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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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Maulhardt,/063-683055,[email protected], www.namtib.net . 130 km nördlich von Aus an der D 707. Traditionsreiche Lodge mit herzlichem Gästefarm-Charakter in den malerischen Tirasbergen am Rande der Namib. Ganzheitliche Farmerei und umweltfreundlicher Tourismus sind das Motto der Besitzerfamilie Theile. Auf dem Farmgelände ziehen zahlreiche Tiere umher: Oryx-Antilopen, Springböcke, Kudus, auch Schakale und Füchse und sogar Leoparden und Geparden. Auf verschiedenenWanderwegen kann man sich die Beine nach langen Autofahrten vertreten, auch anspruchsvollere Wanderungen sind auf dem bergigen Gelände möglich. Dabei lassen sich bizarre Granitformationen und weite, gelbe Grasflächen bewundern – und immer leuchten im Hintergrund die roten Dünen der Namib, was vor allem zum Sonnenuntergang ein eindrucksvoller Anblick ist. Keine Kreditkartenzahlung.
    Karakul
    Auf Betreiben der Leipziger Küsterfamilie Thorer wurden am 24. September 1907 die ersten Karakulschafe nach Südwestafrika importiert. Zwei Karakulböcke und acht Mutterschafe erwarb Albert Voigts und legte damit den Grundstein für die legendäre Zucht auf Voigtsgrund. Weitere Schafe wurden auf die Farmen Duwisib und Ongeama sowie auf die staatlich verwaltete Farm Fürstenwalde im Norden verteilt. Die aus Bokhara, Asien, stammenden Schafe sind wahrscheinlich nach dem Ort Karakul in Afghanistan benannt (evtl. war es auch umgekehrt). Später wurde der Sammelbegriff „Persianer“ für die aus Namibia und Asien stammenden Pelze dieser Art verwendet. In der besten Karakulzeit um 1970 gab es mehr als 5 Mill. Schafe in Namibia, und fast 4 Mill. Fellchen wurden produziert bzw. exportiert.
    Die arbeitsintensive Karakulfarmerei sicherte die Existenz vieler tausend Menschen in Gebieten, in denen es sonst keine Einkommensmöglichkeiten gab. Nur durch die widerstandsfähigen Karakulschafe ließ sich das wüstenähnliche Gebiet südlich von Windhoek in produktives Land verwandeln. Mit der „Rose der Wüste“ oder dem „Schwarzen Diamanten“, wie das Karakul auch bezeichnet wurde, konnten die Farmer ein Vermögen machen.
    Mit der Marke SWAKARA wurde ein Begriff für einen einzigartigen, unverwechselbaren Pelz geschaffen. Massenware, die beispielsweise als Innenfutter von Lederjacken diente, war verpönt und wurde vom Markt verdrängt. Dies rächte sich, als Mitte der 70er-Jahre Pelze jeglicher Art unmodern und Pelzträgerinnen mit Eiern beworfen wurden. Die Persianer wurden angeprangert, weil sie von Lämmern stammen, die schon am Tag nach der Geburt geschlachtet werden. Lederjacken blieben von der Ächtung verschont, sind sie doch auch ökologischer als Goretex-Jacken.
    Heute gibt es nur noch etwa 200 000 Karakulschafe, die Karakulfarmerei scheint sich jedoch zu erholen. 2001 wurde ein Durchschnittspreis von N$210 pro Fellchen erzielt. Bei diesem Preis ist die Karakulfarmerei durchaus wirtschaftlich, so dass kurzzeitig Hoffnung für die Farmer bestand. Letztlich hängt dieser Wirtschaftszweig jedoch so stark von äußeren Faktoren wie dem Wetter und dem jeweiligen Kurs des Rand ab, dass er heute als alleinige Einkommensquelle für die Farmer ein zu großes Risiko darstellt. 2003 beispielsweise sank der Erlös für ein Fellchen auf durchschnittlich N$130. 2005 erholte sich der Markt; der Durchschnittspreis für ein Fellchen betrug N$255, der Höchstpreis N$667,74. Im Jahr 2006 kletterte der Durchschnittspreis aufgrund gestiegener Nachfrage auf N$404, der Rekordpreis bei Auktionen lag damals bei N$1250. Durch den erstarkten Rand/Namibia Dollar wurde 2008 ein neuer Rekordpreis von N$1396,04 erzielt.
    Viele ehemalige Karakulfarmer schlitterten seinerzeit mit dem Zusammenbruch des Pelzmarktes in die Pleite. Einige der Farmen wurden in Naturparks umgewandelt, etwa das Namib Rand Nature Reserve. Etliche Farmer sind in die Tourismusbranche gewechselt. Andere Farmer versuchten es mit Fleischschafen und Rindern. Da diese Tiere anspruchsvoller als Karakulschafe sind, züchten nun einige Farmer „steinfressende Beester“.
    Für ihr schlechtes wirtschaftliches Auskommen geben die Farmer oft allzu leichtfertig der Trockenheit die Schuld. Für die Berechnung der Anzahl der Tiere auf einer Farm (Rinder, Schafe und Ziegen) wird üblicherweise der durchschnittliche Regenfall zu Grunde gelegt. Da allgemein bekannt ist, dass es auch längere Perioden mit weniger Regenfall gibt, müsste man sich bei der Planung jedoch am unteren Viertel orientieren.
    Alles Darüberliegende sollte ein

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