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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Ruderboots ins Meer gezogen. Boris zielte mit der Deckskanone und feuerte und hatte das Vergnügen, zwei Gestalten von der Cohorn kippen zu sehen.
    Goss feuerte jetzt ihre Patronen auf das heranfahrende Schiff. Dann wurden jedoch alle an Bord der Ahab rückwärts geschleudert, als etwas unter ihnen krachte und Gischt die Sicht trübte. Boris blickte über die Bordwand auf das in den Rumpf gepustete Loch direkt über der Wasserlinie und die dahinter tobenden Brände.
    »Wir werden sinken«, sagte er zu Roach.
    Der kleine Mann wirkte einfach nur wütend, während er auf die Gestalten zielte, die man auf dem gegnerischen Schiff sehen konnte. Boris nahm eine weitere Papierpatrone zur Hand, wich dann aber von der Kanone zurück, als sie plötzlich qualmte.
    »Häh?«, lautete sein brillanter Kommentar, als Wärmespektren am Lauf entlang züngelten, der dann blau aufschimmerte und schließlich zu leuchten begann. Abrupt wurde Boris klar, dass entweder ein Laser oder eine Art Induktionswaffe auf die Kanone gerichtet sein musste. Er duckte sich zur gleichen Zeit wie Goss, und sie schob ihm die zweite Schrotflinte zu. Roach hockte inzwischen neben ihm und hielt die Pistole im Anschlag, einen gefährlich verschwörerischen Ausdruck im Gesicht.
    »Sie spielen nur mit uns«, sagte er. »Im Grunde sind wir erledigt.« Durchs Quergeländer brüllte er zum Hauptdeck hinunter: »Scart! Gollow! Schneidet das Boot frei und schafft die übrigen Leute rein!«
    »Aber Sir!«
    »Mach verdammt noch mal, was dir gesagt wird! Denkst du vielleicht, du könntest mit diesem Knüppel gegen sie antreten?«
    Boris blickte hinunter und sah, dass Roachs Anweisungen befolgt wurden. Zwei der Junioren versuchten an der durchsackenden Reling, das Ruderboot loszubinden. Irgendeine Waffe erzielte einen Treffer weiter entfernt, und eine Laterne ging zu Boden und verspritzte Feuer auf dem Deck. Ein dritter Matrose schloss sich den zweien am Ruderboot an und hackte mit dem Messer auf die Taue ein. Das war Gollow, und Boris empfand einen unerklärlichen Stolz. Das Beiboot schlug im Meer auf, und die Leute auf dem unteren Deck kletterten ihm rasch nach. Goss stand inzwischen aufrecht, einen wilden Ausdruck im Gesicht, während sie Deckungsfeuer gab.
    »Goss! Runter mit dir!«, brüllte Boris.
    Sie stolperte rückwärts und starrte auf das qualmende Loch unter ihren Brüsten.
    »Scheiße«, sagte sie – und detonierte in zwei Hälften.
    Boris stand brüllend auf und feuerte auf das Schiff, das inzwischen herumschwenkte, um längsseits zu gehen; dann ballerte er auf die Gestalten los, die zu ihnen herübersprangen. Eine von ihnen war dieser verdammte Riesenprill!
    Etwas traf Boris mitten in den Bauch, so dass er rückwärts stolperte. Er spürte, wie das Ding am Rücken wieder austrat und klappernd aufs Deck fiel. Sowohl er als auch Roach starrten den kleinen schwarzen Zylinder an, kurz bevor er explodierte. Die Detonation schleuderte Boris über die Reling, und er fand sich an der Bordwand hängend wieder. Roach, der an den Rest der Reling geworfen worden war, rappelte sich auf und streckte die Hand aus, um Boris am Kragen zu packen. Er wollte ihn gerade wieder heraufziehen, als sich eine riesige gepanzerte Klaue um seinen Arm schloss und ihm etwas Kaltes und Metallisches an den Hinterkopf gedrückt wurde.
    »Scheiße«, sagte er – genau wie es Goss getan hatte.
     
    Die Klaue schloss sich und erzeugte dabei ein Geräusch wie von einem Küchenmesser, das eine Karotte durchschnitt. Roach schrie gellend auf, als seine Knochen zersplitterten und die Muskulatur durchgetrennt wurde. Die Hand erschlaffte, und Boris schrie auf und stürzte ins Meer. Dann drehten handähnliche Dinge Roach mit eisernem Griff herum und schleuderten ihn zur Seite. Eine Sekunde lang glaubte er, er würde ebenfalls im Meer landen, aber stattdessen prallte er so heftig auf das Hauptdeck, dass er kurz wieder hochgeschleudert wurde. Dann packte ihn jemand und warf ihn an den Großmast. Er rutschte daran herunter und wartete auf den tödlichen Schuss. Aber der kam nicht.
    »Oh, sieh nur!«, höhnte jemand. »Sie flüchten.«
    Roach drehte den Kopf und erkannte matt die Silhouette des Beiboots draußen auf dem schimmernden Meer. Der Prador ragte jetzt über ihm auf, trat vor und schwenkte in einer der Hauptklauen eine Waffe. Das Objekt war lang, wirkte schwer und wurde gespeist von Schläuchen und Kabeln aus einem Tornister, der an den Unterbauch der Kreatur geschnallt war. Ein Rauschen und

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