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Nachtzug ins Glueck

Nachtzug ins Glueck

Titel: Nachtzug ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Hunter
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entschuldigen, wenn ich nicht wirklich froh wäre, dass du da warst, als ich aufgewacht bin.« Sein schiefes Grinsen legte sich warm um ihr Herz.
    Brenna musste sich daran erinnern, dass das hier nur ein Wochenendflirt war und sie sich in diesen Mann nicht verlieben sollte. Er wusste nicht, was er als Nächstes vorhatte, und sie wollte einen Job, bei dem sie viel von zu Hause fort sein würde. Kein optimaler Zeitpunkt, um eine neue Beziehung zu beginnen. Nicht dass ihr eine angeboten wurde …
    Trotzdem war Reid der erste Mann seit Jahren, der sie überhaupt an so etwas denken ließ, und es war sehr schwer, die Hoffnung daran zu hindern, in ihrem Herzen zarte Wurzeln zu schlagen.
    »Du hast keinen Grund, dich zu entschuldigen. Ich war auch froh …«, gestand sie leise, ihre Hand immer noch in seiner. »Es war schön, die Hilfe zurückzugeben. Zur Abwechslung mal jemand anderen trösten zu können.«
    Eine lange Zeit sagte keiner von ihnen etwas, ihre Finger lösten sich, und sie aßen zu Ende, während sie den Garten und sich gegenseitig bewunderten.
    »Was willst du als Nächstes machen?«
    »Vielleicht in die Yaddo-Gärten gehen – ein Refugium für Künstler, aber man kann durch die Gärten spazieren. Vielleicht gibt es dieses Wochenende sogar eine Ausstellung, bei der ein paar Werke der Gastkünstler gezeigt werden. Dann hätte ich ein schönes Thema für einen Bericht, wenn ich wieder zu Hause bin. Ein kleiner Artikel, den ich bei meinem Vorstellungsgespräch vorlegen könnte. Aber ich kann verstehen, wenn du lieber etwas anderes unternehmen willst.«
    »Was für ein Vorstellungsgespräch?«
    »Bis jetzt arbeite ich auf freiberuflicher Basis von zu Hause aus, doch nun ist eine Stelle als Reisejournalistin ausgeschrieben. Nur im Inland, doch ich würde es wirklich gern versuchen. Leider bin ich bisher nicht viel gereist, also hoffe ich, meine Chefin zu überzeugen, dass ich es könnte.«
    »Aha, deswegen ist diese Reise so extrem wichtig für dich.«
    »Genau. Sie weiß von meinen Problemen und hat Verständnis dafür, aber man kann keine Reisejournalistin einstellen, die nicht in der Lage ist zu reisen.«
    Reid nickte. »Du schlägst dich bis jetzt gut.«
    »Danke. Viel davon hab ich dir zu verdanken. Es ist schwer zu glauben, dass ich dich erst gestern kennengelernt habe. Es fühlt sich … nach mehr an.« Sie spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg, und hoffte, er würde das nicht falsch verstehen. »Ich meine, ich will damit nicht sagen, dass …«
    »Ich weiß, was du meinst, Brenna. Mir geht es genauso. Es ist schön. Lass es uns einfach genießen!« Er stand auf, zog ihren Stuhl zurück und gab ihr einen Kuss in den Nacken, als sie aufstand. »Yaddo klingt nach einer fabelhaften Idee.«
    Er hatte recht. Sie musste aufhören, jeden Moment, jeden Gedanken zu analysieren, und sich einfach treiben lassen. Darin war sie nie besonders gut gewesen, aber vielleicht wurde es Zeit.
    »Gut, auf nach Yaddo?«
    »Du voran.« Er legte seine Hand auf ihr Kreuzbein, als sie das Restaurant verließen.
    Brenna könnte sich sehr, sehr gut an Reids Gesellschaft gewöhnen, und das bereitete ihr Sorgen. Sie sollte diese Reise allein unternehmen – um sich selbst zu beweisen, dass sie es konnte. Benutzte sie ihn als Puffer oder Krücke? Was würde passieren, wenn sie allein zurechtkommen musste?
    Mist
, sie machte es schon wieder! Analysierte jede blöde Einzelheit zu Tode!
    Als sie mit Reid zusammen gewesen war – letzte Nacht im Abteil, diesen Nachmittag in der Nische – und nicht nur seine Hände überall an ihr gewesen waren, hatte sie überhaupt nicht nachgedacht. Sie hatte gefühlt, gelebt und genossen. Und ihre Phobie war verschwunden.
    Als Reids Daumen ein Stück unter den Bund ihrer Jeans rutschte und im Laufen die Haut dort streichelte, zwang sie sich, an nichts anderes zu denken als an diesen Moment und diesen Mann.
    Vorerst reichte das.

5
    Nach dem Mittagessen bemerkte Reid bei Brenna eine Veränderung. Ihr Gang war leichter, ihr Lächeln entspannter. Im Garten hatte sie ihn sogar hinter eine Hecke im Schatten gezogen und mit einem heißen Kuss fast um den Verstand gebracht.
    Er konnte es kaum erwarten, wieder in den Zug zu kommen. Alles, was er wollte, war Brenna die ganze Nacht allein in ihrem Abteil, damit sie endlich fortführen konnten, womit sie sich den ganzen Nachmittag gegenseitig geneckt hatten. Er konnte sich nicht entsinnen, auf eine Frau je so scharf gewesen zu sein. Die Schussverletzung und

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