Nea - James erzaehlt
zu einem selbstsichereren Dom genug zu tun.
Also umschiffte ich wieder das Eigentliche – ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn wir uns darauf einigen könnten, es nicht ,lügen‘ zu nennen, das ist so ein hässliches Wort. „Ich denke, Leikos Sklave hat mich neugierig darauf gemacht, wie es sich wohl anfühlt – nicht unbedingt anders übrigens.“
Zu meiner Zufriedenheit sah ich, dass Peter, der immer noch aufrecht saß, langsam nickte. Meine Antwort schien ihm zu genügen.
„Jetzt musst du mir aber auch sagen, warum du nachfragst“, forderte ich ihn auf.
Wieder zögerte er einen Augenblick, doch dieses Mal nicht so lange wie beim letzten Mal. „Irgendwie interessiert es mich auch, wie das wohl ist mit einem Typen – aber gleichzeitig finde ich es ein wenig befremdlich, dass es mich interessiert.“
„Warum?“, fragte ich.
„Ich weiß nicht“, druckste Peter. „Ich wusste nicht, dass ich- Dass ich bisexuell bin.“
Leise lachte ich auf. „Bist du denn bi, weil du dich für Sex mit Männern interessierst?“
Peter sah mich mit krauser Stirn an. „Ich weiß nicht-“
„Oder bist du erst dann bi, wenn du Sex mit einem anderen Kerl hattest?“
Er antwortete nicht.
Ich fuhr fort: „Oder bist du vielleicht erst dann bi, wenn du mit genauso vielen Männern wie Frauen gevögelt hast?“
„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du mich gerade nicht ernst nimmst“, sagte Peter mit besorgter Stimme.
„Nein, keine Sorge, ganz im Gegenteil!“, lachte ich. „Ich versuche nur, herauszufinden, was bi sein soll – ich weiß es nämlich selbst nicht. Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob ich jetzt bi bin, nachdem ich einen Typen genommen habe, obwohl ich Frauen immer noch eindeutig interessanter finde. Aber ich weiß auch nicht, ob es so relevant ist, alles sofort krampfhaft bezeichnen zu müssen.“
„Das sagst du so leicht“, meinte Peter nun. „Das Meiste, was wir tun, funktioniert doch gar nicht ohne die Unterscheidung von unterwürfig und dominant!“
„Da ist natürlich auch etwas dran.“ Ich kratzte mich am Kinn. „Hilft es dir denn, jede einzelne deiner sexuellen Präferenzen und Tendenzen zu benennen?“
Wortlos zuckte Peter mit den Schultern.
„Falls es dir hilft, kann ich dich ab jetzt gern Bi-Peter nennen“, kicherte ich.
Endlich löste sich seine nachdenkliche Mimik und er ließ sich lachend neben mich ins Gras sinken. „Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, ob es mir hilft oder nicht, wenn ich mich als bi bezeichne – aber es hilft, ein Wort dafür zu haben, um darüber reden zu können. Mir ist nicht einmal klar, ob ich wirklich Lust darauf habe, einen anderen Kerl zu ficken.“
Seine offene Wortwahl und plötzliche Redseligkeit überraschte mich; scheinbar hatte er sich endlich entspannt.
„Ich glaube, ich hätte wirklich Lust darauf, mir eine Sub zu teilen – am besten mit dir“, fuhr er fort. „Aber damit meine ich jetzt keine Lehrstunde, in der du daneben stehst wie letztens mit Robin. Ich will einfach nur eine ruhige Session mit zwei gleichberechtigten Kerlen. Vielleicht weiß ich danach ja mehr, selbst wenn mir plötzlich klar wird, dass ich nur neugierig war.“
„Klingt ja fast schon dominant!“, scherzte ich.
Freundschaftlich boxte Peter mir auf den Oberarm, dann fügte er etwas leiser hinzu: „Und vielleicht hilft es mir ja dabei, die ganze Geschichte mit Lynn und den anderen Doms zu vergessen. Das war mir doch schon sehr peinlich.“
„Muss es aber nicht“, beschwichtigte ich. „Ich bin mir sicher, dass Sam dich immer noch für deine Selbstbeherrschung bewundert.“
Während Peter leise lachte, fiel mir plötzlich etwas ein. Ich richtete mich auf und sagte: „Ich glaube, ich hatte gerade eine sehr gute Idee.“
„Sie wünschen, Sir?“
Wie üblich hatte ich nicht lange auf Fiona warten müssen, nachdem ich geklingelt hatte.
„Setz’ dich, meine Liebe“, forderte ich sie auf.
Sie knickste und nahm auf dem Zweiersofa Platz, auf das ich deutete. Ihre klugen Augen fixierten mich und ich wusste genau, dass es in ihrem Kopf gerade arbeitete – sie fragte sich, warum ich sie hatte kommen lassen und was ich mit ihr vorhatte. Ich genoss es, sie hinzuhalten und streifte noch einige Schritte langsam durch das Zimmer.
„Ich freue mich ja wirklich jedes Mal, wenn ich einen Brief von dir finde“, begann ich.
„Das ist meine Absicht, Sir.“
„Noch besser als dein Stil gefallen mir allerdings deine Andeutungen, was du dir sexuell von mir
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