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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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alle Latein – nur ich nicht.“
    Eine Welle von Hilflosigkeit überkam sie.
    Aber dann spürte sie Jaromir an ihrer Seite und hörte seine Stimme: „Hey, ich werde für dich übersetzen. Keine Angst, keiner wird über deinen Kopf hinweg reden.“
    Sie lächelte ihn dankbar an und bemerkte dabei, dass ihr Gefährte mit Abrexar gern noch diverse Strategien durchsprechen wollte. Aber das war jetzt wirklich nichts für sie. Sie brauchte dringend etwas Abstand von dem Ganzen, um wieder durchatmen zu können.
    Jaromir nickte verständnisvoll. „Setz dich doch eine Runde an den See. Der Regen hat aufgehört und der Blick aufs Wasser tut dir immer gut… Es wird schon alles gut werden.“
    Sie nickte. „Das hoffe ich…“ Dann stand sie auf und sagte leise: „Seid mir nicht böse, aber ich brauche erst mal eine Pause.“
    Abrexar war überrascht, meinte aber nach kurzem Zögern: „Ja, in Ordnung. Du solltest dich ohnehin nur nach Aufforderung in das Geschehen einmischen. Jaromir kann dir später das Wichtigste erzählen.“
    Sie nickte stumm, drehte sich um und ging Richtung See.
     

33.     Mondschein
    Der Himmel war tatsächlich aufgerissen. Bei dem Gespräch eben hatte Victoria gar nicht mitbekommen, dass es zu regnen aufgehört hatte. Jetzt strahlte die Sonne wieder durch viele Risse in der Wolkendecke und alles duftete herrlich frisch.
    Sie atmete tief durch. „Politik ist wirklich nichts für mich!“ , dachte sie entschieden und setzte sich auf einen der großen, von der letzten Eiszeit glatt geschliffenen Felsen. Er war schon wieder abgetrocknet und angenehm warm. Sie zog die Beine an und schlang ihre Arme darum. Dann stützte sie ihr Kinn auf den Knien ab und schaute aufs Wasser. Sie seufzte und ließ ihre Gedanken treiben.
    Tatsächlich entspannte sie der Blick auf den See. „Wasser ist einfach klasse“ , dachte sie schon etwas gelöster, während ein Teil ihres Bewusstseins noch immer das Gespräch von Abrexar und Jaromir mit verfolgte. Sie seufzte noch einmal und versuchte die Diskussion der beiden Drachen auszublenden.
    Plötzlich hörte sie ein Rascheln im Gebüsch hinter sich. Auch ohne sich umzudrehen, wusste sie, dass Hoggi ihr einen Besuch abstattete.
    Sie lächelte. „Der alte Weiße erinnert mich irgendwie an eine Mischung aus Großvater und Weihnachtsmann. Er ist ein bisschen schusselig, aber er kennt die tollsten Tricks und verteilt selbstlos großartige Geschenke.“
    Dann hörte sie seine freundliche Stimme: „Na Victoria. Die beiden Schwarzen sind gerade vollends in ihrem Element… Ich kann dich wirklich verstehen – Politik ist auch nichts für meinen Geschmack. Aber Abrexar hat ehrlich Spaß daran, eine Woche lang geschäftig durch die Weltgeschichte zu springen und diverse Leute für seine Pläne zu begeistern.“
    Victoria nickte, aber dann wurde sie stutzig. Sie drehte den Kopf zu Hoggi, ohne ihr Kinn von den Knien zu nehmen. „Eines verstehe ich nicht: Wenn ich ein goldener Drache wäre, der hinter Jaromir und einem Menschenmädchen her ist, diese aber nicht orten kann, warum versuche ich dann nicht, an seinen Mentor heranzukommen, der offensichtlich mit den beiden in Kontakt steht? Selbst wenn er nichts weiß oder die Informationen nicht freiwillig rausrückt, so würde ich es doch wenigstens versuchen. Abrexar ist eine ganze Woche durch die Nebel zu den Wohnorten von bekannten Drachen gesprungen – den hätten sie doch mit ihren Sucherinnen problemlos aufspüren müssen, oder nicht?“
    Hoggi sah sie gutmütig an und lächelte verschmitzt. „Du bist wirklich ein kluges Mädchen. Dir entgeht nichts!“ Dann wurde sein Blick ernst und auch ein wenig stolz. „Abrexar gehört zu einer Handvoll Drachen weltweit, die in der Lage sind, sich so abzuschirmen, dass niemand sie aufspüren kann. Er ist sogar für die Sucherinnen unsichtbar, wenn er nicht gefunden werden möchte.“
    Victoria sah ihn staunend an und konnte nur denken: „Wie macht man denn so was? Den Zauber muss ich lernen!“
    Hoggi lachte amüsiert über ihre Begeisterung. „Dein Wissensdurst kennt keine Grenzen, oder?“
    Sie schüttelte grinsend den Kopf.
    Er lächelte und fuhr fort: „Der Zauber ist komplex und erfordert vor allem sehr viel astrale Kraft. Man muss einen gewissen mentalen Druck aufbauen und dazu sind Magier – egal ob Mensch oder Drache – erst im Stande, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben. Ich muss dich also auf die Zeit in ein paar hundert Jahren vertrösten… Selbst Abrexar hat

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