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Nachtzug ins Glueck

Nachtzug ins Glueck

Titel: Nachtzug ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Hunter
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zurücktragen muss«, sagte er in gedämpftem Ton und strich ihr eine verirrte Locke hinters Ohr. »Wenn du willst.«
    »Das würdest du tun?« Es gefiel ihm, wenn ihre Stimme atemlos wurde.
    »Ich tu für dich, was immer du möchtest. Du setzt die Grenzen, aber ich werde dich auf jeden Fall dazu bringen, wieder in diesen Zug einzusteigen.«
    Der Funke der Erregung in ihren Augen sprang auf ihn über.
    »Du musst mich vielleicht mit Gewalt festhalten oder verhindern, dass ich um Hilfe schreie«, sagte sie zaghaft.
    An ihren leicht geöffneten Lippen und der Färbung ihrer Wangen erkannte Reid, dass sie jetzt dasselbe Spiel spielten.
    »Kein Problem.« Er kam noch näher. »Geh dein Zeug holen! Ich verspreche dir, egal, was dazu nötig ist, du
wirst
heute Abend wieder an Bord dieses Zuges sein. Wenn gar nichts anderes hilft: Ich besitze immer noch Handschellen und habe sie sogar dabei.«
    »Warum das denn? Ich meine, warum hast du sie mitgenommen?«
    »Weil man nie weiß, wann man sie vielleicht mal braucht«, antwortete er grinsend.
    Sie machte große Augen und streckte sich, um ihm rasch einen Kuss zu geben, bevor sie sich umdrehte und zurück ins Abteil eilte, um ihre Sachen zu holen.
    Reid lächelte. Sosehr er sich – wirklich – wünschte, dass Brenna ihre Phobie erfolgreich überwand, hoffte ein Teil von ihm, dass sie am Abend nicht mehr allein würde in den Zug steigen können. Er würde den ganzen Tag daran denken, was für ein Spaß es sein würde, sein Versprechen wahr zu machen.
    Brenna konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal einen so schönen Tag verlebt hatte. Dabei wäre sie am Morgen allein im Zimmer fast verrückt geworden vor lauter Angst, nicht wieder in den Zug steigen zu können, wenn sie erst einmal ausgestiegen war.
    Das Problem war ihr noch nie begegnet, weil sie es bei allen anderen Versuchen, mit dem Zug zu verreisen, nie über die Abfahrt hinaus geschafft hatte. Ihre Sorge, wieder an diesem Punkt zu scheitern, hatte sie gequält, bis Reid versprochen hatte, ihr zu helfen. Sie hatte befürchtet, dass er sie für völlig verrückt halten würde, aber er war für sie da gewesen.
    Wie es kam, dass sie ihm so schnell vertraute, war ihr ein Rätsel, doch eines, das sie absolut genoss, als ihre Blicke sich über dem Glas Shiraz begegneten, das sie gerade probierten.
    »Der hier ist sexy«, murmelte er über den Glasrand hinweg und zwinkerte ihr zu.
    Sie nickte und nahm noch einen Schluck. »Aber raffiniert. Erst samtig, doch dann überrascht er einen im Abgang mit einer gewissen Würze.«
    Seine Augen verfinsterten sich, und sie kämpfte gegen ein Lächeln an, während sie ihr Glas leerte und allmählich einen angenehmen Rausch verspürte. Es machte solchen Spaß, und sie war so froh, dass Reid sie überredet hatte, den Zug zu verlassen.
    Offenbar hatte Reid keine langfristigen Pläne mit ihnen beiden. Das hatte er vor dem Ausflug sehr deutlich gemacht, als er ihr gesagt hatte, dass sie keine Zeit miteinander verbringen mussten, bloß weil sie Sex gehabt hatten. Doch Brenna
wollte
Zeit mit ihm verbringen.
    Vielleicht war es albern, aber es war so. Zum Teil, weil sie wieder mit ihm schlafen wollte. Sie hatte im Lauf der Jahre nicht viel Sex gehabt, und schon gar keinen so guten. Im Moment schien es ziemlich wahrscheinlich, dass sich ihr Wunsch erfüllte.
    Doch sie wollte auch mit Reid zusammen sein, weil sie sich bei ihm sicher fühlte. Sie fühlte sich … normal. Als er ihr versprochen hatte, dafür zu sorgen, dass sie wieder in den Zug stieg, hatte sie ihm geglaubt. Er hatte etwas aufgegriffen, was sie unsicher machte, und es in ein erotisches Spiel verwandelt, es ihr aus den Händen und in seine genommen. Es war gut, diese Sorgen für eine Weile beiseitezulegen und jemand anderen sich darum kümmern zu lassen.
    Heute fühlte sie sich frei. Es war ein berauschendes Gefühl.
    Ihre Gedanken wanderten zu seiner Bemerkung über die Handschellen.
    So viele Möglichkeiten …
    »Und jetzt?«, fragte er. Er trat näher, sein Mund dicht an ihrem Ohr.
    »Unten gibt es ein Mittagsbüffet«, schlug sie vor. Einige der Mitreisenden strömten bereits in die besagte Richtung. Zeit mit der Gruppe zu verbringen erschien ihr weniger verlockend, als mit Reid allein zu sein.
    »Ich habe einen schönen Fleck am Ende der Straße entdeckt. Mit einem Café hinter dem Haus, wo man draußen sitzen und auf einen Garten blicken kann.«
    »Klingt hübsch.«
    »Freut mich, dass du das auch findest, ich habe

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