Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern
Aufzeichnungen geht hervor, dass er in dieser Zeit 1137 Ratten, 1563 Mäuse, 212 kleine Vögel und einen Junior-Postboten tötete – der Kater löste einen locker sitzenden Mauerstein, der dem unglücklichen Herrn Trinder auf den Kopf fiel.
Herr Tiddles
HELDEN DER POST
Jedediah Berk von der Alchimistengilde wurde in der Paketreparatur-Abteilung zum unbesungenen Helden ganzer Generationen von Postmeisterinnen und Schalterbeamtinnen, als er die Gummirolle in einem kleinen Gefäß mit grünem, übel riechendem Wasser erfand. Diese Vorrichtung ersparte es ihnen, jedes Jahr zur Silvesterzeit kilometerlange braune Klebebänder zu belecken und damit schlecht gepackte Pakete zu reparieren. Der Klebstoff des offiziellen Klebebands wird aus gekochten Schnecken und Pferdeknochen hergestellt.
Der sehr alte Senior-Postbote
Anghammarad
WICHTIGE TAGE IN DER GESCHICHTE DER POST
21. November 1878. Uraufführung der ersten Postoper der Scheibenwelt: »Die Postmeistersänger von Überwald«. Die Oper war ein immenser Erfolg und spielte immer vor vollen Häusern, bis sie zwei Jahre später von dem noch erfolgreicheren Stück »Das Zauberbriefmarkenalbum« abgelöst wurde.
Rufus Ruppich
DEZEMBER / DEZEMBER
HELDEN DER POST
Robert Kolibri, ein Angestellter im zentralen Postamt von Ankh-Morpork, kam auf die Idee, den Griff des ZERBRECHLICH-Stempels mit Schrot zu füllen, damit man damit einen besseren Aufdruck machen konnte.
WICHTIGE TAGE IN DER GESCHICHTE DER POST
12. Dezember 1876. Lieferung der ersten Gummi-Fingerlinge, nach dem Tod eines Schalterbeamten, der seine Finger befeuchtete, um in einem Buch zu blättern, das für ein örtliches Kloster bestimmt war.
WICHTIGE TAGE IN DER GESCHICHTE DER POST
13. Dezember 1876. Nach Beschwerden der weiblichen Angestellten ersetzte Herr Willi Keinesorge die Lieferung mit dem richtigen Gummiprodukt.
WICHTIGE POST-TAGE
27. Dezember 1876. Publikation der ersten Ausgabe der Postregeln. Zuvor waren sie mit einer Kombination aus mündlicher Überlieferung und einer großen Aktenmappe mit Königlichen Anordnungen und Briefen von der Hauptverwaltung weitergegeben worden.
Der Scheibenwelt-Kalender basiert auf der englischen Originalausgabe,
die unter dem Titel »Ankh-Morpork Post Office Handbook. Discworld Diary 2007«
bei Victor Gollancz Ltd., London, erschienen ist.
Ins Deutsche übertragen von Andreas Brandhorst
Deutsche Erstausgabe August 2007
Copyright © der Texte 2006
by Terry und Lyn Pratchett und Stephen Briggs
Copyright © der Illustrationen by Paul Kidby
First published by Victor Gollancz Ltd.,
an imprint of Orion Books Ltd., London.
Discworld ® is a trade mark registered by Terry Pratchett
All rights reserved
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2007
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Design Team München
Umschlagillustration: Paul Kidby
SCHEIBENWELT-KALENDER und Lu-Tzes Jahrbuch der Erleuchtung
2009
Lu-Tze
Was lässt sich über Lu-Tze sagen, eine der faszinierendsten Gestalten, die sich je aus dem Schnee der Spitzhornberge erhoben?
Zunächst einmal sind die meisten Dinge, die wir über ihn zu wissen glauben, selbstverständlich falsch, und das betrifft natürlich ebenso alles, was er über sich selbst gesagt hat.
Verschiedentlich wird behauptet, er sei bis zu sechstausend Jahre alt. Das mag durchaus wahr sein, aber es erklärt nicht seine Behauptung, als junger Mann der Untermieter von Frau Marietta Kosmopilit in Ankh-Morpork gewesen zu sein. Frau Kosmopilit ist über siebzig und erinnert sich daran, wie er vor mehr als dreißig Jahren ein Zimmer in ihrem Haus gemietet hat. Über Lu-Tze sagt sie: »Er hatte sehr gute Manieren für einen Ausländer, und er war äußerst reinlich, was seine Person betraf. Sie wissen ja, diese Leute können ziemlich müffeln. Oh, und er war ganz wild darauf, den Besen zu schwingen – es erstaunt mich, dass ich überhaupt noch Teppiche übrig behalten habe.«
Diese und andere Hinweise deuten darauf hin, dass die Zeit für Lu-Tze ein fließendes Medium ist. Offenkundig bewegen sich er und die anderen Geschichtsmönche wie Fische im Fluss der Zeit, während wir anderen uns wie Papierschiffchen treiben lassen müssen.
Im Oi-Dong-Kloster ist Lu-Tze als der »Kehrer« bekannt –, und das ist nicht das einzig Merkwürdige. Er ist eindeutig der mustergültigste aller Geschichtsmönche, und dennoch arbeitet er als geringer Diener. Das Kehren scheint
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