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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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bescheuertes Grinsen im Gesicht. Ich kann doch nicht die ganze Zeit mathematische Beweise lesen, um wieder runter zu kommen!“
    Und tatsächlich bemerkte J genau in diesem Moment: „Entweder muss ich mir meine Aufmunterungsmethode vom vorletzten Wochenende patentieren lassen oder meine hübsche Mitbewohnerin ist verliebt…“
    Victoria schloss kurz die Augen und überlegte, ob sie alles abstreiten sollte, aber das wäre wohl kaum glaubwürdig. Das könnte sie vielleicht bei Felix machen, aber J kannte sie einfach zu gut.
    Sie grinste schief. „Ich fürchte, du hast recht.“
    Er lächelte strahlend. „Und wer ist der Glückspilz? Kenne ich ihn? Ich habe mich diesmal extra zurückgehalten, dich mit der Männerwelt in Kontakt zu bringen.“
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf: „Nein J, diesmal bist du wirklich nicht schuld. Ich habe ihn an der Uni kennengelernt.“
    J beobachteten sie genau, als er fragte: „Und weiß dein Kommilitone schon von seinem Glück?“
    Sie lachte verlegen. Sollte sie J erzählen, dass es sich nicht um einen Studenten handelte? Er würde es ohnehin in Kürze herausfinden. J hatte die seltene Gabe, den Menschen ihre Geheimnisse an der Nasenspitze anzusehen und dann ganz schnell herauszukriegen, was sie lieber verbergen wollten.
    „Es wäre interessant, wenn Falk eine Klausur schreiben würde und J als Aufsicht eingeteilt wäre“ , schweifte ihre Gedanken ab. Sie wusste wirklich nicht, wer da gewinnen würde und ihr Grinsen wurde breiter.
    J blickte sie erwartungsvoll an, als sie ihn ansah. Er wartete auf eine Antwort. Victoria seufzte und entschied sich für die Wahrheit.
    „Genau genommen ist es keiner meiner Kommilitonen“, klärte sie J auf.
    J tat entsetzt. „Vici, doch nicht etwa der Hausmeister oder einer seiner Gesellen?!“
    Sie lachte. „Nein, J. Viel schlimmer!“
    „Oh Mist, dann kann es nur ein Professor sein. Das wird kompliziert…“
    Victoria guckte grimmig. „Wird es nicht. Ich habe nicht vor, mit ihm etwas anzufangen. Mann J, er ist mein Professor!!“
    Aber schließlich schlich sich ein gequältes Lächeln in ihr Gesicht und sie sagte leise: „Ich weiß nur noch nicht, wie ich das hinkriegen soll…“
    J zog eine Augenbraue hoch. „So schlimm ist es schon?“
    Sie nickte verzweifelt. „Es ist sogar noch schlimmer. Gestern musste ich vor der Stochastikübung DREI Beweise lesen, um wieder runter zu kommen!“
    J schien bestürzt. „Drei! Das ist für dich ja wirklich viel.“
    Dann lachte er. „Und wie lange hat es gewirkt?“
    Victoria grinste schief. „Nicht lange genug. Nach der Übung meinte Kerstin, dass ich ja erstaunlich schnell über Mark hinweggekommen sei und da konnte ich nur denken: «Wer ist denn überhaupt Mark?»“
    J schaute sie an und fragte ruhig: „Es hat dich voll erwischt, oder?“
    Sie nickte und ihr kamen fast die Tränen. „Gleich am Montag vor seiner Vorlesung hat es mich fast umgehauen. Erst dachte ich noch, ich sei nur völlig überreizt wegen der Geschichte mit Mark, aber dann wurde es jedes Mal schlimmer, wenn ich ihn sah!“
    „Das hört sich aber ganz schön nach der großen Liebe auf den ersten Blick an“, sagte ihr Mitbewohner mit ernster Miene.
    Sie antwortete gequält: „Aber J, ich will das doch gar nicht!“
    „Ich kann dir versichern, Prinzessin, dass du danach nicht gefragt wirst. Wenn es passieren soll, dann passiert es.“
    Victoria zog trotzig die Augenbrauen zusammen und über ihrer Nase bildete sich eine Furche. „Ich glaube nicht an das Schicksal! Und auch nicht an die große Liebe auf den ersten Blick. Das ist doch alles Quatsch!“ Sie rollte ungeduldig mit den Augen und stöhnte angenervt.
    Nun grinste J wieder. „Und doch sitzt du hier am Frühstückstisch, stocherst lustlos in diesen köstlichen Rühreiern – vielen Dank noch mal dafür – und bist über beide Ohren verliebt, so dass du aus jedem Knopfloch Glück verströmst!“
    Ohne es zu wollen, musste sie wieder lächeln und sagte nur schwach: „Aber er ist immer noch mein Professor!“
    „Na und? Das Schicksal interessiert sich nicht dafür, welche Rolle wir gerade spielen! Und ganz ehrlich: Du bist nicht die erste Studentin, die sich in ihren Professor verliebt.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Aber das endet doch auch wieder nur mit Tränen. Außerdem ist er wirklich ein toller Professor und ich möchte auch noch den Aufbaukurs im nächsten Semester bei ihm besuchen.“
    J stutzte kurz und brach dann in schallendes Gelächter aus.

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