Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
Nick und erntete Schweigen. Und so nahm er sein Telefon zur Hand und wählte die Nummer, die es ihn zu wählen in den Fingern gejuckt hatte, seit er nach Hause gekommen war. Seine Brüder und sein Dad beobachteten ihn stumm. Schließlich klappte er das Handy zu und sagte: »Walter erwartet mich. Ich fahre nach New York. Sagt Kaylee, wenn sie aufwacht, dass ich so schnell wie möglich zurück sein werde.«
»Ich werde dich begleiten«, erklärte Jake. »Oder lass Chris oder Dad mitkommen, meinetwegen auch Kaylee. Du solltest da nicht allein hingehen.«
»Du weißt so gut wie ich, dass ich das nur allein tun kann. Es ist endlich an der Zeit.« Und damit ging Nick aus dem Haus, stieg insein Auto und machte sich auf die lange Fahrt nach New York.
Das Haus der Winfields war prachtvoll – und erdrückend. Nick kramte in seinem Gedächtnis nach irgendwelchen guten Erinnerungen an dieses Haus, die ihm helfen konnten, die erstickende Wirkung etwas abzumildern. Aber dann fiel ihm ein, dass er nur ein paar Mal in diesem Haus gewesen war, dass in erster Linie das braune Sandsteinhaus in Manhattan sein Zuhause gewesen war, wo ihn all die Kindermädchen und Babysitter, die dafür bezahlt wurden, gehütet hatten.
»Mr Winfield erwartet Sie jetzt.« Der kräftige Security-Typ wollte ihn abtasten. Aber das passte Nick nicht, und kaum hatte ihn der Mann an der Schulter berührt, drehte Nick ihm den Arm auf den Rücken und zwang ihn in die Knie.
»Lassen Sie es gut sein, Josh. Das ist nicht nötig.« Walter stand in der Tür zu seinem Arbeitszimmer. Nick erinnerte sich vage daran, wie er das auch getan hatte, als sie beide jünger gewesen waren, als Walter in imposanter Haltung in dieser Tür gestanden hatte. Als Nick nichts mehr gewollt hatte, als Zutritt in dieses Zimmer zu erhalten, zu seinem Vater und seiner Familie.
Jetzt wurde Nick dieses Recht zuteil, er trat in das Zimmer – und damit betrat er, was sein Leben gewesen wäre.
Aber wäre er den Weg weitergegangen, auf dem er sich befunden hatte, bevor er die Winfields verließ, wenn er weiterhin Autos geklaut und sich in Schwierigkeiten gebracht hätte, dann wäre ihm zweifellos dasselbe Schicksal widerfahren wie seinem Onkel Billy, den man gezwungen hatte, zum Militär zu gehen. Nick wäre genau da gelandet, wo er auch jetzt war. Nur wäre er ein ganz anderer Mensch gewesen.
Scheiß Synchronizität.
Nick wartete, bis Walter die Tür geschlossen hatte, dann wandte er sich seinem leiblichen Vater zu. »Ich will, dass du mich freilässt.«
Walter sah aus, als leide er Schmerzen. »Das habe ich schon vor langer Zeit getan. Ich habe dich mehr verletzt, als ein Vater seinen Sohn je verletzen sollte.«
»Ich will, dass du mich für tot erklärst, in aller Öffentlichkeit und ein für alle Mal. Es ist mir egal, wie du es anstellst. Du kannst behaupten, ich sei im Irak umgekommen oder dass du meine Leiche vor Jahren gefunden, aber nie etwas gesagt hast. Leite alles Nötige in die Wege.«
»Das kann ich nicht.«
»Das bist du mir schuldig.« Nicks Stimme wurde einen Moment lang laut vor Wut, bis er sie wieder dämpfte. »Bitte. Tu es für uns beide. Du weißt, dass es der einzige Weg ist. Es gibt kein Zurück für uns, also lass uns einfach nur nach vorn blicken. Sorge dafür, dass ich nicht dauernd über die Schulter blicken und nach der Presse Ausschau halten muss. Selbst deine anderen Kinder glauben, dass ich tot bin. Jetzt ist die Zeit gekommen, um loszulassen. Ich kann dir nicht vergeben, wie du es dir wünschst. Aber wenn du das tust, dann kann ich mein Leben leben. Das muss dir genügen.«
Walter wandte sich von ihm ab und blickte starr aus dem Fenster. Nick sah, wie die breiten Schultern für einen Moment nach unten sanken, dann drehte er den Kopf weg, weil er dieses Gefühl nicht empfinden wollte, keine Spur davon.
»Ich werde es tun«, sagte Walter endlich, ohne sich umzudrehen. »Gleich morgen früh werde ich eine Pressekonferenz einberufen. Ich werde sagen, Deidre wollte, dass ich mit der Erklärung bis nach ihrem Tod warte. Ich werde dafür sorgen, dass die Presse mir glaubt. Und jetzt geh bitte.«
Nick öffnete den Mund, um etwas zu sagen, um Walter zu danken, aber er konnte es nicht. Erleichterung durchflutete ihn, als er sich umdrehte und das Zimmer und dann das Haus verließ und für immer die Tür hinter sich schloss.
Diesmal hatte er einen anderen Weg genommen, er ging durch die Hintertür, anstatt am Spalier hinabzuklettern und sich dann über den
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