für europäische Verhältnisse riesig ist, reicht sie für die traditionelle Lebensweise als Jäger und Sammler nicht aus, zumal das Gebiet nur aus Wüste besteht. Nach 1965 wurde das Buschmannland noch einmal zugunsten des Hererolandes und der Kavango Region reduziert, der in den 80er-Jahren geschaffene Kaudom National Park verkleinerte es zusätzlich.
Nach der Unabhängigkeit wandelte die lokale Bevölkerung das Gebiet mit Hilfe internationaler Organisationen in zwei Conservancies um. Zuerst entstand die Nyae Nyae Conservancy, im Dezember 2003 wurde dann die N//a-Jaqna Conservancy gegründet. Mit 9000 km 2 ist sie die größere der beiden Conservancies. Lebensader ist der Omuramba Omatako, der das Gebiet im Westen durchquert. Heute gibt es nur noch in der Kalahari vereinzelte San-Gruppen, die ihre ursprüngliche Lebensweise beibehalten haben. Viele der „angesiedelten“ San sind allen Lastern der Zivilisation wie Alkohol, Rauschgift und Prostitution verfallen. Aids grassiert unter den San in erschreckendem Ausmaß.
Verschiedene Stiftungen, z. B. Ombili (s. Kapitel Norden, Etosha), versuchen, den San zu helfen und ihnen die Anpassung an die heutigeZeit zu erleichtern. Allerdings zweifeln die Unterstützer und Betreiber der Stiftungen selbst, ob das gelingen wird und die San als Volksgruppe überleben können.
Tsumkwe
Tsumkwe, ein kleiner Ort inmitten der nördlichen Kalahari, ist ein Produkt der südafrikanischen Homeland-Politik. Hier wurde die Verwaltung des „Buschmannlandes“ errichtet. Es gibt ein Verwaltungsgebäude, eine Tankstelle (meist ohne Benzin – Reservekanister mitnehmen!), ein Kartentelefon (Karte mitbringen!), einen kleinen Laden, der Benzin zeitweise aus dem Fass verkauft, sowie das Büro der Nyae Nyae Conservancy. Heute ist Tsumkwe hauptsächlich als Tor zum Kaudom Game Reserve und zur Nyae Nyae Conservancy von Bedeutung. Beide zählen zu den unberührtesten Gebieten auf der Welt und weisen eine einmalige Fauna und Flora auf.
Seit 2002 gibt es bei Tsumkwe (Ndobe) einen Grenzübergang nach Botswana. Er wurde in erster Linie für die lokale Bevölkerung geschaffen, da die San-Familien beiderseits der Grenze leben. Langfristig wird der Tourismus in der Kaudom Region sicherlich davon profitieren, da man von hier aus weiter zu den Tsodilo Hills und zum Okavango-Delta fahren kann.
Die Strecke in Botswana von der Grenze zum nächstgelegenen Ort Nokaneng ist sehr sandig, ein Geländewagen ist erforderlich (zu Botswanas. S. 494 ).
Nyae Nyae
Südlich von Tsumkwe liegt die Nyae Nyae Conservancy, die 1998 als erste Conservancy in kommunalem Gebiet gegründet wurde. Seitdem wurden hier u. a. verschiedene Antilopen angesiedelt. Die Nyae-Nyae-Pfanne ist eine Kleinausgabe der Etosha-Pfanne. Nach starken Regenfällen bildet sich hier ein flacher See, der Tiere und Vögel anzieht. Einsamkeit wird in diesem Gebiet physisch erlebbar, da man hier fast immer allein ist. Alles was man braucht, muss mitgebracht werden – vor allem Wasser.
Zwei der landschaftlich herausragenden Campingplätze Namibias,
Djokhoe
und
Makuri Campsite
, befinden sich in diesem Gebiet mit Blick auf gigantische Baobabs.
Übernachtung
Omatako Valley Restcamp , von NACOBTA betreut,061-250558,222647,
[email protected],www.nacobta.com.na, auf halbem Weg zwischen Grootfontein und Tsumkwe an der C 44, 11 km hinter dem Veterinärzaun südlich an der Abzweigung zur Omatako-Siedlung. Campingplatz ca. N$70 p. P.; DU/WC, Wasseranschluss (kein Trinkwasser); außerdem einfache, traditionelle Hütten (ohne Ausstattung), ca. N$80 p. P. Hier leben die !Kung San, die auf geführten Wanderungen die Kunst des Spurenlesens erläutern. Wenn man Glück hat, kann man traditionellen Tänzen beiwohnen. Keine Kreditkartenzahlung.
Tsumkwe Country Lodge ,067-244028,
[email protected], www.namibialodges.com , 22 Zimmer mit eigener Veranda und ein Hauptgebäude. Für Reisende, die aus dem Kaudom Park zurückkommen, ist der Pool die Hauptattraktion. Die Lodge kann über die Hauptstraßen mit einem normalen PKW erreicht werden, für Ausflüge in die Umgebung ist einGeländewagen erforderlich. Geführte Allradausflüge, z. B. zu den San oder in die Nyae Nyae Pan, starten im Allgemeinen um 15 Uhr (im Voraus buchen). Eine Wanderung mit den San ist ebenfalls möglich.
Bildungsfortschritte
Seit Anfang 2007 können die Kinder einiger San nun auch mit Büchern in ihrer Muttersprache Ju/Hoansi unterrichtet werden. Mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für