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Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Titel: Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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nur noch die Kuppen der Hügel hervorlugten. Inseln in einem weichen, grauen Meer. Manchmal fühlten sie sich bei dieser Fahrt wie in einem Flugzeug, und es passte zu ihrer Verfassung, die nicht ganz mit der Erde verhaftet war.
    D’Annunzio erzählte, dass die Carabinieri von Montalcino Lara Salino-Remus auf ihrer Flucht über die Feldwege hatten einkreisen können. Sie hätte noch versucht, in ihrem Geländewagen querfeldein zu entkommen, war aber in einem Bachbett hängengeblieben und hatte sich anschließend ohne Widerstand festnehmen lassen. Aber sie verweigere jede Aussage.
    Ihr Ehemann, der Deutsche, sei ebenfalls festgenommen worden, spielte aber den Ahnungslosen und zutiefst Erschütterten, der nicht begreifen konnte, was um ihn herum geschah.
    «Es wird sicher noch ’n paar Stunden dauern, ehe die alle vernommen haben. Ich meine das ganze Personal und die Gäste. Ich fahr auch gleich wieder zurück, wenn ich Sie abgesetzt habe. Ist mal was anderes als dieser ewige Dienst an der Pforte.»
    Als er Laura und Isabella vor Guerrinis Wohnhaus aussteigen ließ, sagte er plötzlich: «Ich hätt ganz gern gemacht, was Sie getan haben, Signora Laura. Das ist für mich Polizeiarbeit, nicht das, wozu die mich dauernd verdonnern!»
    «Das war reiner Zufall, D’Annunzio, und noch dazu einer, der gerade noch gut ausgegangen ist. Normalerweise ist Polizeiarbeit genau das, was Sie machen … auch für mich. Mi dispiace!»
    «Beh, nehmen Sie mir nicht alle Hoffnungen! Übrigens lässt Tommasini ausrichten, dass Sie die Zeugenaussage der Signora di Tremonti aufnehmen sollen.»
    «Sehen Sie, D’Annunzio! Da geht es schon wieder los mit der normalen Polizeiarbeit. Ciao und danke!»
     
    Laura führte Isabella in Guerrinis Lieblingsbar, die um diese frühe Stunde noch fast leer war. Sie bestellten Cappuccino, Hörnchen und zwei Toast mit Käse. Isabella hatte sich wieder gefangen und war hungrig.
    «Ich hatte einfach nicht geglaubt, dass diese Geschichte so gefährlich werden könnte», murmelte sie mit vollem Mund. Und Laura bewunderte die Eleganz, die sie noch immer ausstrahlte, obwohl sie kaum geschlafen hatte, entführt worden war und Zeugin eines brutalen Mordes. Isabella di Tremonti war eine typische Florentinerin aus gehobenen Kreisen. Eine Dame mit sorgfältig getöntem Haar, einem guten Haarschnitt und Jeans, die sicher von Armani oder Gucci waren. Sie mochte fünfzig sein, sah aber jünger aus.
    «Angelo hatte mich gewarnt, aber ich habe die Sache eher als spannendes Abenteuer betrachtet. Wissen Sie, Laura, was ich Trottel vorhatte? Ich wollte eine kleine Affäre mit Ennio anfangen und ihn dabei ein bisschen aushorchen. Ich habe mit ihm geflirtet, und ich habe ihn fotografiert. Für Sie. Er hat es bemerkt und mich danach gefragt. Ich behauptete, dass ich gern eine Erinnerung an ihn hätte, weil er mir gefiele. Als er heute Morgen um halb fünf an meine Tür klopfte, dachte ich, dass er mir einen Liebesdienst erweisen wollte. Ich war auch gar nicht abgeneigt … aber er hat mir eine Pistole unter die Nase gehalten, ich musste mir was anziehen, und dann hat er mich mit Klebeband verpackt. Von der Explosion hatte ich gar nichts mitbekommen. Ich habe einen sehr guten Schlaf.»
    «Ennio war vermutlich ein Mafioso.»
    «Aber weshalb hat Lara Remus ihn erschossen? Weil er Mafioso war?»
    «Nein, ich nehme an, dass sie ihn erschossen hat, weil er etwas über sie wusste und sie sichergehen wollte, dass er dieses Geheimnis für sich behielt.»
    «Einfach so?»
    «Er hat sich zu einem Leben als Mafioso entschieden, und das beinhaltet gewisse Risiken.»
    «Was hat er denn getan?»
    «Zum Beispiel hat er im Auftrag seiner Organisation Kredite zu Wucherzinsen vergeben und Menschen auf diese Weise ruiniert. Ich denke, dass er auch an einem Mord beteiligt war und vermutlich an anderen Vergehen, aber davon weiß ich nichts.»
    «Was für ein Mord?»
    «Der Mord an einem Mann, der reiche verheiratete Frauen verführte und sie dann erpresste – allerdings auch im Auftrag dieser Organisation.»
    «Hat er diesen Mann umgebracht?»
    «Es könnte sein – aber ich habe den Eindruck, dass er diesen Mord nur vorbereitet hat. Er hat das Opfer außer Gefecht gesetzt. Den Mord beging jemand anders.»
    «Und woher wissen Sie das alles?»
    «Es sind reine Vermutungen, weil ich in diesem Fall schon eine Weile ermittle. Ennio Cavazzoni war in München, in genau dem Hotel, in dem der Mord geschah und genau zu der Zeit.»
    «Und weshalb sollte

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