Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
wissen.
    Abrexar nickte. „Ob die Verbindung selbst dafür verantwortlich ist, weiß ich nicht, aber fest steht, dass alle Drachengefährten deutlich an Stärke und Macht gewinnen, sobald sie ihre Partnerin gefunden haben und das Band geknüpft wird. Du wirst sogar noch stärker werden bis eure Verbindung vollständig ist.“
    Victoria legte den Kopf schief und sah von einem zum anderen. „Und wie ist das so mit der Stärke bei euch Drachen?“ Sie grinste Abrexar an und schob hinterher: „Bei Ihrer Ankunft habe ich bemerkt, dass Ihre Aura um ein vielfaches mächtiger ist als die von Lenir.“
    Jetzt grinste auch der Abrexar. „Du hast wirklich eine gute Auffassungsgabe, Victoria. Also, jeder Drache hat seine ganz spezifische magische Stärke. Das ist wie mit der körperlichen Stärke bei euch Menschen: der eine ist kräftiger, der andere ist schwächer. Aber im Gegensatz zur körperlichen Kraft, die ja nun mal ab einem gewissen Alter wieder nachlässt, steigt die magische Stärke mit zunehmendem Alter und zunehmender Erfahrung deutlich an. Ein Drache, der so lange gelebt hat wie ich, kann es in der Regel problemlos mit sechs oder sieben Jungdrachen wie Lenir aufnehmen, selbst wenn der für einen Drachen seines Alters zu den stärkeren zählt. Natürlich gibt es dann auch noch Unterschiede zwischen den verschiedenen Drachenrassen. Die Roten sind mit Abstand die mächtigsten, gerade was das Kämpfen angeht – allerdings werden sie nicht halb so alt wie wir Schwarzen, was sich wieder auf ihre magische Stärke auswirkt. Je nach Alter würde ich auch mit einem oder zweien von ihnen klar kommen.“
    Victoria nickte nachdenklich und fragte dann: „Und wie stark ist Jaromir jetzt? Ich meine, er hat Lenni im Kampf deutlich geschlagen.“
    Der Mentor lächelte seinen ehemaligen Schüler an und bemerkte trocken: „Das frage ich mich auch schon seit meiner Ankunft!“ Dann grinste er herausfordernd. „Na, wie sieht es aus, Jaro? Messen wir unsere Kräfte?“
    Sofort hatte Victoria wieder Bilder des magischen Kampfes von Lenir und Jaromir im Kopf und zog besorgt die Stirn in Falten, doch Jaromir beruhigte sie: „Nein Vici, wir müssen nicht kämpfen. Kräftemessen mit einem Übungskampf macht eigentlich nur der Lenni, eben weil er Wettkämpfe über alles liebt. Das geht aber auch anders: mit einer Art astralem Armdrücken. Wir erschaffen einen kleinen magischen Schild und den drücken wir dann gegen den Schild unseres Gegners.“
    Dann grinste er seinen Mentor an. „Also gut alter Meister, aber lass uns in mein Schlafzimmer gehen. Dort ist mehr Platz.“
    Victoria war irritiert. „Aber wieso das denn? Der Salon ist doch riesig!“
    Abrexar lächelte vergnügt. „Wenn wir in Menschengestalt die Kräfte messen würden, würde er auch reichen. Aber das vollständige Potenzial eines Drachens zeigt sich nur in seiner wahren Gestalt. Außerdem macht es dann auch viel mehr Spaß!“, fügte er augenzwinkernd hinzu.
    Also gingen sie ins Schlafzimmer. Jaromir und sein Mentor stellten sich an gegenüberliegenden Seiten des beheizten Bodenmosaiks auf und verwandelten sich in einer fließenden Bewegung in elegante tiefschwarze Himmelsechsen.
    Victoria stellte erstaunt fest, dass Abrexar auch in Drachengestalt keine Anzeichen für irgendwelche Veränderungen oder gar Gebrechen des Alters zeigte. Ganz im Gegenteil: seine matten Schuppen verschlangen das Licht genau wie die von Jaromir und sein Körper strotzte nur so vor Kraft.
    Sie hörte Jaromirs amüsierte Stimme: „Das ist so bei uns Drachen. Die Magie schützt uns vor den kleineren Gebrechen des Alters. Selbst ein Drache wie Abrexar, der mit seinen fast tausend Jahren schon am Ende seiner Lebensspanne steht, ist absolut fit. Aber sterben müssen wir trotzdem irgendwann. Wenn die Zeit dafür gekommen ist, gehen wir in die Nebelsphäre. Du wirst also niemals einen offensichtlich alten und hinfälligen Drachen sehen.“
    Victoria lächelte ebenfalls. „Ihr Drachen seid schon ein merkwürdiges Volk.“
    Dann zog sie sich aufs Himmelbett zurück. Von hier aus konnte sie das Spektakel prima überblicken und kam den beiden trotzdem nicht in die Quere.
    „Bist du bereit, Jaro?“, fragte der Mentor, sein Schüler nickte und dann ging es los.
    Anscheinend erschufen die beiden jetzt die Schilde, aber Victoria konnte nichts sehen. Sie erinnerte sich an den Zauber, womit Jaromir bei seinem Kampf mit Lenir die magischen Auren schillernd wie Seifenblasen sichtbar gemacht hatte.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher