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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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das gerade gesagt?«, entgegnete Sniper.
    Die alte Kriegsdrohne hatte sich in ein Amalgam aus verbeulter Prador-Drohne und außen aufgesetzter, kopfloser Aluminium-Languste verwandelt, mit dem Innenleben des Pradors verbunden durch eine Fontäne aus optischen Kabeln, die durch den Riss verliefen.
    Sniper fuhr fort: »Ein verstreutes und schwierigeres Ziel, meine Fresse! Dieser Prador spielt mit euch. Obgleich es den Anschein hat, als könntet ihr ein bisschen Schaden anrichten, weiß er, dass damit auch die Gefahr sinkt, mit irgendwas anderem konfrontiert zu werden. Ansonsten wärt ihr alle längst Schrott.«
    »Und was schlägst du vor?«, fragte Zwölf.
    »Ich schlage gar nichts vor. Ich sage euch, dass ein gestreuter Angriff keine Wirkung auf diese Panzerung zeigen wird. Ihr müsst geballt zuschlagen und euch auf nur einen Punkt konzentrieren. Sucht euch eine verwundbare Stelle aus: ein Sensorenbündel oder ein Schubtriebwerk. Los!«
    Zwölf beugte sich Snipers Erfahrung, und beim erneuten Ansturm auf das Raumschiff brach die Formation auf. Die Drohnen flogen im Zickzack, während Lasergeschütze mit gelassener Gleichgültigkeit nach ihnen tasteten.
    »Sieben bis Zehn: Konzentriert alles, was ihr habt, auf dieses Backbordtriebwerk«, sendete Sniper. »Eins und Zwei: Sobald sie es getroffen haben, greift ihr den Backbordlaser mit euren elektromagnetischen Geschützen an. Zwölf, du hast nur einen geologischen Laser – weshalb zum Teufel bist du überhaupt hier?«
    »Zur Ablenkung?«, schlug Zwölf vor.
    »Yeah, wenn du möchtest«, sagte Sniper.
    »Wohin fliegst du denn?«, wollte Zwölf wissen, als sie bemerkte, dass sich Sniper an den Himmel zurückzog.
    »Mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin schneller zurück, als du ahnst. Oder genauer, ehe unser Freund in diesem Schiffes ahnt.«
    Die SKIs fegten über den Zerstörer hinweg, und ihre Raketen verteilten sich wie ein Mückenschwarm ringsherum. Das alles wirkte ungezielt, bis die Wolke sich plötzlich am Heck des Zerstörers ballte. Das Donnern der Explosionen dort setzte sich eine Zeit lang fort, und das Gehäuse des Triebwerks glühte hell auf. Der Zerstörer kippte, als hätte ihm die Hand eines Riesen einen Schlag ins Heck versetzt, aber er korrigierte die Flugbahn rasch. Kurz darauf blitzte Purpurfeuer auf, und ein Vorsprung am Bug des Prador-Schiffes wurde schwarz und brach auf. Sofort zuckte eine leuchtende grüne Linie vom Zerstörer hoch, und etwas vor ihm tanzte, flackerte und wurde zu einer Staubspur am Himmel.
    »Das war Sieben«, sagte Zwei.
    »Ein Partikelstrahl«, stellte Neun fest – und rief dann: »EM-Geschosse!«
    Zwölf flog über das Schiff hinweg und durchquerte dabei eine Feuerwand. Sie selbst konnte nichts tun: Ihr kleiner geologischer Laser hätte selbst, wenn er funktionsfähig gewesen wäre, diese Prador-Panzerung nicht ankratzen können. Bei der Durchquerung der Flammenwand schloss Zwölf ihre Herzmuschelschale und trudelte durch die Luft, denn die elektromagnetischen Impulse hämmerten ihre Antischwerkraft-Steuerung aus jeder Synchronisation. Als sie im letzten Augenblick die Bahn korrigierte, stellte sie fest, dass der Prallschaum in ihrem Inneren schmolz und das Gehäuse des Mikromeilers Haarrisse entwickelte.
    »Hüter, nimm mich auf!«, sendete sie und beschleunigte auf die nächste Geschützkuppel zu. Eine Partikelkanone blitzte, so dass nur noch eine metallische Dampfwolke auf dem Schiff einschlug.
    »Sniper, was jetzt?«, erkundigte sich Zwei, die abschwenkte und dabei miterlebte, wie Neun einem Schnittpunkt von drei oder mehr Lasergeschützen zu entkommen versuchte, aber verzogen wurde und mitten in der Luft schmolz.
    »Feuert weiter auf das Schiff«, befahl Sniper, dessen Signal durch die inzwischen große Distanz einen Hall aufwies.
    Begleitet von einem Maschinengewehrknattern wendeten die überlebenden SKIs und griffen erneut an.
    »Wo steckst du eigentlich?«, fragte Zwei, während sie die Magazine ihrer elektromagnetischen Kanone entleerte, unmittelbar vor dem Start ihrer restlichen Raketenmunition.
    Von der alten Kriegsdrohne kam keine Antwort.
    Mit einem Fragment seines Bewusstseins verfolgte der Hüter die Schlacht. Ein großer Teil seiner Wahrnehmung lief über SKI 11, die eine stationäre Position über der Insel wahrte. Über die Sensoren dieser Drohne sah er zu, wie Sniper die Schale der Prador-Drohne immer höher führte, aus der Atmosphäre heraus; und da der Hüter wusste, wie effektiv Snipers ballistische

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