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Naechte der Leidenschaft

Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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unterging und die wenigen Wolken in unterschiedlichen Violett-und Rosatönen leuchteten, schauteRick Eileen fasziniert an und ertappte sich dabei, dass er sich überlegte, wie ihre Lippen wohl schmecken würden. Und er fragte sich, ob er nach einem Kuss aufhören könnte. Doch das durfte nicht passieren. Er durfte sich nicht mit ihr einlassen. Abgesehen davon, dass sie viel zu heftige Gefühle in ihm wachrief, war sie auch noch die Enkelin der besten Freundin seiner Großmutter.
    Sie war keine Frau für eine lockere Affäre. Zu ihr passten Heim und Herd und Essen im Kreis einer Familie. Mit einem Wort, sie war absolut tabu für ihn.’
    Wenn er schlau war, hielt er sich daran.
    “Wir sol ten lieber die Sache mit dem Vertrag zu Ende bringen”, sagte sie schließlich ein wenig atemlos, während sie seinen Blick gefangen hielt.
    “Ja.” Rick nickte und holte tief Luft. “Sonst sitzen wir die ganze Nacht hier.”
    “Was wahrscheinlich keine gute Idee wäre”, meinte Eileen leise und glitt mit der Zunge über ihre Lippen.
    “Ja”, stimmte er zu, während er versuchte, das Kribbeln in seinem Körper zu ignorieren. “Überhaupt keine gute Idee.”
    Am Donnerstagabend bereute Eileen, dass sie jemals zugestimmt hatte, für Rick zu arbeiten. Sie kam sich vor wie eine Seiltänzerin, die über eine Löwengrube balancierte. Ein falscher Schritt, und sie wäre nichts weiter als eine schnelle Mahlzeit.
    Was sie brauchte, war das Wochenende. Zeit, die sie in ihrem eigenen Haus verbringen konnte. Um zum Beispiel die Stühle zu lackieren, die sie letzten Monat auf dem Flohmarkt erstanden hatte. Oder um die Küchenwände zu streichen und mit einem hübschen Muster zu versehen. Das hatte sie wirklich schon seit Ewigkeiten aufgeschoben. Irgendwie hatte sie nie genügend Zeit, um all die handwerklichen Dinge zu tun, die sie gerne machen wollte. Sie war einfach immer zu sehr mit ihrem Blumenladen beschäftigt. Deshalb hatte sie sich ja so auf ihren Urlaub gefreut. Und bei Paula, ihrer neuen stel vertretenden Geschäftsführerin, wusste sie den Laden in guten Händen. Sie konnte sich also entspannen.
    Da sie nun schon ihren Urlaub in den Wind schreiben musste, wollte sie wenigstens die Wochenenden für sich nutzen. Sie brauchte mal wieder Luft zum Atmen. Sie musste Abstand zu Rick bekommen. Und sie musste sich möglichst beschäftigt halten, damit sie aufhörte, davon zu träumen, was sie gerne mit Rick tun würde.
    Eileen stöhnte innerlich. Sie brauchte nur noch den heutigen Abend und morgen durchzustehen, dann hatte sie zwei Tage Zeit, sich zu erholen.
    “Eileen?”
    “Ja, Chef?” Sie wandte den Kopf, als er aus seinem Büro kam.
    Er runzelte die Stirn, als sie aufstand und sich an ihre Handtasche und die Autoschlüssel klammerte wie an einen Rettungsring. “Gehst du schon?”
    “Was heißt hier schon?” antwortete sie und schnappte sich ihre schwarze Strickjacke. “Es ist nach fünf, und ich gehe jetzt nach Hause.” Es glich eher einer Flucht, aber das brauchte sie ihm ja nicht unbedingt auf die Nase zu binden. Sie flüchtete in ihr kleines, leeres Häuschen, wo sie nicht in Ricks braune Augen schauen musste. Wo sie sich nicht ständig daran erinnern musste, dass sie nicht  daran interessiert war, sich mit jemandem einzulassen, schon gar nicht mit dem Fluch ihrer Kindheit.
    Sie zog sich die Jacke über und deutete auf die Unterschriftsmappe auf ihrem Schreibtisch. “Die letzten Briefe, die du wolltest, sind da drin. Wenn du sie unterschreibst, gehen sie morgen früh gleich raus.”
    “Gut, aber …”
    “Bis dann.”
    “Eileen.”
    Seine Stimme hielt sie drei Schritte vor der Tür auf. Sie schenkte dem magischen Portal noch einen letzten sehnsüchtigen Blick, bevor sie tief Luft holte und sich zu Rick umdrehte. Sein Haar war zerzaust, seine Krawatte gelockert und sein Hemdkragen geöffnet. Er sah viel zu gut aus. Sollte er wieder vorschlagen, Essen zu bestel en und noch länger zu arbeiten, dann würde sie Ja sagen müssen. Sie würde ihn während der ganzen Mahlzeit anhimmeln und dann frustriert allein nach Hause fahren. Aber wenn er sie nicht bitten wollte, länger zu bleiben und mit ihm zusammen zu essen, dann wäre sie enttäuscht, weil sie dann keine Gelegenheit hätte, ihn anzuhimmeln. Oje, bald würde sie wirklich psychologische Hilfe brauchen.
    “Was ist?” Die Worte kamen ein wenig harscher als beabsichtigt heraus.
    “Hast du am Wochenende schon etwas vor?”
    Wow. Ihr wurde ein wenig schwindelig.

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