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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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der südafrikanischen Zeit diente es als Flüchtlingslager und Jagdgebiet, worunter vor allem der Antilopenbestand gelitten hat. Etwa 1 km östlich der Mündung des Omuramba Mahango in den Okavango liegt die berühmte Furt, die Großwildjäger, Händler und die Dorslandtrekker um die Jahrhundertwendeauf ihren Zügen nach Angola benutzten. Seit Ende 2007 ist nun endlich auch die Landnutzung geklärt, die dortige Bevölkerung darf trotz des Nationalpark-Status auch weiterhin im Park wohnen.
    Das Gebiet des ehemaligen (West-)Caprivi Game Park wird im Westen vom Okavango, im Osten vom Kwando, im Norden von Angola und im Süden von Botswana begrenzt. Es ist 180 km lang und 32 km breit, umfasst eine Fläche von 570 000 ha und erhält im Jahr durchschnittlich 650 mm Regen. Es wurde 1963 zum Naturpark erklärt, 1968 zum Wildreservat und kurz darauf zur südafrikanischen Militärzone. Wild- und Naturschutz wurden ignoriert. Durch Wilderei und die stark wachsende Bevölkerung hält sich hier zurzeit wenig Wild auf.
    Auch das Kwando Triangle , das 20 500 ha große Gebiet westlich vom Kwando und nördlich der Teerstraße, gehört mit zum Bwabwata National Park. Die Ecke östlich der Brücke und nördlich der Teerstraße sowie das so genannte Omegagebiet (im West-Caprivi), die beide zusammen 60 000 ha umfassen, wurden aus dem neuen Park ausgegliedert, um Weidegründe für das Vieh der lokalen Bevölkerung zu schaffen. Damit hat der Bwabwata National Park eine Größe von 5244 km 2 . Namibia und Botswana haben vereinbart, dass die Zäune zwischen beiden Ländern nach und nach abgerissen werden. Zurzeit werden beschädigte Stellen nicht mehr repariert, streckenweise liegt der Zaun am Boden, so dass schon jetzt das Wild nahezu ungehindert zwischen Botswana und dem Bwabwata National Park migrieren kann.
    Im Gebiet des heutigen Bwabwata National Park wurden im Oktober 1998 (zu der Zeit, als die Zusammenlegung der Parks diskutiert wurde) 6080 Elefanten, 650 Büffel, 1350 Hippos und viele andere Arten wie Rappen- und Säbelantilopen, Tsessebes, Löwen, Leoparden, Hyänen und Wilde Hunde gezählt. Außerdem kommen hier neben zahlreichen Vogelarten auch die seltene Sitatunga, Lechwe und der Buschbock vor. Die Durchfahrt durch den Bwabwata National Park auf dem asphaltierten Trans-Caprivi-Highway ist kostenlos und mit dem PKW problemlos möglich.
    Jenseits der B 8 ist ein Eintritt N$40 p. P. und N$10 für das Fahrzeug am jeweiligen Tor zu entrichten.
    Tourismus und Naturschutz im Caprivi
    Der Bericht
Conservation in Caprivi and the Vision for the Future
, veröffentlicht im September 1999 vom damaligen Minister für Umwelt und Tourismus, Philemon Malima, beschreibt die Pläne zur Förderung und Weiterentwicklung von Tourismus und Naturschutz im Caprivi.
    Der Bwabwata National Park hat Ende 2007 seinen gesetzlichen Nationalpark-Status erhalten. Die drei weiteren Parks im Nordosten Namibias, die bisher nur per Verordnung ernannt sind, also das Kaudom Game Reserve (das bislang einzige Schutzgebiet der nördlichen Kalahari) und der Mudumu und Mamili National Park, sollen ebenfalls einen gesetzlichen Nationalpark-Status erhalten. Eine Zusammenarbeit im Naturschutz zwischen allen fünf anliegenden Ländern – Namibia, Botswana, Zambia, Zimbabwe und Angola – ist geplant.
    Die Kommunen sollen Tourismus-Konzessionen in den Parks bekommen – ein bislang einmaliges Projekt im südlichen Afrika, das den dort lebenden Menschen die Möglichkeit bietet, direkt vom Tourismus zu profitieren. Da Viehhaltung verboten ist, muss für die Menschen eine andere Einkommensquelle geschaffen werden. Das Ministerium betonte allerdings, dass die Exklusivität und Unberührtheit des Gebietes erhalten bleiben solle, Massentourismus werde nicht angestrebt.
    Das Ministerium selbst wird keine Unterkünfte an oder in den Parks errichten. Die anliegenden Kommunen, vor allem jene, die eine
Conservancy
(Schutzgebiet) gebildet haben, sind aufgerufen, in Zusammenarbeit mit dem privaten Tourismussektor Unterkünfte zu schaffen. Das Projekt wird von der Deutschen Entwicklungsbank mit N$15 Mill. unterstützt.
    2004 gab es bereits die ersten Ergebnisse: Der Bumhill und Nambwa Campsite im Bwabwata National Park öffnete seine Pforten.
Der Ost-Caprivi
    Der östliche Teil des Caprivi umfasst ein rund 1,1 Mill. ha großes Überflutungs- und Waldgebiet (Die Flüsse des Caprivi, s. S. 487 ). Der Waldnördlich der Teerstraße wurde als „Staatswald“ proklamiert. Im Wald- und

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