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Nasses Grab

Nasses Grab

Titel: Nasses Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helena Reich
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Böschung hinuntergestürzt. Der Junge war wohl Danas Freund. War auf der Stelle tot, der arme Kerl.« Krasnohorský zuckte die Achseln, soweit ihm das möglich war. »Der Oberst glaubte nicht an einen Unfall – warum, weiß ich nicht.«
    »Er verdächtigte Dana, nachgeholfen zu haben?«, fragte Anděl verblüfft. War sie eine Psychopathin gewesen, die über Leichen ging? Dana, alias Alena Freeman, die er immerhin kurz kennengelernt hatte. Diese sympathische, fröhliche Frau von Mitte fünfzig? Hatte sie tatsächlich drei Menschen auf dem Gewissen – alle kaltblütig ermordet? Nun, möglich war es.
    »Ich weiß es nicht, Herr Kommissar. Wenn Sie Ihre Neugier befriedigen wollen, fragen Sie Danas Schwester, die war auch dabei.«
    »Vergessen wir es. Wie Sie schon sagten, sie sind alle tot«, sagte Anděl. Ja, vergessen. Es war nichts weiter als ein Gerücht. Der Junge konnte auch betrunken gewesen sein. Wie auch immer, zumindest diese Geschichte sollte Magda nicht erfahren müssen. »Zurück zu Dana. Sie wollte Venca gar nicht heiraten, nicht wahr?« Er dachte an Danas Brief, den Magda ihm gezeigt hatte. »Sie wollte Sie, nicht Venca.«
    »Es gab eine Zeit, Mitte der Sechzigerjahre, da war ich sehr verliebt in Dana. Sie wollte plötzlich heiraten …«
    » Sie wollte heiraten?«
    »Ja, ich hatte keine Ahnung, was plötzlich in sie gefahren war. Sicher, irgendwann wollte ich heiraten, eine Familie haben – aber nicht mit Dana. Ich weiß auch nicht, warum. Danach war es jedenfalls anders zwischen uns. Wir haben noch immer die eine oder andere Nacht miteinander verbracht, aber …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe Lenka kennengelernt und mich in sie verliebt. Sie war ganz anders als Dana. Verlässlich, liebevoll. Aber sie war Danas beste Freundin. Wir wollten es Dana nicht sagen. Dana war sehr leidenschaftlich und besitzergreifend. Wir hielten es für besser, die Sache für uns zu behalten. Jahrelang.«
    »Aber Sie haben sich weiterhin mit Dana Volná getroffen?«
    »Ich war ein Idiot. Ich konnte trotz allem die Finger nicht von ihr lassen. Das hat Lenka letztlich das Leben gekostet. Dana hat mich nicht losgelassen. Sie hat einfach nicht aufgegeben, dabei hatte sie längst Venca um den Finger gewickelt. Aber ich glaube, das hat sie nur getan, um mich eifersüchtig zu machen. Sie dachte, sie würde mich damit zurückgewinnen. Dabei war ich froh, dass sie einen anderen hatte. Venca war ganz verrückt nach ihr. Hatte deswegen viel Ärger mit seinem Vater. Dann kam sie mit der Idee, wir sollten zusammen abhauen. Sie wusste, dass ich mich für den Posten auf Malta beworben hatte. Lenka und ich hatten deswegen geheiratet, aber wir hatten Dana nichts davon gesagt. Lenka wollte es ihr erzählen, aber ich habe ihr das irgendwie ausgeredet. Ich dachte, wir könnten dem Ärger mit ihr einfach aus dem Weg gehen. Dann hat Dana die Ausreise nach Jugoslawien beantragt und angefangen, unsere gemeinsame Zukunft im Westen zu planen. Ich war verzweifelt. Ich wollte nicht, dass sie ausreist, also habe ich es dem Oberst gesteckt. Ich wollte mit Lenka in Frieden irgendwo leben – ohne mir über Dana Gedanken machen zu müssen. Der Oberst wollte sich darum kümmern.«
    »Warum hat er Sie nicht nach Malta gelassen?«
    »Er wollte Lenka nicht verlieren. Er hat sie abgöttisch geliebt. Er dachte, wenn er mich nicht fortlässt, käme sie aus Österreich zurück. Also hat er Malta seinem Sohn zugeschanzt. Ich habe das erst auf Vencas kleiner Abschiedsfeier im Krankenhaus erfahren. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Lenka hatte ihre Papiere für Österreich, und ich war so sicher gewesen, dass ich den Posten bekommen würde. Der Oberst hatte ihn mir hoch und heilig versprochen, diese Ratte. Lenka und ich wollten uns in Montreal treffen. Und dann das! Ich hatte keine Gelegenheit, mit ihr zu sprechen, sie war den ganzen Tag bei Dreharbeiten irgendwo außerhalb von Prag. Wir wollten uns spätabends noch kurz treffen, bevor sie abfahren sollte. Dann rief Venca an. Er habe Mist gebaut. Ich solle zu Dana fahren, sie brauche einen Arzt. Als ich ankam, war sie tot. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich dachte, es sei Dana. Hatte er sie umgebracht? Ich wollte es nicht glauben, aber mir war klar, dass dies meine Chance war wegzukommen. Wenn ich Venca half, würde der Oberst mir auch helfen. Eine kleine Erpressung unter Geschäftspartnern. Ich könnte zu Lenka. In den Westen.«
    »Und die Idee mit der Mumie?«
    »Plötzlich stand Lídas

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