Namibia
in Ostafrika und in West-Zambia am Zambezi; das Crawshays-Zebra in Nord-Mosambik, Malawi und Ost-Zambia; das Chapmans-Zebra in Süd-Mosambik und das Damara-Zebra in Namibia und Südafrika. Die Musterungen sind sehr verschieden. Alle Steppenzebras haben breite schwarze Streifen auf dem weißen Körper, oft mit helleren Schattenstreifen dazwischen. Die Ausprägung dieser Schatten ist beim im Süden vorkommenden Damara-Zebra sehr deutlich, nimmt nach Norden ab und das am nördlichsten lebende Grants-Zebra hat gar keine Schattenstreifen. Die Streifenmuster sind vielfältig und gehen, anders als beispielsweise bei den Bergzebras, bis unter den Bauch. In der langen, aufrechten Mähne setzt sich das Streifenmuster des Halses fort. Auch wenn die Zahl der Steppenzebras auf über 700 000 geschätzt wird, sind sie extrem bedroht, denn noch immer gelten die Grasfresser als Konkurrenten der Rinder. Sie leben in kleinen Familienverbänden, die sich zu lockeren Herden mit einigen tausend Tieren zusammenschließen. Zebras sind relativ standorttreu, ihre Migrationen sind von den Futterbedingungen abhängig. Ausnahmen bilden die großen saisonalen Wanderungen wie z.B. im Serengeti-Ngorongoro-Masai Mara-Gebiet.
Der bellende, heisere „kwa-ha-ha“-Ruf ist eines der unverwechselbaren Geräusche der afrikanischen Savanne. Zebras sind eine beliebte Beute vieler Raubtiere, besonders von Löwen. Sie bevorzugen langes Gras und brauchen täglich Wasser, weshalb sie sich nur max. 15 km von Wasserstellen entfernen.
Spitzmaulnashorn „Schwarzes“ Nashorn (hooked-lipped rhionoceros, black rhino)
Diceros bicornis
Das Spitzmaulnashorn wird bei einer Schulterhöhe von 1,60 m (nur) etwa 1100 kg schwer. Es hat einen verhältnismäßig gedrungenen Schädel mit zwei tief aufgesetzten Hörnern, wobei das vordere gewöhnlich länger und stärker ist und bis zu 1,20 m lang werden kann. Die Hörner bestehen aus dicht gepressten Haaren und sind mit der Haut verwachsen, nicht mit dem Knochen, wie sonst bei Hornträgern üblich. Nur an der Schwanzspitze und an der Ohrspitze haben sie kleine, schwarze Haarbüschel. Die namensgebende fingerförmige Oberlippe wird sehr geschickt eingesetzt, um Zweige und junge Triebe abzuzupfen und ins Maul zu schieben, um sie dann mit den Backenzähnen abzubeißen. Aufgrund ihrer Äsungsgewohnheiten sind die Schwarzen Nashörner selten in offenen Grasgebieten, sondern eher in Buschland anzutreffen. Sie brauchen regelmäßig Wasser, können aber in ariden Gebieten bis zu fünf Tage ohne Wasser überleben. Sie leben solitär, Gruppen sind nur selten nachts an Wasserlöchern, wie z.B. bei Okaukuejo in Etosha, zu sehen. Bullen und Kühe kommen nur kurz zur Paarung, unabhängig von der Jahreszeit, zusammen. Ein einzelnes Kalb wird nach einer Tragezeit von 15 Monaten geboren. Das Kalb bleibt bis zu vier Jahre lang bei der Mutter und läuft immer neben ihr her. Das Schwarze Nashorn gilt als sehr aggressiv.
Um 1900 lebten noch ungefähr eine Million dieser einmaligen afrikanischen Tiere, 1984 gab es noch 9000, und heute sind es gerade mal 2000. Diese führen eine behütete Existenz in Parks, überwacht von Satellitenortungssystemen und privaten bewaffneten Wildhütern. Ausschließlich im Nordwesten Namibias zieht noch eine winzige Gruppe durch die freie Natur, auch diese wird von Wildhütern betreut. Die Nashörner werden wegen ihres begehrten Horns gejagt. Doch da inzwischen ein lebendes Nashorn fast ebenso viel wert ist wie das Horn, werden nun Gelder für Schutzmaßnahmen bewilligt.
Breitmaulnashorn „Weißes“ Nashorn (square-lipped rhinoceros, white rhino)
Ceratotherium simum
Die auch Breitlippennashörner genannten Tiere werden bei einer Schulterhöhe von 1,60 m bis zu 2300 kg schwer – sind also wesentlich massiger als die Schwarzen. Sie haben zwei Nas-Hörner, wobei das vordere länger und stärker ist. Die Rekordlänge für das vordere Horn beträgt stolze 1,58 m. Sie haben große, spitze Ohren, ein breites, fast rechteckiges Maul und einen auffallenden Nackenhöcker. Der große Kopf wird nur wenige Zentimeter über dem Boden getragen. Breitmaulnashörner bevorzugen offene Flächen, benötigen aber immer Schatten spendenden Busch sowie Wasser zum Trinken und Suhlen in der Nähe. Die geselligen Tiere sind meist in kleinen Grüppchen zu sehen. Bullen markieren ihr Gebiet mit Dung, verteidigen es gegen Eindringlinge und kämpfen um die Kühe. Nach einer Tragezeit von 16 Monaten wird ein 40 kg schweres Kalb geboren,
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