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Natur

Natur

Titel: Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Flade
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Kräutern oder Früchten serviert werden. Ein Teil der Ernte wird für Bildungsangebote, kunsthandwerkliche Arbeiten oder für die Herstellung von Produkten wie Lavendelöl, Tinkturen oder Teemischungen verwendet. Mit den erzielten Einnahmen werden die erforderlichen Mittel für den höheren Pflegebedarf erwirtschaftet.
    Die Ergebnisse der durchgeführten Begleitforschung sprechen für die Tragfähigkeit dieser Idee (Hacke & Lohmann, 2009). Die Angebote werden nachgefragt. Die Möglichkeit, direkt im Park erzeugte Produkte erwerbenzu können, bewerten die Besucher positiv. Einige haben Interesse an Floristikkursen und an Kursen zur Stauden- und Gehölzpflege. Die hier erzielten Einnahmen können zur Finanzierung eines anregungsreichen Stadtparks beitragen.
    Das Leitbild der grünen Stadt
    Aktuelle Entwicklungen sind zum einen die Ausdehnung der großen Städte, die zu Metropolregionen zusammen wachsen, zum anderen die Abnahme der Bevölkerung in wirtschaftlich weniger prosperierenden Regionen. Im ersten Fall hat man es mit «geballter» gebauter Umwelt zu tun, was sich im Wort «Ballungsgebiet» direkt widerspiegelt. In den Städten werden Bauflächen gebraucht, denn laut Prognose werden immer mehr Menschen in den Städten wohnen. Im zweiten Fall kommt es zu einem Rückgang des Gebauten und zu einer Zunahme nicht mehr benötigter freier Flächen. In beiden Fällen stellt sich die Frage nach einer bestmöglichen Allianz zwischen gebauter und natürlicher Umwelt.
    Abschließend soll der Fokus auf den ersten Fall gerichtet werden, die Stadt als dem Lebensraum vieler Menschen 54 . Die grüne Stadt ist keine neue Erfindung. Bereits um 1900 hatte Howard das Konzept der Gartenstadt entwickel. In den 1950er Jahren, der Wiederaufbauphase nach dem zweiten Weltkrieg, war das Leitbild der aufgelockerten und durchgrünten Stadt maßgeblich (vgl. Röhrbein, 1986). Diesem Leitbild entsprechend sollten die Gebäude nicht höher sein als die Baumkronen. Sie sollten nicht zu dominant wirken. Doch ab den 1960er Jahren begann die Neubauphase, die Gebäude wurden höher, der Stellenwert des Grüns nahm ab. Eine Änderung war in den 1980er Jahren zu verzeichnen. Die Planung wurde kleinteiliger. Im Außenraum wurden wieder mehr Bäume gepflanzt, frühere Grünzüge wurden neu entdeckt. Ökologische Gesichtspunkte bekamen zunehmend Gewicht. Zehn Jahre später hielt das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung seinen Einzug. Das Bestreben, vermehrt Natur in Stadt zu holen, ist im Einklang mit der ökologischen und der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit.
    Bislang bestand die grüne Natur im städtischen öffentlichen Raum aus Stadtparks, Staudenanpflanzungen, Grünflächen und Bäumen an Straßen und Wegen und auf Plätzen. In neuerer Zeit streben viele Städte an, Natur zu einem integralen Bestandteil der Stadt zu machen, das heißt sie in grüne Städte (green cities) zu verwandeln. Sie wetteifern um Auszeichnungen und um die Ehre, ein Jahr lang die grüne Hauptstadt (green capital) zu sein, sie profilieren sich mit Landes-, Bundes und Internationalen Gartenschauen, die der Stadt viele Besucher und damit wirtschaftliche Prosperität bescheren.

    Abbildung 4-13: Gartenschau (eigenes Foto)
    Es sind aber nicht nur die Touristen, sondern vor allem auch die Stadtbewohner, die von der grünen Stadt profitieren. Das typische Defizit an grüner Natur wird durch Begrünung der Stadt kompensiert. Hinzu kommt, dass die Menschen insgesamt gesehen über mehr persönliche Zeit verfügen können als in früheren Zeiten. Immer wichtiger wird deshalb eine Stadtplanung und Umweltgestaltung, die über das örtlich begrenzte «Gärtnern» in einzelnen städtischen Parkanlagen oder Hausgärten hinaus geht und sich stattdessen auf die grünen Freiflächen der Stadt in ihrer Gesamtheit richtet. Wie das in Zukunft aussehen könnte, war der Inhalt eines Gesprächs mit dem schwerpunktmäßig in Deutschland und Italien sowie vielen anderen Ländern der Welt tätigen Landschaftsarchitekten Andreas Kipar.
    Zukunftsvision «green cities»?
    Gespräch der Autorin (AF) mit Andreas Kipar (AK)
    AF: Von «green cities» ist überall die Rede. Natur in der Stadt ist zu einem Thema geworden, dem sich keine Stadt mehr verschließen kann. Wie ist es dazu gekommen?
    AK: Das funktionale Grün ist nicht mehr Thema, neu ist die Grüne Stadt-Bewegung. Ein Auslöser war sicherlich die Jahrtausendwende. Ein solcher Epochenwechsel bringt neue Fragen und Themen hervor wie zum Beispiel

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