Naminé - Liebe Deinen Feind
nach.
„Ja“, antwortete Asga´r und lächelte. Der Magier seufzte und legte seine Hände auf die Stirn des Drachen. Er ließ all seine Barrieren in sich fallen und drang in den Geist des Drachen ein, nur um sich mit ihm zu verbünden. Mit jeder Sekunde spürte er, dass seine Kraft stieg. Seine Augen leuchteten gelb auf. „ Arktasa El´ko. Yemei Úsei. Desteja Serei! “
Ein Blitz durchzuckte den Himmel und schlug in einem der Berge in der Ferne des Horizontes ein. Vier gleißende Farben spalteten sich von dem Blitz ab und ein lautes Zischen erklang als jede dieser Farben in eine andere Richtung geschleudert wurde. Außerhalb der Burg konnte man den Schrei der Ukai s hören. Der Magier löste sich von dem Drachen und fiel benommen auf den Boden. Xéy half ihm, sich aufzurichten. „Was ist passiert?“, fragte er den Magier und sah auf den toten Drachen hinab. Dieser lächelte. „Die Drachenflamme ist zerstört doch ihre letzten vier Kinder sind vor den Ukais und Hadarak erst mal sicher.“
Der Magier sah hinauf zum Himmel.
„Mögen sie von den dunklen Mächten nie gefunden werden.“
1.Kapitel
Ein frischer Wind zog auf und bewegte die Grashalme auf der Wiese sanft hin und her. Ein kleiner Fluss verlief außen um das Dorf herum. Ein Wall aus hölzernen Palisaden schützte es und die Dächer aus hellblondem Stroh sah man schon von weitem.
Die Wiese außerhalb der kleinen Siedlung erstreckte sich bis zum Horizont, wo sie dort von einem Wald abgelöst wurde. Die Sonne stand am höchsten Punkt des wolkenlosen Himmels und ließ seine Strahlen auf das Land Arzora gleiten.
Die 16-Jährige Liryá lag faul auf der Wiese und hatte die Augen geschlossen. Liryá hatte schwarze lange Haare, leuchtend blaue Augen und sie trug ein einfaches, grünes Leinenkleid. Die Sonne schien genau auf die junge Frau hinab, was ihr sichtlich gefiel. Plötzlich merkte sie, wie sich ein großer Schatten auf ihre Gestalt legte, und so die warmen Sonnenstrahlen von ihr weichten.
Liryá grummelte. „Es ist typisch für dich, dass du hier bist, Liryá“, sagte eine weibliche, bekannte Stimme. Liryá öffnete das linke Auge einen kleinen Spalt und nahm die Umrisse der Magierin wahr. Majas blondes Haar ruhte auf den Schultern und ihre warmen grünen Augen blickten Liryá enttäuscht an. Sie trug eine weinrote Robe, auf der kunstvolle Stickereien waren. Neben ihr stand ein hellbraunes Pferd, das genüsslich graste. Liryá gähnte und schloss die Augen wieder.
„Du kommst spät, Maja! Der Sommer ist in wenigen Tagen vorbei.“ „Na hör mal!“, erwiderte diese bissig.
„Ich habe vielleicht noch andere wichtige Dinge zu tun, als hier herzukommen! Und außerdem, von Falkenblau bis nach Sonnendorf dauert es zwei Tage. Ich musste packen, Vorräte besorgen und meine Wohnung verschließen! Du weißt nicht, wie oft bei Magiern eingebrochen wird.“ Liryá öffnete erneut ein wenig ihre Augen und sah sie skeptisch an. „Zwei Tage? Gleich so lange?“, sagte sie sarkastisch. Maja schnaubte kurz. Dieses Mädchen würde sich niemals ändern!
„Entweder, du glaubst mir oder ich mache aus dir eine Schlange, einverstanden?“ Liryá seufzte und öffnete nun endgültig die Augen. Sie stand langsam auf, streckte sich und gähnte.
„Einverstanden.“
„Du bist und bleibst ein Faulpelz“, gab Maja zu bemerken und schüttelte den Kopf. Liryá seufzte erneut und beobachtete einen Pferdekarren, der in das zweihundertgroße Menschendorf hineinfuhr. Maja nahm ihr Pferd an den Zügeln und folgte Liryá. Die junge Frau führte sie durch das Tor in das Dorf hinein.
Die Magierin sah sich neugierig um. Es hatte sich nichts verändert: Die kleinen Häuser standen wie eh und je an ihrem Platz und auf dem Dorfplatz sprudelte fröhlich ein Springbrunnen vor sich hin. Maja lächelte still. Sie liebte Sonnendorf.
Es war einer der wenigen Orte in Arzora, wo es so schien, als würde die Zeit hier für immer stehen bleiben. Ganz im Gegensatz zu Falkenblau, der Ort in dem sie wohnte. Dort veränderte sich ihre Umgebung ständig, und nicht nur die Stadt. Die Menschen wurden auch von Tag zu Tag komplizierter. Für eine Magierin wie Maja, war dies eine schwierige Zeit. Das Einzige, was sich doch niemals ändern würde, war ihre Magie. Sie war immer da, und würde niemals aus ihr weichen.
„Wie geht es Favor?“, fragte sie Liryá, die in eine enge Gasse abbog. „Es geht ihm gut! Wir sind gerade auf dem Weg zu ihm, du wirst staunen, wenn du siehst, was er
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