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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Armeekorps teilte ihnen einen elektrischen Schwung mit, der, von einem zum andern fortschwingend, mit Blitzesschnelle zum äußersten Ende der Linie gelangte; in unwillkürlicher Bewegung schwangen alle Infanteriedivisionen brennende Strohbunde an langen Stangen in die Höhe und bereiteten mir so ein Feuerwerk, dessen erhabener und sonderbarer Anblick etwas Majestätisches hatte. Es war der erste Jahrestag meiner Krönung!!
       Der Anblick dieser Feuer erinnerte mich an die Reisigbüschel, durch die Hannibal die Römer täuschte, und an die Biwaks bei Liegnitz, wo Daun und Laudon sich dadurch anführen ließen und Friedrichs Armee gerettet wurde. Bei meinem Vorüberreiten erschallt der Ruf: » Es lebe der Kaiser !«, und dieser Ruf, den jedes Korps, dem ich mich näherte, immerfort wiederholt, trägt den lauten Beweis von der Begeisterung meiner Soldaten ins feindliche Lager hinüber. Nie machte ein kriegerischer Auftritt einen feierlicheren Eindruck, und jeder Soldat teilte das Vertrauen, das eine solche Ergebenheit mir einflößen mußte.
       Es erstreckte sich diese von mir bis Mitternacht durchrittene Linie von Kobelnitz bis an den Santon. Soults Korps bildete deren rechten Flügel; zwischen Sokelnitz und Puntowitz aufgestellt, befand er sich demnach dem feindlichen Zentrum gerade gegenüber. Bernadotte biwakierte hinter Girskowitz. Murat links von diesem Dorfe und Lannes auf beiden Seiten der Straße nach Brünn; meine Reserven stellten sich hinter Soult und Bernadotte auf.
       Dadurch, daß ich meinen rechten Flügel unter Soult dem Zentrum des Feindes gegenüberstellte, mußte die schwerste Aufgabe der Schlacht natürlich ihm zuteil werden. Damit aber seiner Begegnung der von mir gehoffte Erfolg nicht fehle, mußte man damit anfangen, die feindlichen Truppen, die sich auf Blasowitz zu und über die Austerlitzer Heerstraße entwickelten, von ihm abzuhalten. Wahrscheinlich befanden sich die Kaiser und das Hauptquartier in Austerlitz, vor allem mußte daher ein Streich dorthin geführt werden, um sich sodann mit einer Frontveränderung gegen ihren linken Flügel wenden zu können: auch wurde hierdurch jener linke Flügel von der Olmützer Straße abgeschnitten.
       Ich faßte daher den Entschluß, zuerst die Bewegung von Bernadottes Korps auf Blasowitz mit meinen Garden und der Grenadierreserve zu unterstützen, um den feindlichen rechten Flügel zurückzutreiben und mich dann gegen seinen linken zu wenden, der, je weiter er über Telnitz herausrückte, um so mehr preisgegeben war.
       Schon den Abend vorher war mein Plan gefaßt, den ich ja auch meinen Soldaten mitgeteilt hatte. Nun kam es aber hauptsächlich darauf an, den rechten Augenblick zu treffen. Die Nacht hatte ich im Biwak zugebracht, und die Marschälle hatten sich bei mir eingefunden, um meine letzten Befehle einzuholen.
       Um vier Uhr morgens stieg ich zu Pferde: der Mond war untergegangen, die Nacht kalt und ziemlich dunkel, das Wetter jedoch heiter. Es lag mir daran, zu erfahren, ob der Feind keine nächtliche Bewegung gemacht habe, die meinen Plan hätte stören können. Die Berichte der Feldwachen kamen darin überein, daß sich alles Geräusch vom rechten Flügel des Feindes nach dem linken hingezogen habe, die Feuer schienen mehr gegen Aujest zu ausgedehnt. Mit Tagesanbruch verdunkelte ein leichter Nebel den Horizont ein wenig, besonders in den Gründen. Plötzlich fällt dieser Nebel, die Sonne beginnt mit ihren Strahlen die Gipfel der Berge zu vergolden, während ein dunstiges Gewölk noch auf den Tälern lag. Wir erkennen ganz deutlich die Höhen von Pratzen. Unlängst noch mit Truppen bedeckt, sind sie jetzt vom linken Flügel des Feindes verlassen; es ist klar, daß er seinen Vorsatz, seine Linie bis jenseits Telnitz auszudehnen, verfolgt hat. Jedoch zugleich entdecke ich eine andere Masse, die sich vom Zentrum aus gegen den rechten Flügel in der Richtung nach Holubitz bewegt. Nun ist es zweifellos, daß der Feind sein entblößtes Zentrum allen Streichen, die ich dagegen führen will, selbst preisgibt. Es war 8 Uhr morgens; Soults Truppen waren im Hintergrunde von Puntowitz auf zwei Linien, in Bataillonsangriffskolonnen zusammengedrängt. Ich frage den Marschall, wieviel Zeit er bedürfe, um die Höhen von Pratzen zu erreichen; er verspricht mir, in weniger als 20 Minuten dort zu sein. – Wir wollen noch warten, antwortete ich ihm ... solange der Feind eine falsche Bewegung macht, muß man sich wohl hüten, ihn darin

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