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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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bildeten, der erst im Kreide-Zeitalter (vor 120 Mill. Jahren) auseinander brach.
    Vor ungefähr 230 Mill. Jahren erwärmte sich das Klima weiter. Verschiedene Tiere besiedelten in dieser Zeit das Gebiet. In Rivieren und Überflutungsgebieten wurden versteinerte Knochen und Zähne von mindestens neun verschiedenen Kreaturen aus dieser Zeit gefunden. Das größte bekannte Reptil war der 5–6 m lange
Erythrosuchus africanus
. Seine Zähne sahen wie Steakmesser aus, was den Schluss zulässt, dass er ein Fleischfresser war. Die
Proterosuchia
, die Gattung, zu der dieses Reptil zählt, waren die Vorfahren sowohl der Dinosaurier als auch der Krokodile.
    Viele andere Kreaturen waren Pflanzenfresser. Die Vegetation bestand aus Gefäßpflanzen und Bäumen, die heute in versteinerter Form bei Khorixas und im Süden bei Tses, Mariental und Keetmanshoop zu finden sind. Die Jahresringe dieser versteinerten Baumstämme lassen auf einen saisonalen Wuchs schließen. Die Sommerringe sind breit und hell, während die Winterringe schmaler und dunkler sind.
    Sehr viel später, vor etwa 140 Mill. Jahren, waren große Teile Namibias von einer Sandwüste bedeckt. Zahlreiche Reptilien lebten in den Tälern zwischen den Dünen. Als das Klima jedoch immer trockener wurde, waren sie gezwungen, an den wenigen Wasserstellen zu leben, wosich das Wasser von spärlichen Regenschauern sammelte.
    Die Tiere hinterließen im feuchten Sediment Spuren, die später von Dünensand abgedeckt wurden. Als sich der Sand durch das Gewicht der darüber liegenden Sedimente zu Sandstein verfestigte, blieben die Spuren erhalten und wurden irgendwann durch Erosion wieder freigelegt. Aus dieser Zeit stammen die vielen Dinosaurierspuren des Mount Etjo, Twyfelfonteins und des Waterbergs. Dort hinterließ auf dem Plateau ein riesiger Saurier, der sich auf vier Beinen fortbewegte, Spuren, die an eine Elefantenfährte erinnern.
    Auf der Farm Otjihaenamaparero ,067290153, am Mount Etjo an der D 2414, befinden sich zwei deutliche, sich kreuzende Dinosaurierspuren, die aus mehr als 30 Abdrücken bestehen. Die individuellen Abdrücke sind etwa 45x35 cm groß. Die längere der beiden Spuren kann über mehr als 28 m verfolgt werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Fußabdrücken beträgt 70–90 cm, die Beine dieser Tiere werden also, wie beim Menschen, etwa einen Meter lang gewesen sein. Alle Spuren bestehen aus Abdrücken mit drei Zehen. Ihre Anordnung lässt darauf schließen, dass sie von den Hinterfüßen eines halbwegs aufrecht gehenden Tieres hinterlassen wurden. Leider wurden in der Gegend bisher keine Knochen dieser Tiere gefunden. Aufgrund von Vergleichen mit anderen Fundstätten nehmen Wissenschaftler jedoch an, dass die Dinosaurier, die ihre Spuren auf Otjihaenamaparero hinterlassen haben, zur Ordnung
Therapoda
zählen, der alle Fleischfresser angehören. Die Ausmaße und die Tiefe der Abdrücke weisen darauf hin, dass die Tiere eine beträchtliche Größe gehabt haben müssen. Es ist gesichert, dass das Klima sich stark zum Nachteil der Tiere veränderte. So kann davon ausgegangen werden, dass sie kurz darauf ausstarben. Der Eintritt zu den Spuren von Otjihaenamaparero kostet N$20 pro Person, außerdem gibt es einen Campingplatz für N$50 pro Person.
    Okahandja
    So ziemlich jeder Namibiabesucher passiert auf seiner Reise Okahandja. Es liegt nur 75 km nördlich von Windhoek und ist direkt mit der Geschichte der Hauptstadt verbunden. An den zwei großen, regelrecht berühmten Holzschnitzermärkten am Süd- und Nordeingang der Stadt kann man einfach nicht vorbeifahren.
    Okahandja
heißt in Herero so viel wie die „kleine Sandfläche“ und bezieht sich auf den schneeweißen Sand des durch Okahandja verlaufenden Okakango Rivier. Hier war seit Anfang des 19. Jhs. traditionell das Zentrum der Herero und ihrer Weideflächen.
    Als erster Deutscher kam 1827 der Missionar Schmelen in diesen Ort, der ihn damals Schmelenshoop (Schmelenshoffnung) nannte. Im Laufe der folgenden Jahre versuchten mehrere Missionare, in Okahandja eine Missionsstation zu gründen, 1844 z. B. Kleinschmidt und Hahn sowie 1850 Missionar Kolbe. Sie alle mussten jedoch irgendwann aufgeben, da die sich fortwährend bekämpfenden Herero und Nama keine friedliche Missionsarbeit zuließen. 1870 schlossen das Herero-Oberhaupt Maharero und der Nama-Führer Jan Jonker einen Friedensvertrag, woraufhin die Rheinische Missionsgesellschaft hier eine Missionsstation gründete, deren Leitung Missionar Diehl

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