wäre das nicht egal? Wir haben doch in deinem Bett geschlafen.»
Ich schüttelte den Kopf, und mein Hals war wie zugeschnürt. «Damit macht man keine Witze. Ich habe heute einen Mann getötet, aber das jetzt ist schlimmer.»
«Das bezweifle ich.» Zach küsste mein Haar. «Und ich warte immer noch darauf, dass du mir die ganze Geschichte erzählst.»
Es schüttelte mich, wenn ich an das Blut in meinem Mund dachte. Rays am Boden liegender Körper. Der Geruch des Todes. «Darauf komme ich noch. Ich dachte, ich fange erst mal mit den internen Dingen an, die das Rudel betreffen, und dann kommen die anderen Probleme. Obwohl Ray ja nun kein Problem mehr darstellt.»
«Was also gehört noch zu den internen Dingen?» Zach massierte mir den Rücken, und ich spürte, wie die Spannung in meinem Körper ein bisschen nachließ. «Kommst du jetzt wieder zurück auf den Streit mit David?»
«Ja.»
Ein Moment lang sagte ich nichts, versuchte, die richtigen Worte zu finden. Und dann brach es aus mir heraus,stockend und unbeholfen, aber ehrlich. «Gestern habe ich dir gesagt, dass ich David will, selbst wenn er mich hassen sollte.» Meine Finger gruben sich in Zachs Haut wie zu einer Umklammerung. Mich an ihm festzuhalten beruhigte mich und gab mir die Kraft, weiterzusprechen. «Das tut er, und ich will ihn noch immer.»
Zach wurde still. «Willst ihn – wie?»
Ich atmete aus, bevor ich antwortete: «Ich sehe ihn an, und ich möchte ihn berühren. Ich berühre ihn und habe das Gefühl, nach Hause zu kommen. Es ist nicht verschwunden. Ich dachte, das Gefühl würde vergehen, wenn wir ihm einmal nachgegeben haben, und die Leidenschaft würde es verbrennen, aber heute Morgen habe ich ihn gesehen, und wieder hat es mich voll erwischt. Ich habe ihn berührt, und alles war sofort wieder da.»
«Was war da?» Zach klang nicht wirklich gelassen, nur sehr beherrscht.
Ja, was war es. Besessenheit? Verliebtheit?
«Er hält mich für eine Hure.» Ich sprach das hässliche Wort laut aus und dabei wurde mir in meinem Innern so kalt, dass ich meinte, nie wieder warm werden zu können. «Er hat recht. Ich gehöre zu dir, und ich bin schwanger von einem anderen Mann, aber das ändert nichts. Wenn er mich berührt, irgendwann, irgendwo, würde ich sofort wieder meine Beine für ihn spreizen und ihn anflehen, mich zu ficken, weil ich seine Hure bin.»
Ich hatte nicht bemerkt, dass ich zu weinen begonnen hatte, bis Zach mir die Tränen fortwischte.
«Schhh.» Er schaukelte mich auf seinem Schoß. «Schhh, alles ist gut.»
«Zusätzlich zu allem anderen konnte ich damit nicht auch noch fertigwerden, also bin ich weggelaufen», sagte ich. «Irgendwann hielt ich an, weil mir klar wurde, wie dumm das war. Aber da war es schon zu spät. Die Panther umzingelten mich, und Ray war bei ihnen. Er wolltemich vergewaltigen, und ich denke, er wollte mich so lange quälen, bis ich ihn zum König erklären würde. Er ist nicht sehr deutlich geworden, aber er hatte offenbar etwas Schmerzhaftes vor. Er riss mir die Kleider herunter und zwang mich auf alle viere. Da drehte ich mich um, bekam Reißzähne und riss ihm den Hals auf.»
Ich zitterte und schluchzte. «Er ging zu Boden. Da habe ich ihm den Bauch aufgerissen, damit er endgültig tot ist. Und dann bin ich losgerannt, und die Panther alle hinter mir her, bis
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