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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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Namibia fast so berüchtigt wie der Van Zyl’s Pass im Kaokoveld. Allerdings ist hier weit und breit kein einziger Stein zu sehen, dafür aber reichlich Sand. Selbst bei einem Reifendruck von nur 0,8 Bar kann man nie schneller als 15–20 km/h fahren. So braucht man für die 80 km denn auch sechs Stunden.
    Der Blick hängt permanent am GPS, das jeden bewältigten Meter mühevoll herunterrechnet. Ist dann endlich die Teerstraße erreicht, fängt die Arbeit beim Aufpumpen der Reifen erst richtig an.
Auf der B 8 nach Rundu
    Am Veterinärkontrollpunkt Omorani , der Grenze zwischen kommerziellem Farmland und dem kommunalen Gebiet des Kavango, ändert sich das Bild schlagartig. Auf einmal sieht man hohe Bäume, die Hütten und Dörfer sind direkt neben der Straße gebaut, Ochsen ziehen Sandschlitten hinter sich her, Rinder und Ziegen laufen auf der Fahrbahn, am Straßenrand werden stapelweise Feuerholz und Souvenirs zum Verkauf angeboten (einige Kilometer hinter dem Tor hauptsächlich große Tonvasen, weiter nördlich Richtung Rundu überwiegen Holzschnitzereien).
    Hinter dem Veterinärkontrollpunkt beginnt links der Wildzaun der Mangetti-Farmen der NDC (Namibia Development Corporation), s. dazu auch Kapitel Norden, Four O Region.
    Je weiter man nach Norden kommt, desto stärker ändert sich die Landschaft und nimmt den typischen Kavango-Charakter an. Unter anderem wachsen hier die bis zu 35 m hohen Ushivibäume
(False Mopane)
mit ihren roten Früchten, die am Anfang der kühlen Jahreszeit reif werden, sowie die hohen, alle anderen Bäume überragenden Mangettibäume, die die Hälfte des Jahres über keine Blätter tragen und durch eine gleichmäßig verästelte, runde Krone auffallen.
    Appetitzügler Hoodia
    Es gibt neue Hoffnung für Übergewichtige: Die Sukkulente Hoodia, eine Pflanze, die in den kargen Gebieten des südlichen Afrika vorkommt, enthält ein Molekül, das ohne Nebenwirkungen ein Sättigungsgefühl hervorruft. In einer vergleichenden Studie nahmen Probanden, denen das Hoodia-Extrakt verordnet worden war, bereits nach 13 Tagen nur noch die Hälfte an Kalorien zu sich.
    Es wird geschätzt, dass 70 % aller Hoodia in Namibia wachsen. Dort ist die Pflanze geschützt, darf also ohne Genehmigung nicht ausgegraben oder verpflanzt werden. Das besagte Molekül konnte bislang in drei der zehn Unterarten der Hoodia nachgewiesen werden.
    Den San ist diese Besonderheit der Hoodia schon lange bekannt. Sie nutzen die Wirkung auf ihren Jagdzügen aus, um Hunger und Durst zu unterdrücken. Der Rat für Wissenschaftliche und Industrielle Forschung (CSIR) ließ den Wirkstoff patentieren und stellte ihn dem englischen Pharmakonzern Phytopharm zur Weiterentwicklung zur Verfügung. Zwischen der CSIR und der WIMSA, der Arbeitsgruppe für einheimische Minderheiten im südlichen Afrika, besteht ein Abkommen, die San in Südafrika, Botswana und Namibia an den Einkünften des Appetitzüglers zu beteiligen. Der mögliche Umsatz wird auf US$1,7 Mrd. im Jahr geschätzt. Dieser lässt sich sicherlich nur dann erreichen, wenn das Hoodia-Molekül chemisch hergestellt wird. Dennoch wird auch ein Bedarf am natürlichen Wirkstoff bestehen. So gibt es derzeit Versuche in Namibia, die sehr sensible Pflanze zu kultivieren.
    Den San würden sich, wenn die Gewinnbeteiligung realisiert würde, ungeahnte Möglichkeiten eröffnen: Sie könnten Gebiete ihres angestammten Landes zurückkaufen und vor allem in Bildungsprogramme investieren.
    Rundu
    Wer sich die Mühe macht und nach Norden von der Fernstraße B 8 ab und nach Rundu hineinfährt, wird mit einem wunderbaren Ausblick auf den Okavango belohnt (am besten durch Rundu hindurchfahren, an der T-Kreuzung nach links abbiegen und dann weiter, bis die Teerstraße in eine Schotterstraße übergeht). Vor allem die Sonnenuntergänge können hier beeindruckend sein – wenn die glutrote Sonne in das Wasser des Okavango eintaucht.
    Bis 1975 gab es in Rundu eine Fähre nach Angola zum Ort Calai, der damals wesentlich größer und bedeutender war. Nachdem lange Zeit nur noch einige wenige Ruinen durch ein Fernglas zu erkennen waren, wird inzwischen emsig am Aufbau des Ortes gearbeitet. Es gibt sogar schon wieder Strom und Telefonanschlüsse.
    Auf Betreiben der Regierung Angolas wird derzeit eine Durchführbarkeitsstudie für eine Brücke über den Okavango erstellt, die Rundu und Calai verbinden soll.
    Übernachtung
    In der Stadt
    Zwar werben alle Lodges in der Stadt damit, dass sie am Okavango liegen, doch

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