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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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Parkeingang zum Sesriem und Sossusvlei. Da der Campingplatz im Park liegt, darf man von hier aus früher zum Sossusvlei fahren und später zurückkommen. Das Tor vom Campingplatz in den Park ist von 5–20 Uhr geöffnet. Von hier aus ist es daher meist zu schaffen, mit Sonnenaufgang zumindest am 2x4-Parkplatz zu sein.
    Auf dem Campingplatz begrüßen Schildraben die Besucher. Diese anpassungsfähigen Allesfresser behaupten sich erfolgreich südlich der Sahara. Schatten verschafft hier hauptsächlich der Kameldornbaum (s. S. 356 ). Auf einigen Kameldornbäumen leben Misteln
(Tapinanthis)
. Diese bekommen die Feuchtigkeit von ihren Wirtspflanzen, betreiben die Fotosynthese jedoch über die eigenen Blätter. Typisch sind die leuchtend roten Blüten. Gelegentlich ziehen ein paar Oryx-Antilopen (von den Einheimischen „Gemsbok“ genannt) durch das Lager. Auch Springböcke sind anzutreffen. Sand und Pflanzenreste werden an niedrigen Büschen und Grasbüscheln angeweht und bilden so eine Heimat für eine kleine Gemeinschaft verschiedener Tiere. Vögel, Eidechsen, Schlangen, Skorpione, Geckos und viele Insekten leben hier. Nördlich und westlich haben sich Strauchbüscheldünen an den Kerzendornakazien
(Acacia hebeclada)
geformt. Die Kerzendornakazie wird hier bis zu 7 m hoch, die namensgebenden Schoten (4–15 cm lang) stehen aufrecht wie Kerzen am Weihnachtsbaum.
    Die eingegrenzten Stellplätze sind oft ausgebucht, eine frühzeitige Reservierung ist daher erforderlich. Die Sanitäreinrichtungen sind nicht immer sauber. Auf der Anlage befinden sich eine Tankstelle, ein kleiner Shop (in dem es Holz, die notwendigsten Dinge und manchmal auch Brot gibt), ein kleiner Swimming Pool und das Nationalparkbüro, jedoch kein Restaurant. Es ist hier vorzuziehen,
im
Zelt zu schlafen (Verhaltenstipps, s. S. 129 ).
    Geckos und Eidechsen
    Es gibt verschiedene Geckoarten in Namibia. Ein ganz besonderes Exemplar ist jedoch der bellende Gecko (engl.
common barking gecko
, mitunter auch als
Lärmgecko
übersetzt). Geckos werden erst kurz vor Sonnenuntergang so richtig munter und gehen auf Nahrungssuche. Vor allem während der Paarungszeit geben sie ein überraschend lautes Klickgeräusch in kurzer Frequenz von sich.
    Die bräunliche Farbschattierung auf dem Rücken verändert sich je nach Umgebung, der Bauch ist dagegen immer weiß. Nur der männliche Gecko hat ein dunkelgelbes, herzförmiges Mal auf dem Hals. Die Geckos sind wegen ihrer hervorragenden Tarnfarben schwer zu erkennen. Droht Gefahr oder lauern sie auf Beute, erstarren sie mitten in der Bewegung.
    Die in der Wüste lebenden Eidechsen (die
Meroles
-Arten) haben sich anders an die ariden Bedingungen angepasst: Eine helle Körperfarbe reflektiert die heißen Sonnenstrahlen. In der Hitze des Tages rasen sie förmlich über den Wüstensand von einem Busch zum anderen. Oder sie führen ihren „Tanz“ auf: Sie berühren den Boden nur mit zwei Füßen diagonal und wechseln in schnellen Abständen (vorne links, hinten rechts und dann umgekehrt). Dadurch können die Eidechsen den Körperkontakt mit dem glühenden Wüstensand auf ein Minimum reduzieren und sich innerhalb weniger Sekunden abkühlen.
Sesriem Canyon
    Nachdem man das Eingangstor zum Park passiert und im Büro den Eintritt gezahlt hat, fährt man durch das kleine Tor rechterhand des Büros, anschließend gleich wieder links und gelangt nach ein paar hundert Metern zur Beschilderung „Sesriem Canyon“.
    Der 30 m tiefe Sesriem Canyon ist das Ergebnis eines langen Erosionsprozesses, bei dem sich das Tsauchab Rivier in die Ebene gegraben hat.
    Von seinem Einzugsgebiet oberhalb der Randstufe
(Escarpment)
fließt der Tsauchab westwärts und endet (heute) im Sossusvlei.
    Das Rivier führt nur ein paarmal in einer Dekade Wasser, in der Tiefe des Canyon gibt es jedoch fast immer Tümpel. Die ersten Siedler mussten sechs Ochsenwagenriemen (afrikaans
ses riem
) zusammenbinden, um das Wasser von den Tümpeln hochzuziehen.
    Die hohen Wände des Canyon legen sichtbares Zeugnis von der Geschichte dieser Region ab. Die Ablagerung des Konglomerats begann vor rund 30 Mill. Jahren. Schichten mit großen gerundeten Steinen lassen auf Perioden schließen, in denen sich das Wasser mit großer Geschwindigkeit und enormer Kraft fortbewegte. Dazwischen gibt es Lagen aus Kies und Sand. Diese wurden durch Kalk, das durch die Verdunstung des karbonathaltigen Tsauchab-Wassers entstand, verbunden. So kam es über die Jahrtausende zur Bildung des heute

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