Nachts sind alle Katzen geil.
ich leise: »Haben die was mitbekommen?«
»Ist das so wichtig?«
»Ja!«
»Ich meine nein! Weil es wunderschön war und die anderen
Leute mir egal sind.«
»Aber mir nicht, denn ich muss ja noch zwei Tage hier im
Krankenhaus bleiben …«
»Schatz, na und? Aber beruhige dich. Es hat keiner was
gemerkt. Nur ab und zu kamen neidische Blicke!«
Dabei erscheint ein freches Grinsen in deinem Gesicht.
Netzfundstücke III
Die Geographie einer Frau
Im Alter zwischen 18 und 21 ist eine Frau wie Afrika oder
Australien.
Sie ist zur Hälfte entdeckt, wild und von natürlicher Schönheit
mit Buschland um die fruchtbaren Deltas.
Im Alter zwischen 21 und 30 ist eine Frau wie Amerika oder
Japan.
Komplett erschlossen, sehr gut entwickelt und offen für den
Handel, speziell mit Ländern die Geld oder Autos haben.
Im Alter zwischen 30 und 40 ist eine Frau wie Indien oder
Spanien.
Sehr heiß, entspannt und sich ihrer eigenen Schönheit bewußt.
Im Alter zwischen 40 und 45 ist eine Frau wie Frankreich oder
Argentinien.
Sie wurde während des Krieges vielleicht zur Hälfte zerstört,
kann aber immer noch ein warmer und wünschenswerter Ort
zum Besuchen sein.
Im Alter zwischen 45 und 50 ist eine Frau wie Jugoslawien oder
der Irak.
Sie hat den Krieg verloren und wird von vergangenen Fehlern
geplagt. Massiver Wiederaufbau ist jetzt nötig.
Im Alter zwischen 50 und 60 ist eine Frau wie Russland oder
Kanada.
Sehr weit, ruhig, und die Grenzen sind praktisch beispiellos,
aber das frostige Klima hält die Leute fern.
Im Alter zwischen 60 und 70 ist eine Frau wie England oder
die Mongolei.
Mit einer glorreichen und alles erobernden Vergangenheit,
aber ohne die gleiche Zukunft.
Nach 70 werden Frauen wie Albanien oder Afghanistan.
Jeder weiß wo es ist, aber keiner will hin.
Die Geographie eines Mannes
Im Alter zwischen 14 und 70 ist ein Mann wie Kuba – regiert
von einem Dödel.
Maria Berlucci: Die Kreuzfahrt
Die Buchungen sämtlicher In- und Auslandsreisen überließ Graf
Johann-Gustav von Geilenbrügge für gewöhnlich seiner
Hausdame.
Bei dieser speziellen Reisebuchung jedoch übernahm er die
Aufgabe höchstselbst.
Schließlich hing einiges vom Gelingen dieser Reise ab, bei der
es sich nicht nur um reines Vergnügen handelte, sondern
vorrangig um ein Geschäft ging.
Graf Johann-Gustav von Geilenbrügge, von seinen Eltern als
Kind zärtlich Gustavchen genannt, hatte vor kurzem sein 65.
Lebensjahr erreicht. Er lebte zusammen mit seiner Hausdame
ruhig und zurückgezogen in einem kleinen Herrenhaus im
österreichischen Land, nahe Ischgl.
Das Herrenhaus war ihm von seinen Eltern vererbt worden.
Ein alter Rolls Royce zählte ebenfalls zu den Überbleibseln des
einst stattlichen Erbes.
Der Graf war ein Lebemann, großzügig und verschwenderisch.
Er liebte Partys, Champagner, Schmuck und edle Kleidung.
Nach und nach hatte er das Geld in wunderbare, pompöse
Dinnerpartys investiert, zwei Frauen nach der Scheidung
auszahlen und den Unterhalt für 3 unvorhergesehene Kinder
aufbringen müssen.
Da der Graf jedoch niemals gelernt hatte, wie man Geld
verdient, sondern immer nur, wie man es ausgeben kann,
schmolz das Erbe so rasch wie ein Eis in der Sonne.
Er war tief betrübt über diese finanzielle Misere und es grämte
ihn, keine großen Gesellschaften mehr geben zu können, keine
Damen und Herren aus gutem Hause zum Tee zu laden,
geschweige denn seine Verführungskünste bei den Damen unter
Beweis zu stellen.
Dieser Zustand war für Geilenbrügge unhaltbar. Über kurz
oder lang musste er wieder zu Geld kommen, nur wie? Er hatte
lange gegrübelt, das Haus zu verkaufen und in eine hübsche
Wohnung nach Wien zu ziehen, aber sein Herz hing zu sehr
daran, so dass er den Gedanken schnell wieder verwarf.
Der Zufall eilte Geilenbrügge zu Hilfe, als er auf einer
geladenen Gesellschaft Zeuge eines Gespräches zweier Herren
wurde, die sich über eine Kreuzfahrt unterhielten. Einer der
beiden hatte eine Schiffsreise über den Nil gemacht, von der er
mit sonorer Stimme und nicht ohne Stolz berichtete, wie einfach
es sei ob der vielen alleinstehenden Damen an Bord, jeden
Abend ein anderes Teté a Teté zu haben.
Er unterstrich dies mit einem vielsagenden Augenzwinkern in
die Runde, was Geilenbrügge dazu veranlasste, ihn als
Prahlhans zu entlarven, der wahrscheinlich nicht einen einzigen
Stich hatte setzen können.
Aber er
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