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Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Titel: Nächstenliebe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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ermöglichen. Aber es ist auch ein Ort der ersten Christen gewesen, die sich dort vor den Häschern des römischen Kaisers versteckten und sich trafen, um ihren unterdrückten Glauben mit Gleichgesinnten zu leben. Und es ist ein Ort von sehr viel Leid. Denn als das römische Reich davon Kenntnis bekam, wie z. B. Kaiser Diokletian, der brutalste unter ihnen, schickte es tausende Soldaten in die Katakomben mit einem Befehl: alles töten, was nicht tot war. Man sagt, dass ihre Wände noch immer von den Todesschreien der Christen widerhallen“, erklärte Esther. Nick sah ihre feuchten Augen und hörte wie ihre Stimme bebte.
    Fast, als hätte ein Zeitzeuge diese Worte gesprochen. Und er wusste nun mehr denn je, was zu tun war. Nun gab es definitiv keinen Zweifel. Es ging nicht anders.
    „Wir sollten keine Zeit verlieren. Am besten wir brechen gleich auf. Schnappen wir uns diesen Killer“, sagte Nick.
    „Killer …?“, fragte Esther.
    „Nun, anders kann man diesen Psycho ja nicht wirklich nennen, oder?“, wand Nick ein.
    „Er beschmutzt die katholische Kirche“, fügte Giovanni hinzu.
    „… Er sieht in sich keinen Killer. Er ist des festen Glaubens, dass er in Gottes Auftrag handelt. Das ist auch der einzige Grund, warum er dich verschont hat. Hättest du ihm das Buch nicht gegeben, dann hätte er uns alle getötet. Aber er tötet nicht ohne Grund und Legitimation. Das jedenfalls glaubt er. Und das ist das gefährliche an ihm.“
    „Ja, Esther hat Recht. Und du auch Nick, wir müssen ihn stellen, so schnell wie möglich. Bevor noch weiteres Unheil passiert.“
    „Ja. Wir können sofort losgehen. Dann wären wir in einer Stunde im Vatikan. Es ist ein langer Fußmarsch“, sagte Giovanni.
    „Gut. Dann lass uns gehen. Ich denke du und Esther sollten hierbleiben. Es ist zu gefährlich.“
    „Hierbleiben? Kommt gar nicht in Frage!“, wand Rebecca ein.
    „Ich bin dabei. Aber mir wäre wohler, wenn du hier bleibst, Esther. Hier bist du sicher. Bitte“, bat Rebecca.
    „Du auch, Rebecca. Bitte. Ich möchte nicht, dass dir was passiert“, fügte Nick hinzu.
    „Ich komme mit. Schließlich geht es um meine Familie“, sagte Rebecca.
    „Streitet euch nicht, Kinder. Geht ihr. Ich bleibe hier. Und versprecht mir vorsichtig zu sein. Riskiert nicht euer Leben. Ihr seid noch sehr jung und habt noch euer ganzes Leben vor euch“, sagte Esther. Nick war nicht minder überrascht als Rebecca, dass Esther eingewilligt hatte, im Hotel zu bleiben.
    „Wir werden vorsichtig sein. Ich passe auf sie auf. Versprochen“, betonte Nick.
    „Ja, Tante. Alles wird gut. Und du, lass es dir hier gut gehen. Hörst du? Wir sind bald wieder da“, sagte Rebecca, umarmte Esther und gab ihr einen Kuss.
    Rebecca konnte es nicht sehen, aber Nick, denn das Gesicht von Esther war ihm zugedreht. Und Nick sah den großen Kummer im Gesicht von Esther. Nick lächelte ihr zu, aber der Kummer blieb.
    „Ich passe auf sie auf. Versprochen“, sagte Giovanni.
    „Ja, ich weiß“, sagte Esther und umarmte ihn. Giovanni konnte nicht anders und musste weinen.
    „Und du, du Amerikaner. Ich vertraue dir meine Nichte an. Bring sie mir wieder. Hier, das könnte euch noch nützlich sein“, sagte Esther zu Nick gewandt und gab ihm den Zettel vom Papst, der ihnen den ungehinderten Aufenthalt im Vatikan ermöglichte.
    „Das werde ich. Versprochen“, sagte Nick und umarmte sie.
    Sie wird dich sehr brauchen Nick. Mehr als du denken magst. Schon wieder war er sich sicher, ihre Gedanken gehört zu haben. So machten sich die drei auf den Weg in den Vatikan voller Hoffnung, das Buch ohne Blutvergießen in ihre Gewalt zu bekommen.
     
     

Kapitel 85
     
    Als die drei das Hotelzimmer verlassen hatten begab sich Esther ins Schlafzimmer. Sie fühlte sich sehr müde und angespannt. Und vor allem hoffte sie, dass sie das Richtige getan hatte.
    War es das wert? Dass man für ein Buch das Leben der Liebsten aufs Spiel setzte? Nein, das war es nicht. Dessen war sie sicher.
    Aber sie hat keine Wahl. Hier ging es schon längst nicht mehr um persönliche Interessen. Hier ging es um viel mehr. Die Gefahr, die von diesem Buch ausging, durfte sie nicht unterschätzen. Vor allem, wenn es sich in falschen Händen befand.
    Aber warum interessierte sie , wer den Vatikan regierte?
    Viel zu oft hatte der Vatikan sie enttäuscht. Viel zu oft hatte der Vatikan seine immense Macht missbraucht.
    Zuletzt aufs Schändlichste während des zweiten Weltkrieges. Als Papst Pius XII dem

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