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Nacht über Eden

Nacht über Eden

Titel: Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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über den Rasen gespannt waren, begannen hin-und herzuschwingen. Der Wind zerrte an Fannys Geburtstagstransparent, bis schließlich die eine Seite nachgab, so daß es jetzt lose im Wind flatterte wie ein Kriegsbanner.
    Tante Fanny eilte zu den beiden Kampfhähnen.
    »Was is’n das für’n Ringkampf an meinem Geburtstag?«
    fragte sie und stemmte die Hände in die Hüften. Drei ihrer jungen Freunde umringten sie und schrien durcheinander. Sie schwankte merklich, während sie ihnen zuhörte. Luke erschien hinter ihr, sah mich an und schüttelte den Kopf. Plötzlich sprang meine Mutter auf und ergriff Daddys Arm.
    »Logan! Ich möchte nach Hause. Sofort!« beharrte sie. Er starrte sie kurz an, dann nickte er. Sie führte ihn zu mir.
    »Laß uns gehen, Annie.« Ihr Gesicht war so wütend, daß ich fürchtete, sie würde jeden Moment die Fassung verlieren.
    Ich stand auf und ging mit ihr, mein Vater folgte uns in einigem Abstand. Aber ehe wir den Wagen erreichten, hatte Fanny uns erspäht und schrie:
    »Haust du schon ab, Heavenly? Jetzt geht die Party doch erst richtig los!«
    Ich sah mich um, doch meine Mutter befahl mir weiterzugehen. Fannys Lachen folgte uns. Daddy stolperte hinter uns her und holte uns ein, als ich schon auf dem Rücksitz saß.
    »Kannst du fahren?« fragte ihn meine Mutter.
    »Natürlich kann ich fahren! Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Zwei Männer haben sich ein wenig gestritten.
    Das hat doch nichts zu sagen! Sie sind sicher schon wieder die besten Freunde.«
    Er setzte sich in den Wagen und fingerte in seinen Taschen nach dem Zündschlüssel.
    »Du hast zuviel getrunken, Logan. Ich weiß, daß du schon einiges getrunken hattest, ehe wir losfuhren.«
    »Nun, dazu ist eine Party doch da, oder?« sagte er erstaunlich kurzangebunden.
    »Nein«, antwortete Mammi schroff.
    Er fand seinen Schlüssel und konzentrierte sich jetzt ganz darauf, ihn in das Zündschloß zu stecken. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihn jemals so verwirrt gesehen zu haben.
    Plötzlich klatschte ein dicker Regentropfen auf die Windschutzscheibe. Dann folgten weitere.
    »Nun, die Party scheint sowieso ins Wasser zu fallen«, sagte er mürrisch. »Roland hatte recht.«
    »Das ist wohl auch das beste«, sagte meine Mutter. »Das wird alle etwas abkühlen. Und es scheint mir, daß alle«, sagte sie und sah Daddy dabei scharf an, »eine kleine Abkühlung gebrauchen können.«
    Daddy ließ den Wagen an, worauf dieser einen kleinen Satz nach vorne machte.
    »Was soll das heißen?« Er wandte den Kopf Mammi zu und blickte sie angriffslustig an.
    »Du hättest nicht zulassen dürfen, daß sie dich lächerlich macht, Logan. Alle haben es gesehen.«
    »Nun, was sollte ich denn machen? Sie niederschlagen?«
    »Nein, aber du hättest ja nicht so… kooperativ sein müssen.«
    »Kooperativ? O bitte, Heaven, das ist nicht fair. Ich war in die Enge getrieben, ich…«
    »Fahr langsamer, der Regen wird stärker, und du weißt genau, wie gefährlich diese Straße ist«, mahnte Mammi.
    »Ich wollte nicht so mit ihr tanzen, aber ich habe mir gedacht, wer weiß, was sie tut, wenn ich sie einfach stehen lasse. Sie war stockbetrunken und…«
    »Fahr langsamer«, rief Mammi, diesesmal eindringlicher.
    Das Wasser klatschte jetzt gegen die Windschutzscheibe, und die Scheibenwischer kamen nicht mehr gegen die Flut an.
    So heftig stritten sie sich nur, wenn es um Tante Fanny ging.
    Irgendwie schaffte sie es immer, Unfrieden zwischen ihnen zu stiften, alte Wunden aufzureißen und Salz auf die frischen zu streuen. Schade, daß sie nicht mit einem ihrer jungen Männer auf und davon lief und Luke bei uns leben ließ, dachte ich.
    Dann hätten wir wirklich eine glückliche Familie sein können, und peinliche Situationen wie diese hätte es nicht mehr gegeben.
    »Man sieht nichts mehr«, rief Mammi, doch Daddy hörte ihr gar nicht zu.
    »Kannst du dir vorstellen, was jetzt auf der Party los ist?«
    sagte er und lachte. Dann sah er Mammi reumütig an. »Es tut mir leid, wenn ich dir weh getan habe, Heaven, wirklich, ich wollte nur…«
    »Logan, sieh auf die Straße, diese Kurve…«
    Die Straße, die hinunter nach Winnerrow führte, fiel steil in scharfen Serpentinen ab. Der Regen, der von Osten kam, schlug jetzt gegen die Bergwand. Daddys wilder Fahrstil warf mich auf dem Rücksitz von einer Seite zur anderen. Ich setzte mich auf und hielt mich an dem Griff oberhalb des Fensters fest.
    »Du weißt, daß ich dich nicht verletzen

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