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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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deshalb nur angelehnt hatte. Es gab eine Chance für sie: Sie musste Gary den Rücken zuwenden, die Tür aufreißen, aus dem Raum stürmen, die Tür zuschlagen und um ihr Leben rennen. Es war riskant – aber möglicherweise weniger riskant, als mit Gary im gleichen Zimmer zu bleiben und darauf zu warten, dass er entschied, ob er sie töten oder anderweitig überzeugen wollte, ihren Mund zu halten.
    Kate verlagerte das Gewicht auf ihr linkes Bein und machte sich bereit, aus dem Zimmer zu stürzen, als ihr die Entscheidung abgenommen wurde.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und Jon erschien.
    »Himmel«, sagte Gary, »jetzt müssen wir uns einen Doppelunfall überlegen. Oxford ist wirklich zu einem gefährlichen Pflaster geworden … Und streicht den Gedanken, mich überrumpeln zu wollen«, fuhr er deutlich weniger scherzhaft fort. »Einer von euch wäre tot, ehe ihr auch nur in Reichweite der Waffe kommt.«
    Jetzt blockiert Jon auch noch meinen Fluchtweg, dachte Kate. Und ich kann mir nicht denken, dass er davonläuft, wenn er mich hier zurücklassen müsste.
    »Mach bitte die Tür zu, Jon«, forderte Gary ihn auf.
    Jon tat wie geheißen, und dieses Mal hörte Kate das schwere, metallische Klacken der Tür, die nun wirklich geschlossen war.
    »Ich möchte, dass ihr beide von der Tür weggeht und euch voneinander entfernt«, forderte Gary. »Es wird wohl ein wenig länger dauern als ursprünglich geplant«, fuhr er an Susie gewandt fort. »Willst du gleich nach London aufbrechen? Freddie fragt sich bestimmt schon, wo du bleibst.«
    »Und du?«
    »Ich komme in ein, zwei Stunden nach.«
    Susie brauchte nur wenige Sekunden, ihre bereitliegende Wäsche in den Koffer zu packen, ihn zu schließen, ihren Mantel überzuwerfen und nach der Tüte mit dem Spielzeug zu greifen. Forsch ging sie zwischen Kate und Jon hindurch zur Tür und öffnete sie.
    »Was …« Susies Stimme klang unnatürlich schrill.
    Gleichzeitig fiel sie rückwärts ins Zimmer. Der Koffer schlug auf den Boden. Kinderspielzeug wurde auf dem Teppich verstreut. Eine in Jeans gekleidete Gestalt umklammerte Susies Knie und hielt die junge Frau fest am Boden.
    »Blake!«, rief Kate.
    »Gary!«, schrie Susie aus ihrer unbequemen Stellung am Boden.
    Ein dumpfes Geräusch und ein schriller Schmerzensschrei folgten. Mehrere Körper wanden sich am Boden.
    Sekunden später hatte Jon die Pistole in der Hand, Gary saß mit starr auf die Mündung gerichtetem Blick auf einem der Sessel, und Kate saß auf Susie, um sie am Boden zu halten. Mit der freien Hand wählte Jon die Nummer der Polizei und forderte einen Krankenwagen an.
    Blake saß mit dem Rücken an den zweiten Sessel gelehnt auf dem Boden. Er war sehr bleich und blickte mit überraschtem Gesicht auf seinen Jackenärmel, der sich allmählich mit Blut vollsaugte.
    Die Sirene des Krankenwagens entfernte sich langsam im Nieselregen, und das Blaulicht der Einsatzfahrzeuge der Polizei verschwand um die Ecke. Kate und Jon standen auf dem Bürgersteig vor dem Hotel.
    »Nur noch eins«, sagte Kate und blickte Jon an.
    »Ja?«
    »Was glaubst du, auf wen Gary gezielt hat?«
    Jon sah sie nur schweigend an.
    Kate nickte. »Ich glaube auch, dass er Susie erschießen wollte.«
    »Dumm für Blake, dass er im Weg stand.«
    »Und Susie hatte Glück, dass Gary ein derart schlechter Schütze ist.«

Kapitel 33
     
    Am nächsten Morgen war Kate nicht in der Lage, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Noch immer drehten sich ihre Gedanken um Susie Browne, und sie war dankbar, als das Klingeln des Telefons sie aus ihrer Betäubung riss.
    »Ich habe gehört, dass du dich in einer ziemlich gefährlichen Lage befunden hast«, sagte George Dolby.
    »Allmählich beruhige ich mich wieder.«
    »Wie wäre es mit einem gemeinsamen Mittagessen? Du könntest mir bei einer Hähnchenpastete und einem Glas Wein von deinem Abenteuer berichten.«
    »Ich muss noch eine Menge Arbeit nachholen, George. Ich glaube, das Essen sollten wir um eine oder zwei Wochen verschieben.«
    »Verstehe.« Er klang enttäuscht.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, überlegte Kate, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ein Mittagessen hätte sie in ihrer Arbeit sicher nicht allzu weit zurückgeworfen. Und in ihrer Lebensplanung schon gar nicht.
     
    Etwas später an diesem Tag fuhr sie ins Krankenhaus, um Blake zu besuchen. Er war zwar immer noch sehr blass, saß aber mit seinem Arm in einer Schlinge aufrecht im Bett. Neben ihm saß eine gut aussehende Frau mit besorgtem

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