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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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wollen, dass er nicht fand, dass die Vernachlässigung durch ihren Ehemann ihrer Attraktivität auch nur im Geringsten abträglich sei. Genau genommen gewann Emma sogar den eindeutigen Eindruck, dass er höchst geneigt war, sich an Stelle ihres Gatten als Opfer anzubieten, um »die reife Frucht zu pflücken«.
    All sein Poussieren und Posieren löste sich wie Rauch im Wind auf, als der König ihn mit scharfer Stimme beim Namen rief.
    »Ja, Mylord.« Der Blick des Geistlichen senkte sich sofort auf das Buch, das er schreibbereit in der Hand hielt.
    »Sendet Lord Fulk ein Schreiben des Inhalts, dass Seine Majestät der König wünscht, dass er künftig seinen ... ähm ...«
    «... ehelichen Pflichten nachkommt«, murmelte der Erzbischof.
    »Richtig, seinen ehelichen Pflichten nachkommt, sonst ...« Richard zögerte, offensichtlich fehlte ihm die richtige Formulierung.
    »Wenn ich etwas vorschlagen dürfte«, sagte Emma leise und der König wandte sich ihr voller Hoffnung zu. »Könntet Ihr ihn nicht mit einer Strafe von ... oh ... sagen wir ... sechzig Schafen belegen? Seine Lordschaft hat Schafe sehr gern. Es gibt Hunderte davon in der Nähe der Burg. Obwohl wir bis jetzt jeden Tag welche aufgetischt bekommen haben«, fügte sie mit einem verlegenen Stirnrunzeln hinzu.
    »Einhundert Schafe!«, rief der König. »Nein, jedes verdammte Schaf wird ihm weggenommen werden, sollte er sich nicht unverzüglich um seine Frau kümmern.«
    Emma strahlte den Monarchen an und zu ihrer Dankbarkeit gesellte sich Erleichterung. »O danke, Mylord. Ich werde unser erstes Kind nach Euch nennen«, verkündete sie, ergriff seine Hand und küsste sie rasch. Dabei fiel ihr Blick auf den Erzbischof, der sie bestürzt ansah und heftig den Kopf schüttelte. Errötend ließ Emma die Hand des Königs los und versank in einem tiefen Knicks.
    »Ja, nun ...« Richard räusperte sich und richtete sich auf seinem Stuhl auf. »Das ist sehr ... nett von Euch, Lady Emmalene. Ist Euer Anliegen damit erledigt?«
    »Ja, Eure Majestät. Das war alles«, sagte Emma sofort und schaute, noch immer im Knicks verharrend, zu ihm auf.
    »Sehr gut.« Er gab den Türwachen ein Zeichen, und Emma schaute zurück und sah, dass die Männer ihr für ihren Abgang die Türen öffneten.
    Emma zögerte, als ihr das Bild des Haushofmeisters in den Sinn kam, der rückwärts hinausgegangen war und sich dabei verbeugt hatte.
    »Mylady?«
    Emma sah die hochgezogenen Augenbrauen des Königs und seufzte. Sie zwang sich zu einem Lächeln, und begann dann, noch immer knicksend, rückwärts aus dem Zimmer zu gehen. Es war eine äußerst schwierig zu bewerkstelligende Angelegenheit, und sie war überzeugt, dass es vermutlich sehr viel linkischer aussah als eine Verbeugung beim Rückwärtsgehen. Als sie den halben Weg zur Tür zurückgelegt hatte, war Emma ziemlich stolz darauf, wie gut sie vorankam. Doch dann geriet sie durch einen unachtsamen Schritt ins Stolpern.
    »Mylady!«
    Emma verharrte und schaute auf, als sie den beunruhigten Klang der Stimme wahrnahm. Der König schien zwischen Bestürzung und Lachen hin und her gerissen, der Geistliche wirkte entgeistert und der Erzbischof war ohne Zweifel amüsiert. Jetzt hüstelte er ein wenig und hob die Hand, um Emma zu bedeuten, sich zu erheben.
    Mit hochrotem Kopf richtete Emm a sich langsam auf, zögerte, dann verbeugte sie sich so, wie der Haushofmeister es getan hatte, und verließ rückwärts gehend das Zimmer. Sie stand mit dem Gesicht zur Tür, als diese vor ihr geschlossen wurde.

1.
    »Zum Teufel mit dir, Alden! Wasch dir mal die Ohren! Hatte ich nicht gesagt meine grüne Tunika?!«
    »J-ja, Mylord.« Alden zuckte zusammen und wich furchtsam einen Schritt zurück.
    Den muskulösen Oberkörper nackt, am Leib nichts als seine Hosen und Beinlinge, sah Lord Amaury de Aneford ebenso Furcht erregend aus wie in voller Ritterrüstung. Und das ganz besonders jetzt, da er schlechter Stimmung war.
    Alden stand erst seit zwei Wochen in Diensten des Ritters und Kriegsmannes. Trotz dieser kurzen Zeit wusste der Junge, dass die gegenwärtige Laune seines Herrn nicht normal war. Nicht für de Aneford. Aus den Reaktionen der anderen Soldaten und der gelassenen Amüsiertheit, mit der Lord Blake dem Verhalten de Anefords begegnete, hatte Alden diesen Eindruck gewonnen. Er war nicht ganz sicher, was den Unmut seines Herren verursacht hatte, doch er wusste, dass es etwas mit der Botschaft des Königs zu tun hatte. Ein Bote hatte sie Amaury gestern

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