Nacht der Versuchung
ins Bett! Hat Ihnen noch niemand gesagt, dass kein Mensch derart auffällig gefärbte Augen hat? Wenn Sie also Ihre Liebhaber damit beeindrucken oder täuschen wollen …“
Mariella erstarrte empört. Farbige Kontaktlinsen? Wie konnte er es wagen! „Ach ja?“ fiel sie ihm ins Wort. „Nun, zu Ihrer Information, ob Sie die Farbe meiner Augen für lächerlich halten oder nicht, sie ist zufällig echt. Ich trage keine Kontaktlinsen, und was meinen Wunsch betrifft, einen möglichen Liebhaber zu beeindrucken …“
Fleur, die bis dahin zufrieden an ihrer Flasche genuckelt hatte, protestierte energisch, als Mariella ihr in ihrer Erregung aus Versehen den Schnuller aus dem Mund zog. Sofort entschuldigte sich Mariella bei dem Baby und atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen.
Echt? Das Einzige, was an ihr echt ist, das sind ihre frechen Lügen! überlegte Xavier, während er sie verstohlen betrachtete. In ihrer Aufregung war das Laken verruscht. Kein Wunder, dass sie das Baby nicht stillte! Wer so perfekte, straffe Brüste besaß, wollte sie sich bestimmt nicht ruinieren. Xavier glaubte sogar den Ansatz der zartrosa Spitzen zu erkennen. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen. Wahrscheinlich setzte sie sich ganz bewusst so in Pose und wusste genau, welche Wirkung das auf ihn hatte!
Xavier rief sich energisch ins Gedächtnis, dass dies seine Zufluchtsstätte war, die er gerade aufsuchte, um den übermäßigen Reizen des Großstadtlebens zu entfliehen und in Ruhe nachdenken zu können.
Das Laken glitt noch ein wenig tiefer. Ihre Brüste waren makellos, zart und hell, von der Sonne unberührt. Was Xavier zu denken gab. Khalid hatte ihm erzählt, dass er mit ihr an der Küste Südfrankreichs Urlaub gemacht hatte, wo der Jetset sich mit Vorliebe oben ohne sonnte. Wie Xavier seinen Cousin kannte, konnte er sich nicht vorstellen, dass Khalid sich zu einer Frau hingezogen fühlen würde, die zu schamhaft war, am Strand ihr Bikinitop auszuziehen.
Er, Xavier, dagegen fand die Vorstellung unglaublich erregend, dass eine Frau den Anblick ihrer nackten Brüste allein ihrem einzigen Liebhaber vorbehielt.
Mariella ahnte von all diesen Gedanken nichts, sondern betrachtete zunehmend besorgt Fleurs gerötetes Gesicht. Prüfend berührte sie die Wange des Babys und stellte besorgt fest, dass die Kleine glühte.
Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte Mariella ihre Brüste nun voll entblößt. Xavier schluckte. Wie er geahnt hatte, waren die Spitzen rosig. Es kribbelte ihn förmlich in den Fingern, sie zu berühren, zu liebkosen, zu spüren, wie sie hart werden würden.
In ihrer Sorge um Fleur hatte Mariella Xaviers Anwesenheit völlig vergessen. Erst der Luftzug und die Bewegung des Türvorhangs, als er mit raschen Schritten den Schlafraum verließ, erinnerten sie wieder daran. Im selben Moment begann Fleur wieder richtig zu weinen und ließ sich durch nichts mehr beruhigen. Mariella fürchtete, Xavier könnte jeden Moment wieder auftauchen und sich über das Geschrei beschweren. Sie stand also auf, wickelte sich das Laken um den Körper und ging mit Fleur auf dem Arm langsam auf und ab.
Zunächst schien Fleur sich tatsächlich zu beruhigen. Doch als Mariella versuchte, sie ins Bettchen zu legen, schrie sie sofort wieder los, und das ganze Spiel fing von vorn an. Drei Stunden später war Mariella restlos erschöpft. Ihr schmerzten die Arme, und sie musste sich eingestehen, dass sie sich allmählich ernsthaft Sorgen machte. Fleur weinte jämmerlich. Ihre Wangen waren hochrot, und sie schwitzte am ganzen Körper. Und draußen tobte immer noch ein höllischer Sturm.
„Mein armes Baby“, flüsterte Mariella unglücklich. Tanya hatte ihr ihre geliebte kleine Tochter anvertraut. Wie würde ihre Schwester reagieren, wenn sie erfuhr, dass sie, Mariella, das Baby auf einen Ausflug in die Wüste mitgenommen hatte, wo es weit und breit keinen Arzt gab? Was, wenn Fleur wirklich ernsthaft, womöglich lebensbedrohlich erkrankt war? In ihrer Angst schickte Mariella ein Stoßgebet zum Himmel.
Nebenan lauschte Xavier auf das jämmerliche Schreien des Babys, wagte es aber nicht, hineinzugehen und seine Hilfe anzubieten. Er konnte seinen Gefühlen nicht trauen, wie er sich widerstrebend eingestand.
Eine weitere Stunde später entschied sich Mariella verzweifelt, der Sache auf den Grund zu gehen, denn es war ja offensichtlich, dass es Fleur nicht gut ging. Mit bebenden Händen zündete Mariella alle Öllampen an, legte Fleur auf die
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