Nebelsphäre - haltlos (German Edition)
inständig.
Krann fluchte angenervt: „Verdammt noch mal Cobar, wo bleibst du? Die zwei hier sind zäher als gedacht. Mach hinne und hilf uns hier!“
Daraufhin intensivierte Cobar seine Bemühungen noch.
Victoria versuchte alles andere auszublenden und eins mit dem Schutzschild zu werden. Nach vier weiteren schnellen und aggressiven Angriffen war sie jedoch am Ende ihrer Kräfte. „Lenir, ich kann nicht mehr!“
Der Rote hatte seine Schilde mittlerweile vollständig fallen gelassen und konzentrierte sich nur noch auf den Angriff. Er wurde immer wütender und feuerte wie wild auf sie.
Lenir versuchte seine Reiterin aufzumuntern. „Halte durch Victoria. Du machst das super!“
Er wusste, dass ein Angriff von ihrer Seite Cobar voll treffen würde, da der mit so etwas überhaupt nicht rechnete. Allerdings konnte Lenir mit seinem eigenen Feuer kaum Schaden bei dem Soldaten anrichten. Es wäre nicht lästiger als ein Bienenstich für Cobar.
Über die Geistesverbindung hatte Victoria Lenirs Überlegungen mitbekommen. Während sie verzweifelt versuchte, den Schild erneut zu verstärken, wünschte sie sich mutlos, Lenir hätte die Feuerkraft des Roten – das sollte für eine ernsthafte Verletzung ja wohl reichen.
Lenir lachte bitter. „Natürlich würde das reichen, aber so viel Kraft habe ich nun mal nicht und er wird sich kaum selbst abschießen…“
Bei den letzten Worten war Victoria wie elektrisiert. „Gib mir die Kontrolle über den Schirm und verstärke du ihn!“ , rief sie aufgeregt.
Lenir ließ erstaunt los und tat wie ihm geheißen.
Victoria veränderte die Form des Schildes.
Cobar hatte sich direkt vor ihnen aufgebaut und sammelte schon wieder Energie aus der Umgebung. Diesmal beängstigend viel.
Sie wandte sich an Lenir: „Egal was passiert – weiche beim nächsten Schuss nicht aus!“
Ihr Freund war irritiert und wurde sichtlich nervös, als ihm klar wurde, dass Cobar in wenigen Sekunden erneut feuern würde.
Victoria war fast fertig. „Lenir! Leite alle Energie in den vorderen Bereich – JETZT!“
„Verdammt Victoria, was hast du vor?!“ , dachte Lenir panisch, aber tat dennoch, was sie ihm sagte und das gerade noch rechtzeitig, denn Cobar griff an.
Lenir hatte sich getäuscht.
Cobar konnte doch stärker feuern.
Lenir war darauf gefasst, beim nächsten Atemzug im magischen Feuer des Gegners zu verbrennen. Doch kampflos aufgeben, das würde er nicht. Er presste alles an Energie in den vorderen Schild, was ging und dann war Cobars Salve auch schon da.
Victoria hielt den Atem an.
Sie hatten den vorderen Schild zu einer Art riesigen Schüssel mit Öffnung Richtung Cobar umgeformt, ohne zu wissen, ob ihr Plan aufgehen würde.
Das Feuer erreichte sie in dieser Sekunde. Mit einer gewissen Gleichgültigkeit dachte Victoria: „Es ist eigentlich auch egal, wenn es nicht klappt. Wir hätten die nächsten Angriffe sowieso nicht überlebt.“
Dann verlangsamte sich die Zeit, wie schon damals in der Ostseehalle.
Sie spürte Jaromir wieder stärker und schickte ihm noch einmal all ihre Liebe und Zuneigung.
„Ich bereue nichts“, war ihr letzter Gedanke als das Feuer des Roten auf den Schild traf.
Der Druck war dieses Mal unfassbar. Cobars Schuss traf den Schirm in der Schüsselmitte.
Merkwürdig distanziert beobachtete Victoria, dass das magische Feuer sich genau wie Licht verhielt, das auf einen Reflektor prallte. Das hatte sie schon im Physikunterricht fasziniert: All die Fahrbahnmarkierungen und Leuchtstreifen an Fahrrädern, Rucksäcken und Kleidung warfen das Licht immer genau zur Quelle zurück.
Der Rote starrte gebannt auf sein Opfer und erwartete, dass der verflixte Schild endlich seinen Geist aufgab. Zufrieden stellte er fest, dass seine Salve dieses Mal nicht irgendwo am Rand abprallte sondern den Schwarzen genau im Zentrum traf.
„Endlich bin ich den los!“ , dachte er erleichtert.
Doch dann riss er entsetzt seine Augen auf, denn auf ihn kam ein riesiger Feuerstrahl zugerast.
„Verdammte Scheiße, wo kommt der denn her?“
Er riss seinen Schild hoch, doch zu spät. Der Schuss traf ihn voll.
Dann floss die Zeit wieder normal.
Vor Wut und Schmerz brüllend wurde Cobar von seinen eigenen magischen Flammen umzüngelt. Er taumelte, begann zu trudeln und konnte sich nur mit Mühe kurz über dem Wasser abfangen.
Abrexar und Jaromir hatten ihren Gegnern ebenfalls zugesetzt. Sie selbst hatten natürlich auch einiges einstecken müssen, aber immerhin kämpften jetzt zwei
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