übernahm. 1876 wurde die Kirche eingeweiht.
Okahandja blieb dennoch ein unruhiges Pflaster, woran auch der 1885 geschlossene Schutzvertrag zwischen Maharero und den Deutschen nicht viel änderte. Nur drei Jahre später wurden die Herero des deutschen „Schutzes“ überdrüssig und schlossen sich dem englischen Waffenhändler Lewis an. Die Deutschen unter Reichskommissar Göring zogen sich nach Walvis Bay zurück, Missionskirche und -schule wurden geschlossen. Die Missionare blieben jedoch auf Befehl Mahareros, der sich kurz vor seinem Tod 1890 wieder offiziell zu dem abgeschlossenen Schutzvertrag bekannte.
1894 erhielt Okahandja eine Militärstation, was nach deutscher Geschichtsschreibung als Gründungsjahr der Stadt galt. Ende des 19. Jhs. lebten neben den Soldaten bereits einige weiße Zivilisten hier, da sich Okahandja als Vorposten für den Handel mit den Herero entwickelt hatte. Die Bahn brachte ab 1902 zusätzlichen Aufschwung. Während des Herero-Aufstandes 1904 kam jedoch alles zum Erliegen, der Ort wurde geplündert und zerstört. Viele Gräber an der Missionskirche zeugen noch heute von den damaligen Kämpfen. Die meisten Deutschen und die getauften Herero sind direkt an der Kirche begraben.
Am 26. August 1923 wurde der große Herero-Führer Samuel Maharero feierlich in Okahandja beigesetzt. Maharero hatte die Herero nach der Schlacht am Waterberg durch die Omaheke geführt. Er starb am 14. März 1923 im Exil im damaligen Betschuanaland, dem heutigen Botswana. Die Trauerfeierlichkeiten anlässlich seines Begräbnisses waren der Auftakt zum jährlichen Herero-Tag. Die Herero gedenken am vorletzten oder letzten Sonntag im August (der Sonntag, der dem 26. am nächsten liegt) ihrer Ahnen. Wer zu diesem Zeitpunkt in der Nähe ist, sollte sich den Umzug, für den die Frauen festliche, traditionelle Herero-Kleidung und die Männer meist Uniformen tragen, nicht entgehen lassen. Die Uniformen übrigens sind alte deutsche Uniformen, ein interessantes Phänomen, da es sich somit um die Uniformen der Feinde handelt.
Gefährliche Gebiete
In der Gegend der Herero-Gräber treiben Banden ihr Unwesen, die die Ahnungslosigkeit der Touristen ausnutzen. Daher sollte das Fahrzeug niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Gleiches gilt für die zwei Holzschnitzermärkte.
Auf den Rastplätzen um Okahandja gab es in der jüngeren Vergangenheit mehrere schwere Raubüberfälle. Man sollte daher auf Pausen an diesen Stellen verzichten.
Auf einem kleinen Friedhof auf der anderen Straßenseite befindet sich das Grab des 1861 gestorbenen Nama-Führers Jonker Afrikaner. 1970 wurde hier das Herero-Oberhaupt Hosea Kutako beerdigt, der den ausdrücklichen Wunsch hatte, direkt neben Jonker Afrikaner beigesetzt zu werden, um so ein Zeichen der Verständigung und der Annäherung von Herero und Nama zu setzen. Daneben liegt Clemens Kapuuo, der ehemalige Präsident der Turnhallenkonferenz, der 1978 in Katutura ermordet wurde. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht geklärt. Ein Stück weiter im ehemaligen Forstgarten befinden sich die Gräber der Herero-Oberhäupter Tjamuaha (1861), Maharero (1890) und Samuel Maharero (1929).
Übernachtung
Mittlere Preisklasse
Okahandja Lodge ,062-504299,502551,
[email protected], www.okahandjalodge.com , am nördlichen Ortseingang an der B 1. Restaurant.
Campingplatz N$70 p. P. mit Gemeinschafts-DU/WC, Licht, Strom-/Wasseranschluss, Abwaschküche, Picknickplätze.
Villa Nina Guesthouse ,062-502497,-Handy 081-2683753,503350,
[email protected],www.namibiatouristik.de, 327 Conradie St. Behindertengerecht. Internetzugang. Keine Kreditkartenzahlung.
Capricorn Guesthouse & Restaurant ,062-504672,
[email protected]. Gästehaus, Restaurant und Biergarten am Rande von Okahandja.
Auberge Omulonga ,062-500340,500341,
[email protected], www.omulonga.iway.na , 458 Dr Vedder St. 4 einfache Zimmer, Garten mit Pool, familiäre Atmosphäre, französische Küche (Mahlzeiten nur auf Anfrage). Keine Kreditkartenzahlung.
Außerhalb
Das Gebiet um Okahandja ist klassisches Farmgebiet. Die Farmer in dieser Gegend haben früher als andere damit begonnen, Besucher aufzunehmen, zunächst jedoch nur Jäger. Daher sind fast alle diese Farmen, von denen nur einige aufgeführt werden, heute gleichzeitig Jagd- und Gästefarmen und auch entsprechend eingerichtet, mit Trophäen an der Wand u. Ä.
Die Gästefarmen zwischen Okahandja und Karibib bei Wilhelmstal sind im Kapitel Westen zu