Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
Vom Netzwerk:
beiden Männer verlassen die Rezeption und gesellen sich zu mir in die Lobby. Die Show geht los – also Liebes: Lächeln.
    Der Blonde streckt mir zur Begrüßung erstmal seine Hand entgegen und lächelt ein Lächeln, das aus jeder vorbildlichen Zahnpastawerbung entsprungen sein könnte. „Ich danke Ihnen vielmals, Miss …?“
    „ Ashton“, ich nehme seine Hand und schüttele sie.
    „ Miss Ashton, wie schön.“, erwidert er. „Ich bin Lord Benjamin Woodenbrock“, dabei küsst er mir die Hand. „Esquire.“
    Ich bin brav und ordentlich beeindruckt. „Sehr angenehm, Eure Lordschaft.“
    Er lässt meine Hand los. „Dies hier ist mein treuer Freund und Anwalt Alexander von Hohenau.“
    „ Sir“. Ich reiche auch diesem meine Hand. „Es war mir eine Freude behilflich sein zu können, Lord Woodenbrock“, erkläre ich feierlich, hat er mich doch über seinen Titel informiert.
    „ Nicht doch, Schätzchen. Nennen Sie mich Ben, das tun alle meine Freunde, und da wir gerade so gute Freunde geworden sind, bestehe ich darauf.“ Alexander räuspert sich hörbar. Ben geht schnell ran, dass muss man ihm lassen.
    Ich giggele albern und erwidere. „Aber nur, wenn Sie Christa zu mir sagen.“
    „ Abgemacht.“ Ben wendet sich Alexander zu. „Wo genau ist unsere Suite jetzt, Alex?“
    „ Auf Deck 9, Benjamin.“ Aha, Mr. von Hohenau zieht eine förmliche Anrede vor.
    „ Auf nach Deck 9.“ Er dreht sich noch einmal zu mir um. „Ich würde Sie gerne als Dankeschön zum Abendessen einladen, Christa. Erweisen Sie mir die Ehre?“
    „ Sehr gerne“, erwidere ich mit einem echten Lächeln. Ein Abendessen ist immer ein guter Anfang. „Wann passt es Ihnen?“
    Er schaut überdeutlich auf seine goldene Uhr – vermutlich eine Rolex – und tut einen Moment so als würde er ernsthaft nachdenken. „Sagen wir gegen 21 Uhr oder ist Ihnen das zu spät?“
    „ Keinesfalls, Ben.“
    „ Wunderbar, Christa.“ Er haucht mir wieder einen beinahe vollendeten Handkuss auf den
    Handrücken. „Treffen wir uns doch hier in der Lobby.“
    Ich bestätige auch dies und Ben macht sich auf den Weg zum nächsten Fahrstuhl.
    Alexander von Hohenau steht noch neben mir und schüttelt unmerklich den Kopf, dann wendet er sich an mich. „Bitte entschuldigen Sie sein Auftreten, Miss Ashton.“
    „ Als sein Anwalt müssen Sie so etwas sagen, Mr. von Hohenau.“ Ich zwinkere ihm zu.
    „ Nein, eigentlich sage ich das als sein Freund. Als sein Anwalt geht mich dies nichts an.“ Er reicht mir nun ebenfalls die Hand zum Abschied.
    „ Es gibt nichts zu entschuldigen, Sir.“
    Nachdenklich schaut er mich an. „Dennoch möchte Sie darauf hinweisen, dass Seine Lordschaft … ähm …“, er sucht nach den richtigen Worten, „also, sein Herz ist sehr leicht zu entflammen, wenn Sie verstehen was ich meine.“ Wieder sucht er nach Worten und ich horche auf.
    „ Sie meinen, ich soll nicht wie die bezirzte Motte ins Licht fliegen und meine Flügel verbrennen?“, helfe ich ihm aus.
    Er nickt mir ernst zu.
    Ich reiße die Augen auf. „Vielen Dank für die Warnung.“
    Er sammelt sich, nun wieder ganz der Anwalt. „Verstehen Sie mich nicht falsch, Miss Ashton. Ich bin nur um Ihr Wohlergehen besorgt.“
    „ Das ist sehr freundlich von Ihnen Mr. von Hohenau. Aber ich denke, dass ein Abendessen eine ungefährliche Angelegenheit ist.“
    Entwaffnend lächele ich ihn an, doch er reagiert nicht. „Ganz wie Sie wünschen, Miss.“
    „ Alex. Kommst du?“ Ungeduldig klingt Bens Ruf vom Fahrstuhl her.
    Alexander winkt ihm zu und sieht mich noch einmal an. „Sollte Ihnen wider Erwarten doch etwas dazwischenkommen, Miss Ashton, so lassen Sie es mich bitte wissen, ich kümmere mich dann um alles andere.“
    „ Vielen Dank Mr. von Hohenau.“
    „ Gern geschehen, Miss Ashton.“ Er verabschiedet sich und folgt Ben in den Aufzug, der gerade Deck 2 erreicht. Ben winkt mir noch einmal zu, und weg sind sie.
    Soso, sein Herz soll also leicht entflammbar sein – interessant. Zumindest ist er ein Sunnyboy und erinnert mich ein bisschen an „Prinz Charming“ aus dem Kinofilm Shrek: blasiert und zu sehr von sich selbst überzeugt, zweifelsohne schön anzusehen, aber das war’s dann auch schon. Ich grinse in mich hinein. Wollen wir doch mal sehen was du für Qualitäten hast, Prinz Charming. Mir scheint, ich habe meine Begleitung und meine potenzielle Beute für diese Überfahrt gefunden. Was den Zweiten angeht, seinen Anwalt und besten Freund, so sollte ich diesen

Weitere Kostenlose Bücher