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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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sagte sie. Kate folgte ihr zögernd in ein schwarz und zinnoberrot gestaltetes Zimmer, dessen Wände ebenfalls aus freiliegendem Backstein bestanden und dessen Fenster mit schweren Eisenstangen vergittert war. Noch in der Tür blieb sie stehen. Es widerstrebte ihr, das satte Klacken der ins Schloss fallenden Tür hören zu müssen.
    »Die Zimmer waren früher Gefängniszellen«, erklärte Susie. »Dieser Raum wurde zum Schlafzimmer, die Nebenzelle ist jetzt das Bad.«
    Susie war im Begriff zu packen. Im offenen Koffer lagen ordentlich gefaltete Kleidungsstücke, auf dem Bett stapelte sich akkurat aufeinandergelegte Unterwäsche. Auf dem Tisch stand eine Tasche mit Geschenken für Freddie. Eine leere Plastiktüte mit dem Aufdruck einer Spielwarenhandlung war zu einem Knoten geschlungen worden. Auf dem Nachttisch lag ein aufgeschlagenes Buch über Marketingstrategien, das ausgesprochen langweilig aussah.
    »Du hast mich gerade noch erwischt«, sagte Susie. »In zehn Minuten wäre ich auf dem Weg nach London gewesen, um noch rechtzeitig zu Freddies Gutenachtgeschichte zu Hause zu sein.« Sie warf einen Blick auf die Uhr und runzelte die Stirn. »Was kann ich für dich tun, Kate? Ich muss wirklich gleich fahren.«
    »Wenn du eine halbe Stunde später fährst, umgehst du die Feierabendstaus. Du wirst garantiert keine Zeit verlieren.«
    »Tatsächlich?« Aus Susies Stimme klang eine Spur Ungeduld, doch sie setzte sich in einen der Sessel und forderte Kate mit einer Handbewegung auf, es ihr nachzutun. Kates Schritte machten auf dem dicken Teppich keinerlei Geräusch.
    »Wer kümmert sich um Freddie? Ein Kindermädchen?«
    »Aber nein. Gary ist bei ihm. Wir versuchen so viel Zeit wie möglich mit unserem Sohn zu verbringen. Um was genau geht es, Kate?«
    »Ich hatte gehofft, du könntest eine Meinungsverschiedenheit aufklären, die ich mit Jon wegen deines Autos hatte«, begann Kate und beobachtete Susies Gesicht ganz genau. Die Andeutung eines Gefühls, das vielleicht Angst war, huschte über ihre Züge. Allerdings konnte es ebenso gut Ärger sein. »Als du und Gary vor zwei Wochen nach Oxford gekommen seid, seid ihr da einen Jeep oder einen Landrover gefahren?«
    »Warum um alles in der Welt willst du das wissen?« Kein Zweifel, Susie ärgerte sich. Aber da war auch ein Anflug von Unbehagen. »Bist du nur gekommen, um mir eine derart dumme Frage zu stellen? Das hätten wir doch am Telefon klären können.«
    Kate entgegnete nichts; sie wartete auf eine Antwort. »Ich glaube, es war der Jeep«, sagte Susie ungeduldig. »Der Overland.«
    »Aber jetzt fährst du einen Landrover, richtig?«
    »Ja und? Du weißt doch, dass wir zwei Autos besitzen.«
    »Ja, den Jeep und den Toyota. Das hat Gary mir erzählt. Mich interessiert einfach nur, warum ihr den Jeep loswerden wolltet.«
    »Ich denke, das geht dich überhaupt nichts an.« Susie runzelte die Stirn.
    »Sei bitte nachsichtig mit mir«, sagte Kate. »Es geht doch nur darum, eine Meinungsverschiedenheit zwischen Jon und mir beizulegen.«
    »Wenn du es ganz genau wissen willst: Wir hatten einen kleinen Unfall.«
    Es war nicht die gleiche Geschichte, die Gary Jon vor kaum einer Stunde aufgetischt hatte.
    »Wie ärgerlich. Was ist passiert?«
    »Ich bin bei miserablem Wetter zu schnell gefahren, habe eine Kurve nicht richtig genommen und bin gegen einen Baum geschliddert.«
    Fast überzeugend, dachte Kate. Aber zu einstudiert, um echt zu wirken.
    »Du hast dich hoffentlich nicht verletzt?«
    »Nein, ich habe Glück gehabt.«
    Kate fiel auf, dass Susie nicht mehr von »wir« sprach.
    »Wann war das?«, erkundigte sie sich.
    »Warum stellst du all diese Fragen?« Susies Stimme klang schriller als zuvor. Ihre schiefergrauen Augen wichen Kate aus und blickten auf die Tasche mit dem Spielzeug für Freddie. Kate fiel erneut die zu einem Knoten gebundene leere Plastiktüte auf. Und dann fiel ihr ein, wo sie so etwas schon einmal gesehen hatte. So ruhig wie möglich stand sie auf und ging zur Tür hinüber. Sie wollte vermeiden, dass Susie ihr den einzig möglichen Fluchtweg abschnitt.
    »Du bist nicht gegen einen Baum gefahren, nicht wahr, Susie?«
    »Aber selbstverständlich! Worauf willst du hinaus?«
    »Und du warst die ganze Woche hier in Oxford, richtig?«
    »Was ist los mit dir?«
    »Ich finde es merkwürdig, dass während deines Aufenthalts in Oxford zwei Menschen getötet wurden.«
    »Ich kannte sie ja nicht einmal!«
    »Aber sicher kanntest du sie. Du hast sie getroffen und mit

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